Füsilier Offiziers Säbel M 1826 mit Damast-Klinge und Gravur Es handelt sich um einen Füsilier Offizier Säbel M 1826 aus Preußen mit angeschraubtem zusätzlichen terzseitigem Handschutz bestehend aus drei zusätzlichen Bügeln. Diese Anschraubkörbe sind zwar in der Literatur erwähnt aber sehr selten zusehen. Auf der Innenseite des Gefäßes befinden sich folgende Gravuren quartseitig :"Lieut. Jerosch beim Reg. Kronprinz trug mich am b. Trautenau 27. Juni u. b. Königkratz 6. Juli" und terzseitig:" Zieh mich nicht ohne Grund, steck mich nicht ein ohne Ehre!" Das heißt der Träger kämpfte in den Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Österreich in dem sogn. Deutschen Krieg im Jahre 1866. Die Rosendamast-Klinge besitzt nur einseitig eine Hohlbahn, was ebenfalls eine recht seltene Besonderheit ist. Die Scheide wurde unter Verwendung der originalen Beschläge restauriert. Klinge teils etwas fleckig und Scheidenbeschläge teils zerbeult. Sammlerstück !, Gesamtlänge: 101 cm, ohne Scheide: 97,5 cm, Klingenlänge: 83 cm.
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Sinn-Automatic-Chronograph-142-Lemania 5100-Stahl-Armbanduhr Aus dem Besitz des Astronauten Reinhard Furrer, der 1985 als erster eine Sinn-Uhr mit ins All nahm. Mattschwarz, galvanisiert. Schwarzes Zifferblatt mit Leuchtzeigern, 3 Totalisatoren für Sekunde, Minute und Stunde. Zentralsekunde und Tag-Datum-Anzeige an der 3. Beidseitig drehbare Lünette. Gehäuse-D. ca. 44 mm. Gew. mit Armband ca. 152 g. Tragespuren. Reinhard Furrer (Wörgl, Berlin 1940-1995) war der dritte deutsche Astronaut im Weltall. Im Weltall trug er das Sinn- Modell 140 Lemania 5100. Er starb bei einem Flugzeugabsturz. Die hier angebotene Armbanduhr stammt aus dem Familienbesitz. Vgl. Uhrenmagazin, Sept./Okt. 1990, Titelbild und Text: Helmut-Sinn-Uhren aus Frankfurt. Vgl. Prospekt "Sinn Chronographen mit Preisliste 15.07.1989. Vgl. Peter Sandmeyer in Stern Journal 9/2002 (Fotokopie). (61167)
Franz BarwigFauchende Löwinum 1926Holz, geschnitzt; seitlich auf der Plinthe signiert "F.BARWIG"H. 39,5 cm, L. 54 cmaus der Familie von Franz Barwig d. ÄltereDer Künstler Franz Barwig der Ältere verstand es virtuos mit verschiedenen Materialien umzugehen und ist in erster Linie für seine Tierplastiken bekannt. In der von uns präsentierten Auswahl von Objekten kann man davon einen guten Eindruck gewinnen und sich von der darüberhinausgehenden Vielfältigkeit seiner Motive überzeugen."Auf seiner Suche nach einem zeitlosen Ideal ließ sich Barwig von spätgotischen Madonnen ebenso inspirieren wie von altägyptischer Monumentalskulptur, die er in moderner Form neu interpretierte."Seinen Umgang mit den verschiedenen von ihm verarbeiteten Werkstoffen spiegelt sich in der Varietät der verschiedenen Oberflächenstrukturen seiner Skulpturen wieder. Barwig folgte hier, ganz im Stil seiner Zeit, dem Prinzip der Materialgerechtigkeit und versuchte den Entwurf stets an die Eigenschaften des Materials - beispielsweise Holz, Gips, Elfenbein oder Bronze – anzupassen.Barwig lernte bereits als Kind autodidaktisch zu schnitzen und trug nach dem Tod des Vaters mit dem Verkauf seiner Holzskulpturen zum Unterhalt der Familie bei. Nach dem Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule (1888-1897) unterrichtete Barwig Aktzeichnen an der Fachschule für Holzverarbeitung in Villach. Im Jahr 1908 begann er an der Kunstgewerbeschule in Wien zu arbeiten. Im selben Jahr wirkte er maßgebend an den Dekorationen zum Kaiser-Jubiläums-Festzug mit. Vier Jahre später übernahm er die Professur für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule.Obwohl Barwig ein Gründungsmitglied des Österreichischen Werkbundes war, trat er aufgrund der zunehmend avantgardistischen Bewegung 1924 aus und im Jahr darauf der Wiener Secession bei. (Husslein-Arco (Hg.), Franz Barwig der Ältere (Kat. Ausst., Belvedere, Wien 2014), Wien 2014, S., S. 6 - 22, 129-135)
Ferdinand Konrad Bellermann (Erfurt 1814 - Berlin 1889). Venezuela. 1850. Öl/Lw. 93 x 128 cm. R. u. sign. und dat. F. Bellermann 1850. Rest. - Deutscher Landschaftsmaler. B. studierte an der Zeichenschule in Weimar und der Akademie in Berlin bei K. Blechen und A. W. Schirmer. Anschließend füherten ihn Studienreisen, teilweise in Begleitung von P. C. Schreiber und Fr. Preller durch Deutschland, nach Belgien und in die Niederlande sowie nach Norwegen. B.s Genauigkeit sowohl in der Wiedergabe der Landschaft als auch einzelner Pflanzen trug ihm ein von A. von Humboldt vermitteltes Reisestipendium nach Venezuela ein. Nach seiner Rückkehr wurde er 1857 Professor und 1866 Nachfolger Schirmers in Berlin, wo wiederum auf Vermittlung Humboldts das preußische Königshaus zu einem wichtigen Kunden seiner Gemälde wurde. Er stellte in zahlreichen deutschen Städten sowie auf den Weltausstellungen in Paris und Wien aus. Vom akademischen Stil ausgehend entwickelte B. im Laufe seiner Karriere eine aufgelockerte Malweise, ohne der bereits im Frühwerk ausgeprägten Genauigkeit untreu zu werden. Mus.: Berlin (Nat.-Gal., Kupferstichkabinett), Potsdam, Erfurt, Schwerin, Celle, Altenburg. Lit.: Thieme-Becker, Bénézit.
J.R. "Bob" Maddison (1921-1985) Titel „My Tattoo Van“ von J.R. „Bob“ Maddison (1921-1985), ca. 1960-70er Jahre, Großbritannien 9x12,6cm J.R. „Bob“ Maddison (1921-1985) begann seine Karriere als Tätowierer im Jahr 1934 mit Hilfe seines Großvaters, der angeblich 40 Jahre lang tätowiert hatte. Maddison war dafür bekannt, dass er die Werkzeuge seines Fachs in seiner Weste trug und die Jungen im hinteren Teil der Tanzlokale tätowierte. Ab 1946 begann Maddison mit dem Tätowieren im Newcastle Town Moor, einem der damals größten Rummelplätze Europas. In späteren Jahren arbeitete er in einem Wohnwagen, der einem kleinen Airstream-Anhänger ähnelte. Maddison sagte, er sei so beschäftigt mit dem Tätowieren, dass er nachts das Schild von der Vorderseite des Wohnwagens entfernen musste, damit er und seine Frau Lily etwas schlafen konnten! J.R. „Bob“ Maddison (tattooarchive.com)
Franz von Stuck(1863 Tettenweis/Niederbayern - 1928 Tetschen)"Tänzerin". Originaltitel Bronze, dunkel patiniert, 1897/98. Sign. "FRANZ STUCK", Gießerstempel "GUSS C. LEYRER MÜNCHEN". Guss vor 1906 (Franz von Stuck wurde 1906 geadelt). Franz von Stuck schuf das Modell zu dieser Bronzeplastik 1897/98 kurz nach seiner Eheschließung mit Mary Lindpaintner (1897), die für die dynamisch bewegte "Tänzerin" Modell stand. Während die auf einer runden Plinthe stehende "Tänzerin" eine Schreitbewegung nach vorne vollführt, dreht sie ihren Oberkörper nach rechts und den Kopf nach links, wobei ihr mit der linken Hand geraffter Rock hierbei in zahllose feine Falten fällt. Die Bronze gehört zu einer Reihe von Bildwerken, die der Künstler in den 1890er Jahren schuf. Anders als bei seinem "Kugelstemmenden Athleten", der 1892 euphorisch von der Kritik aufgenommen wurde, waren sich die Kritiker nicht einig über die Bewertung der Plastik, als er die "Tänzerin" 1898 erstmals auf der Ausstellung der Münchener Sezession zeigte. Stuck hatte sich bereits zuvor eingehend mit dem Thema des Tanzes befasst. Er griff bei der Komposition der "Tänzerin" auf das Motiv des Tänzerinnen-Reliefs von 1895 auf, zu dem ihn die für Furore sorgenden Schleier- oder Serpentinentänzen von Loïe Fuller in Paris inspiriert hatten. Die Tänzerin Loïe Fuller war um 1900 zur international gefeierten Ikone von Künstlern, Malern, Bildhauern, Grafikern und Dichtern geworden. Zugleich beeinflussten Franz von Stuck die sinnlich rauschhaft tanzenden Mänaden der antiken Mythologie. Die "Tänzerin" ist Stucks freieste Bronzeplastik und das weibliche Pendant zu seinem Athleten, der die eigenen Züge trug. Um 1902/03 wählte er die beiden Plastiken für den Schmuck der Predellazone seines "Altars der Sünde" in seinem Atelier aus, der vom berühmten Stuck-Gemälde "Die Sünde" bekrönt wurde. Aufeinander bezogen spiegeln sie die wechselseitige erotische Anziehungskraft von Mann und Frau wider. H. 62,5 cm.Allgemeine Lit. in Auswahl: "Offizieller Katalog der Internationalen Kunst-Ausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens (A.V.) 'Secession', München 1898, Nr. 397; Otto Julius Bierbaum: "Stuck" (Künstler-Monographien), Bielefeld u. Leipzig 1899, Abb. 145-146; Kat. "München 1869-1958. Aufbruch zur modernen Kunst", München, 1958, Kat.-Nr. 977; Kat. "Franz von Stuck. Werk - Persönlichkeit - Wirkung", Museum Stuck-Villa, München, 1968, Kat.-Nr. 7; Kat. "Franz von Stuck. Gemälde - Zeichnungen - Plastik aus Privatbesitz", Aschaffenburg, Freiburg u. Rosenheim, 1994, Kat.-Nr. 71; Thomas Raff: "Die Kraft des Mannes und die weiche Schmiegsamkeit des Weibes", in "Franz von Stuck: Das plastische Werk", Kat. Franz von Stuck Geburtshaus Tettenweis 2011, S. 48-52 (mit Abb.).Dark patinated bronze, 1898. Signed "FRANZ STUCK", foundry stamp "GUSS C. LEYRER MÜNCHEN". Cast before 1906 (Franz von Stuck was ennobled in 1906).
PARRINO, STEVENNew York 1958 - 2005Titel: "Lucifer's Hammer". Untertitel: Diptychon. Datierung: 1989. Technik: Jeweils: Emaillelack auf Leinwand. Maße: 123 x 183cm. Bezeichnung: Ein Bild signiert, datiert und betitelt verso auf dem Keilrahmen links mittig: S. Parrino 89 Lucifers Hammer. Ein Bild monogrammiert, datiert und betitelt: SP. 89 Lucifer's Hammer. Jeweils zudem nummeriert und mit Installationsanweisung versehen. Provenienz: - Privatsammlung Deutschland (direkt vom Künstler)Ausstellungen:- Kunstparterre, München 2013- Deichtorhallen Hamburg, 2019- Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz 2020Literatur: - Ausst.-Kat. Hyper! A Journey Into Art and Music, Deichtorhallen Hamburg, Köln 2019, S. 15, Abb.- Ausst.-Kat. Steven Parrino, Nihilism is Love, Kunstmuseum Liechtenstein, Köln 2020, S. 99, Abb.- Parrino ist einer der einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten der New Yorker Kunstszene der 1980er und 1990er Jahre- Seine "misshaped paintings" sind von einer Radikalität geprägt, die von einem tiefen Verständnis für die Geschichte der Malerei zeugt- Titel nimmt Bezug auf den gleichnamigen Science-Fiction Roman von Jerry Pournelle und Larry Niven, der 1977 erschien- Teil der großen Retrospektive 2020 im Kunstmuseum LiechtensteinBad Boy und BürgerschreckDer 1958 in New York geborene US-amerikanische Künstler, der als Anhänger der Motorradkultur mit Vorliebe Bikeroutfits und Lederjacken trug, ist bekannt für seine "verformten" oder "unförmigen Leinwände" ("misshaped paintings"). Konzerterfahrungen während seiner Jugend, etwa der Besuch eines Auftritts der Rockband "Grateful Dead" mit dreizehn Jahren, lösten seine Begeisterung für akustische Rückkopplungseffekte und Störgeräusche aus. Die anarchische Energie dieser frühen Einflüsse entlud sich in Parrinos spontan aufgeführten, unvorbereiteten Performances der 1970er Jahre. So löste er etwa einen Feueralarm aus und entkam durch den Notausgang oder schlug mit einem Vorschlaghammer auf ein Fernsehgerät ein. Parrinos Affinität zu Krach und Chaos bilden den Kern seiner freiheitlichen kreativen Auffassung: "Die meisten Menschen haben Angst vor der totalen Freiheit, vor dem Nichts, vor dem Leben. Man versucht, alles zu kontrollieren, aber die Natur ist unkontrollierbar. Es ist egal, wie man sich ausdrückt (ob mit Worten, Bildern, der elektrischen Gitarre), wichtig ist, dass man etwas auszudrücken hat." (Parrino, Steven: The No Texts (1979-2003), New Jersey 2003, S. 34) Parrino, der unter anderem an der renommierten Parsons School of Design in New York studiert hatte, nutzte die musikalischen Möglichkeiten der Verzerrung, Verbeulung, Verwerfung für seine bildnerischen Werke. Ende der 1970er Jahre, einer Zeit, in der die Malerei für tot erklärt wurde, begann Parrino, das Medium unter neuen Voraussetzungen produktiv zu nutzen. Monochrome, vorwiegend rot, orange, silber oder schwarz gefasste Leinwände unterzog er einer destruktiven Handlung. Mit der plötzlich herbeigeführten Veränderung, mit einem Bruch oder einer Störung öffnete Parrino die plane Fläche gewaltsam in den Raum hinein. In Anlehnung an die Grundauffassung der Minimal Art, lehnte er die Malerei als illusionistische Täuschung ab und rückte stattdessen die Realität von Keilrahmen und Leinwandfläche in den Vordergrund. Sie bildet den Ausgangspunkt für zahlreiche Variationen, die mit körperlichem Einsatz entstehen: Seine geschlitzten, aufgerissenen, ausgeschnittenen, gebogenen oder verdrehten Leinwände ergeben Reliefs, deren strukturierte Oberfläche unberechenbare Lichtwirkungen ermöglichen. Rebell mit Anliegen und TeufelswerkzeugIn "Lucifer´s Hammer" löst Parrino die vollflächig orange lackierte Leinwand aus ihrer durch die rechteckige Kontur des Keilrahmens vorgegebene Begrenzung. Indem er förmlich die Befestigung des aufgespannten Tuchs im Rahmen lockert und dieses neu fixiert verschiebt sich das Bildfeld. Falten und Überlappungen bilden sich während ungrundierte Stellen der Leinwand in Erscheinung treten: Das Bild scheint verrutscht zu sein. Durch die Ablösung der Leinwand spielt er humorvoll den Bildgegenstand gegen die Gegenständlichkeit des Bildes aus. Parrino, dessen Freiheitsdrang ihn zeitlebens die Nähe zu Untergrund- und Subkulturen suchen ließ und der 2005 bei einem Motorradunfall tragisch ums Leben kam, analysiert dabei die Bedingungen von Malerei bei gleichzeitiger ironischer Hinterfragung der allgemeinen künstlerischen Praxis, in dem er dem Werkzeug des Teufels zumindest im Titel eine tragende Rolle zugesteht. Er selbst verstand sich als "Frankenstein der Malerei", der der toten Materie neues Leben einhaucht.Bettina Haiss.Erläuterungen zum Katalog Steven Parrino Unikate 1980er Farbe Gemälde Acryl Faltung Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los:Absprache nach der Auktion.
HÖDICKE, KARL HORST1938 Nürnberg - 2024 BerlinTitel: "Bhf. Zoo". Datierung: 1981/82. Technik: Mischtechnik auf Leinwand. Maße: 200 x 300cm. Bezeichnung: Betitelt, datiert und signiert verso oben links: Bhf. Zoo 81/82 Hödicke (unterstrichen). Rahmen/Sockel: Rahmen. Provenienz:- Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf (Aufkleber)- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen- Karl Horst Hödicke ist ein bedeutender Vertreter der Neuen Figuration und Mitbegründer der Neuen Wilden- Ausdrucksstarke und monumentale Arbeit, die Hödickes Auseinandersetzung mit Berlin dem der 1980er Jahre widerspiegeltKarl Horst Hödicke, geboren 1938 in Nürnberg, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der "Neuen Figuration" und Mitbegründer der "Neuen Wilden". Mit seinen großformatigen, farbgewaltigen Werken trug er wesentlich zur figurativen Malerei der Nachkriegszeit bei und bildete einen Gegenpol zur dominierenden Abstrakten Kunst der 1960er Jahre. Die Künstler der "Neuen Figuration" wie Baselitz, Immendorff und Penck rebellierten gegen das intellektuelle deutsche Informel, und auch Hödicke widmete sich intensiv dem urbanen Leben, insbesondere Berlin. Er verstand sich jedoch nicht als Chronist, sondern fing das Lebensgefühl der Großstadt ein, oft durch dynamische Pinselstriche oder seine spezielle Rakeltechnik, die das Anonyme des Großstadtlebens betonte.Das Gemälde "Bhf. Zoo" von 1981/82 ist ein eindrückliches Beispiel seiner Auseinandersetzung mit Berlin. Es zeigt den Zoologischen Garten in den 1980er Jahren - ein Zentrum des Berliner Nachtlebens - und spiegelt die düstere, chaotische Atmosphäre wider. Der expressive Stil zeigt kräftige Pinselstriche und grobe Konturen. Dunkle Farben, vor allem Grün, Schwarz und Rot, verstärken die beklemmende Stimmung. Eine Frau in einem grünen Kleid am rechten Bildrand symbolisiert die Einsamkeit in der Großstadt.Links im Bild sieht man eine Figur mit einem Totenschädel, möglicherweise ein Symbol für Tod oder Dekadenz. Im Hintergrund sind schemenhafte Gestalten, ein Auto und ein Verkehrszeichen zu erkennen, die fast geisterhaft wirken. Diese Bildkomposition betont den Verfall und die Desillusionierung der urbanen Welt."Bhf. Zoo" ist ein Beispiel für Hödickes Auseinandersetzung mit dem Großstadtleben, insbesondere in Berlin. Seine Werke aus dieser Zeit fangen das Lebensgefühl der 1980er Jahre ein, als Berlin ein Brennpunkt der Subkultur und politischer Auseinandersetzungen war. "Bhf. Zoo" thematisiert die Zerbrechlichkeit des urbanen Lebens und die existenzielle Einsamkeit in der modernen Welt.Erläuterungen zum Katalog Karl Horst Hödicke Deutschland Neoexpressionismus Figurative Malerei Zeitgenössische Kunst Unikate 1980er Rahmen Straßenszene Gemälde Mischtechnik Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los:Absprache nach der Auktion.
FELDMANN, HANS-PETERDüsseldorf 1941 - 2023Titel: Alle Kleider einer Frau. 70-teilige Serie. Datierung: 1975. Technik: Jeweils: Gelatinesilberabzug, einzeln im Objektrahmen montiert. Darstellungsmaß: Rahmen: 86 x 119cm. Rahmen: Im Rahmen beschrieben. Dem Werk liegt ein vom Künstler unterschriebenes Schreiben bezüglich des Erwerbs der Arbeit bei.Provenienz:- Privatsammlung Nordrhein-WestfalenHans-Peter Feldmann zählt zu den einflussreichsten Konzeptkünstlern unserer Zeit. Feldmann erlangte in den 1960er Jahren internationale Bekanntheit durch seine serielle Auseinandersetzung mit Alltagsobjekten und trivialen Motiven. Typisch für sein Werk ist die Beschäftigung mit Massenmedien, Konsumkultur und der Frage, wie Bilder Wahrnehmung und Erinnerungen prägen. Feldmann arbeitet oft mit gefundenen oder scheinbar banalen Gegenständen und Fotografien, die er in neuen Kontexten präsentiert und damit die Bedeutung und die Rezeption dieser Bilder hinterfragt.Besonders bekannt ist seine Serie "Alle Kleider einer Frau", in der er Kleidung als Träger von persönlichen Geschichten, aber auch als anonymes Inventar darstellt. Die Serie zeigt isoliert fotografierte Kleidungsstücke - Jacken, T-Shirts, Kleider, Röcke, Schürzen, die ordentlich auf Bügeln hängen, sowie paarweise angeordnete Schuhe, Socken und ausgebreitete Wäscheteile wie Feinstrumpfhosen. Die Fotografien, vom Künstler in einer Reihenordnung platziert und gerahmt, wirken wie ein inventarischer Katalog, was der Titel der Serie bereits andeutet. Das deutlich Getragene der Kleidungsstücke unterstreicht die Abwesenheit der Person, die sie einst trug, und verleiht den Bildern eine distanzierte, fast klinische Atmosphäre. Der fehlende Kontext lässt Raum für Spekulationen und ruft somit durchaus auch ein beklemmendes Gefühl beim Betrachter hervor. Zwar zeigt die Serie reale Kleidungsstücke, doch ob es sich tatsächlich um "alle Kleider einer Frau" handelt, wie der Titel suggeriert, bleibt unklar und kann allein durch die Bilder nicht nachgewiesen werden. Feldmann zeigt hier meisterhaft seinen subtilen, oft humorvollen Umgang mit der Vergänglichkeit des Alltags und thematisiert gleichzeitig die Abwesenheit des menschlichen Körpers.Erläuterungen zum Katalog Hans-Peter Feldmann Deutschland Konzeptkunst Nachkriegskunst Fotografie 1970er Im Rahmen beschrieben Kleidung Fotografie Gelatinesilberabzug Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los:Absprache nach der Auktion.
A collection of silver to include an Edwardian novelty trug bonbon dishvarious dates, markersfirst Sheffield, 1909, James Dixon & Sons, a twin handled dish of quaich form, Chester, 1911, Stokes & Ireland, a Norwegian silver and red enamel longboat salt with clear glass liner and matching spoon but Magnus Aase, a set of four salts in the form of twin handles trophy cups, Birmingham, 1910, Matthew John Jessop and a set of four foliate engraved napkin rings numbered 1-4, (qty)first length 11.3cm., weight approx. 13oztCondition:Pitting to interior of trug. Longboat in good condition. ding to rim of dish, Blacking to salts and one liner sits slightly high.
Album amicorum Stammbuch von Johann Ernst Leisching. Magdeburg, Mühlhausen, Berlin, Meissen, Kassel, Hamburg, Langensalza u. a. 1782-1793. • Stammbuch der Familie Leisching • Mit Eintragungen von Matthias Claudius, den Brüdern Alexander und Wilhelm von Humboldt, dem Pädagogen Joachim Heinrich Campe u. a. Interessantes Stammbuch aus dem Besitz von Johann 'Hans' Ernst Leisching (1766-1826), Königlich-dänischer Legationsrat am sächsischen Hof und Bruder der Malerin Friederike Leisching (1767-1846), die für ihre Porträts der Familie Claudius bekannt ist. Bemerkenswert vor allem wegen der Eintragungen von Alexander von Humboldt und seinem älteren Bruder Wilhelm von Humboldt, datiert Berlin im April 1783. Beide waren zu dem Zeitpunkt noch Jungen im Alter von 13 und 15 Jahren. Während Wilhelm - ganz der spätere altphilologische Gelehrte - mit 'Amici et absentes adsunt' einen Cicero-Vers für das Album auswählte, trug sich Alexander mit dem Vierzeiler ein: 'Ich bin vergnügt, im Siegeston / Verkünd es mein Gedicht, / Und mancher Man mit seiner Kron / Und Zepter ist es nicht.' Die Verbindung zwischen den Humboldts und Leisching bestand vermutlich über den gemeinsamen Lehrer, dem Theologen, Pädagogen und Schriftsteller Joachim Heinrich Campe (1746-1818). Campe war 1769-1773 und 1775-76 als Erzieher im Hause Humboldt in Berlin tätig gewesen, erst für den Halbbruder Heinrich Friedrich Ferdinand von Holwede (1762-1817), dann 1775-76 für Wilhelm und Alexander. Beiden blieb er in den Folgejahren ein enger Vertrauter und Briefpartner; 1789 begleitete er Wilhelm auf einer Reise nach Paris. 1777 ging Campe nach Hamburg und leitete bis 1783 eine kleine private Lehranstalt in Hamburg-Hamm und Trittau; zu seinen Schülern zählte laut Campes Albumeintrag zu dieser Zeit auch Johann Ernst Leisching. - Ferner mit einem Eintrag von Matthias Claudius, datiert Wandsbeck (sic), 18. November 1782, der neben den Leischings auch die Bekanntschaft mit Campe pflegte, sowie von dem Dichter Jens Immanuel Baggesen (1764-1826), genannt 'dänischer Wieland'. EINBAND: Zeitgenössischer roter Lederband mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung sowie goldgeprägtem Monogramm 'H. E. L.' auf dem Vorderdeckel, mit Goldschnitt. 12,5 : 19,5 cm. - ILLUSTRATION: Mit 2 Silhouetten auf Seide und 2 Tuschzeichnungen (1 farbig). - KOLLATION: 91 Bll. mit 126 Eintragungen. Dabei: Ein weiteres Stammbuch aus dem Besitz von Johann Ernst Leisching (hs. Besitzvermerk). Halle und Jena, ferner Göttingen u. a. überwiegend 1790-1792. 184 Bll. mit 60 Eintragungen. Halblederband der Zeit mit reicher Goldprägung und Goldschnitt. 11,5 : 18, cm. - Interesting friendship album from the Leisching family. With 126 entries entries for Johann Ernst Leisching (1766-1826) from Copenhagen and Hamburg, later legation council at the Saxonian court, in his days as a pupil and future student, by friends and family members, classmates etc. Amongst others with entries by Alexander von Humboldt and his brother Wilhelm von Humboldt (13 and 15 years of age at the time), their house teacher Johann Heinrich Campe, poet and family friend Matthias Claudius, Danish poet Jens Immanuel Baggesen et al. With 2 silhouettes on silk and 2 brush and ink drawings (1 in color). Contemp. red calf with rich gilt decoration on boards and gilt edges. 91 leaves. - Ca. 6 leaves cut out, otherwise clean and well-preserved. Edges slightly rubbed, rear board with few stains. - Added: A second friendship album of J. E. Leisching, dated 1790-1792. Vollständige Beschreibung und Zustandsbericht https://www.ketterer-rarebooks.de/kunst/kd/details.php?detail=1&anummer=559&obnr=424000482 Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten. Complete description and condition report https://www.ketterer-rarebooks.com/details-e.php?detail=1&anummer=559&obnr=424000482 This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.
Friedensreich Hundertwasser One of five seamen. Orig.-Farbserigraphie mit Metallprägungen. Signiert und datiert 'Wien 7. Jännar 1976' sowie römisch numeriert und mit mit der Werknr. '748'. Zudem im Druck signiert, bezeichnet und mit 4 Prägestempeln von Drucker und Verleger, 2 japanischen Inkan-Stempeln, 1 japanischen Prägestempel und 1 Prägestempel mit Auflistung der Papiervarianten. 1975-1976. Auf festem, bräunlichem Karton. 86 : 58 cm. Papierformat 90 : 60 cm. Einer von 87 römisch numerierten Probedrucken außerhalb der Auflage von 250 Exemplaren. Der Pfeife rauchende Seemann trägt eine Mütze mit leuchtenden Streifen, genau wie Hundertwasser sie trug, nur daß er hier viele kleine Fenster in die Streifen eingefügt hat. Der Seemann wurde in 5 Varianten auf verschiedenfarbigen Papieren gedruckt, die den 5 Hautfarben der Weltbevölkerung entsprechen sollen. Das vorliegende Blatt in Gelb-Braun steht für die Ostasiaten. - Gedruckt bei Studio Quattro, Venedig-Mestre. Die Metallprägungen von Multigraphic, Venedig. Herausgegeben von Gruener Janura AG, Glarus/Schweiz. LITERATUR: Fürst HWG 66. One of 87 Roman numb. proofs outside the edition of 250 copies. Orig. color screenprint with metal embossing. Signed and dated 'Wien 7. Jännar 1976' and with the work number '748'. Also signed, inscribed in the print and with 4 embossing stamps from printer and publisher, 2 Japanese inkan stamps, 1 Japanese embossing stamp and 1 embossing stamp with a list of paper variants. - Even sunned (all-round), in the lower left edge with 3 small ink stains, the top and bottom with translucent glue stain in 3 places (from old mounting). Overall, nice proof copy. Vollständige Beschreibung und Zustandsbericht https://www.ketterer-rarebooks.de/kunst/kd/details.php?detail=1&anummer=559&obnr=424000497 Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an. Complete description and condition report https://www.ketterer-rarebooks.com/details-e.php?detail=1&anummer=559&obnr=424000497 This lot can be purchased subject to differential or regular taxation, artist´s resale right compensation is due.
Friedrich von Spee Cautio criminalis, seu de processibus contra sagas liber. Frankfurt, J. Gronaeus (= Köln, Cornelius Egmondt) 1632. Von Spee anonym verlegtes Werk gegen die Hexenprozesse. Zweite Auflage. - Aufgrund der hohen Nachfrage, erschien 1632 die von Friedrich von Spee (1591–1635) selbst überarbeitete 2. Version der Cautio Criminalis . Der Jesuit begab sich bei seinem Kampf gegen den Hexenwahn in Lebensgefahr und mußte das Buch anonym erscheinen lassen, anderenfalls wäre er selbst der Hexerei oder des Satanismus angeklagt worden. Sein Werk trug maßgeblich dazu bei, daß 200 Jahre später der Hexenwahn in Deutschland ein Ende fand. EINBAND: Zeitgenössischer Pergamentband. 16 : 10 cm. - ILLUSTRATION: Titel mit Holzschnittvignette. - KOLLATION: 8 Bll., 459 S., (1 S. Protestatio). LITERATUR: Caillet III, 10296. - Dünnhaupt V, 3931f. - Faber du Four I, 973. - Seebaß III, 861. Second edition of the anonymously published work by Spee against the witch trials. Title with woodcut vignette. Contemp. vellum. Browned, 1 leaf (subtitle) misbound, 1 leaf with small tear in margin, endpapers renewed. Binding stained, 3 ties removed. Vollständige Beschreibung und Zustandsbericht https://www.ketterer-rarebooks.de/kunst/kd/details.php?detail=1&anummer=559&obnr=424000467 Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R). Complete description and condition report https://www.ketterer-rarebooks.com/details-e.php?detail=1&anummer=559&obnr=424000467 This lot can only be purchased subject to regular taxation (R).
Franz Kafka - Sonderausgabe der »Selbstwehr«. Kongresszeitung. Organ des XIII. Zionisten-Kongresses. [Prag] und Karlsbad, 16. August 1923. Ein Doppel- und ein einfaches Blatt. Lose. - Mit dem Adressaufkleber für die Zustellung an »Herrn Dr. Franz Kafka || Praha I || Staromestske nam. 6 [Altstädter Ring]«.Im Sommer 1923 lebte Franz Kafka bei seiner Schwester Ottla in Schelesen (heute Zelizy), Ende September übersiedelte er nach Berlin. Die Zeitschrift ließ er an die Wohnung seiner Eltern im »Oppeltschen Haus«, Altstädter Ring 6 in Prag zustellen. - Die Zeitschrift und den Zionisten-Kongress erwähnt Kafka in mehreren Briefen, so an seinen Freund Robert Klopstock schon Ende September 1921: »Mit der Selbstwehr und der Kongreßzeitung geht es mir so wie Ihnen, ich bekomme Sie auch nicht.« Und im November 1921: »Die Selbstwehr ist seitdem noch nicht erschienen, die Kongreßzeitung geht manchmal zu mir, manchmal nach Matlar [Kafkas Kurort in diesen Monaten].« An Max Brod dann am 8. August 1923 aus Berlin: »Jetzt fällt mir ein: vielleicht bist Du beim Kongreß und ich treffe Dich gar nicht mehr an. Das wäre gut für Dich und traurig für mich.« - Die Sondernummer der deutschsprachigen zionistischen Zeitung »Selbstwehr« veröffentlichte Reden und Beschlüsse des Kongresses. 1923 trug sich Kafka auch mit dem Plan, nach Palästina überzusiedeln.47 : 32 cm. - Gebräunt und gefaltet.
Carl Seffner, Büste Beethovendatiert 1919, signiert, Stucco farbig gefasst, Kopfdarstellung des berühmten Komponisten auf quadratischem Sockel, partiell winzigste Substanzverluste, H Büste ca. 38 cm, H gesamt ca. 56 cm. Künstlerinfo: deutscher Bildhauer und Medailleur (1861 Leipzig bis 1932 ebenda), Ausbildung zum Lithographen, 1877-83 Studium an der Leipziger Kunstakademie unter Melchior zur Straßen, dann tätig in Berlin, ab 1885 bei Emil Hundrieser und Karl Schuler, ab 1886 bereiste er Italien und Paris, ab 1889 in Leipzig, er widmete sich von da an hauptsächlich der Portraitbildnerei, er arbeitet für seine Werke mit namhaften Gießereien wie Noack in Leipzig, Gladenbeck in Berlin, Pirner & Franz sowie Bierling in Dresden zusammen, zeitweise muss er wohl als Mitarbeiter Max Klingers tätig gewesen sein, er trug den Ehrentitel Geheimer Hofrat, durch Seffners Bemühungen in der bildhaften Rekonstruktion des Schädels Johann Sebastian Bachs wurde er zum Ehrenmitglied der Dresdner Kunstakademie ernannt, er leitete den Leipziger Gelehrten- und Künstlerbund, die Leoniden. Quelle: Wikipedia.de.
Emil Volkers, "Trakehner Stute"für den Künstler typische, detailgetreue Darstellung einer schwarzen Trakehner Stute im Stall, auf dem Boden eine abgelegte Uniformjacke des Reiters, somit finden sich in diesem Motiv zwei prägende Elemente für Volkers Schaffen, das Pferd und das Militär, Öl auf Leinwand, links unten signiert "E. Volkers" sowie datiert "1897", rückseitig auf dem Keilrahmen wohl von Künstlerhand in Blei bezeichnet "Trakehner Stute", Retuschen im Grau des Hintergrunds, im prächtigen goldfarbenen Stuckrahmen der Zeit, Falzmaße ca. 27,5 x 35 cm. Künstlerinfo: dt. Pferde- und Genremaler, Lithograph und Illustrator (1831 Birkenfeld bis 1905 Düsseldorf), stud. an der Akad. in Dresden unter Ernst Wilhelm Rietschel und Julius Schnorr von Carolsfeld, 1952 Wechsel an die Akademie München unter Albrecht und Franz Adam, seit 1857 in Düsseldorf ansässig, Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein "Malkasten", neben seinem Spezialgebiet, feinmalerisch und technisch virtuos ausgeführten genrehaften Episoden mit Pferden und dokumentarischen Pferdeportraits, malte er Szenen aus dem Volksleben, Jagd- und Sportszenen sowie militärische Episoden, schuf Reiterportraits von Wilhelm I. (1872) und Otto von Bismarck (1875) und trug so zum Wilhelminischen Personenkult bei, Quelle: Thieme-Becker und Internet.
Emil Volkers, Braune Vollblutstute für Volkers typische, detailgenaue Ausführung einer braunen Stute im Stall, Öl auf Holz, links unten signiert "E Volkers" sowie datiert "1900", auf Plakette auf dem Rahmen nochmals bezeichnet "Prof. E. Volkers", im prächtigen teilvergoldeten Stuckrahmen, Falzmaße ca. 32 x 23,5 cm. Künstlerinfo: dt. Pferde- und Genremaler, Lithograph und Illustrator (1831 Birkenfeld bis 1905 Düsseldorf), stud. an der Akad. in Dresden unter Ernst Wilhelm Rietschel und Julius Schnorr von Carolsfeld, 1952 Wechsel an die Akademie München unter Albrecht und Franz Adam, seit 1857 in Düsseldorf ansässig, Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein "Malkasten", neben seinem Spezialgebiet, feinmalerisch und technisch virtuos ausgeführten genrehaften Episoden mit Pferden und dokumentarischen Pferdeportraits, malte er Szenen aus dem Volksleben, Jagd- und Sportszenen sowie militärische Episoden, schuf Reiterportraits von Wilhelm I. (1872) und Otto von Bismarck (1875) und trug so zum Wilhelminischen Personenkult bei, Quelle: Thieme-Becker und Internet.
August Weber, Romantische AbendlandschaftBachlauf in hügeliger Landschaft im Licht des ausgehenden Tages, am Ufer zur Rechten ein Haus mit dampfendem Schornstein, zur Linken unter einer Baumgruppe ein Hirte mit Schafen, gering pastose Malerei mit gelungener Raum- und Lichtauffassung, die gekonnte detailgetreue Erfassung der Wirkung von Mondschein oder Abendlicht auf die Landschaft sind charakteristisch für das Å’uvre des Düsseldorfer Malers, Öl auf Leinwand, Mitte 19. Jh., links unten signiert "A. Weber", alt restauriert, Craquelure und reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 29 x 45,5 cm. Künstlerinfo: eigentl. Johann Baptist Wilhelm August Weber (1817 Frankfurt am Main bis 1873 Düsseldorf), Schüler von Rosenkranz in Frankfurt am Main, 1836-38 Besuch des Städelschen Institutes in Frankfurt am Main, 1838-39 Studium an der Akademie in Düsseldorf bei Schirmer, ließ sich in Düsseldorf nieder, beschickte ab 1838 die Ausstellungen der Berliner Akademie, ab 1869 auswärtiges Mitglied der Berliner Akademie, 1844-49 Anfertigung von vier großen Landschaftsgemälden für Friedrich Wilhelm IV., da er eine Vorliebe für Mondscheinlandschaften hatte, trug er den Spitznamen „Mondschein-Weber“, Quelle: Thieme-Becker.
Alfred Franz Schneckenburger, Dorf in Oberbayernwinterlicher Blick über tief verschneite Weiden zum Dorf mit markantem Kirchturm, gering pastose Malerei, Tempera auf Karton, Mitte 20. Jh., links unten signiert "A. Schneckenburger", Farbplatzer, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 17 x 20 cm. Künstlerinfo: auch Fred Schneckenburger, schweizerischer Kaufmann, Maler, Puppengestalter und -spieler, Mosaik- und Collagekünstler, Plakatsammler und Gründer eines Avantgard-Puppencabarets (1902 Schaffhausen bis 1966 Zürich), Kindheit und kaufmännische Lehre in Schaffhausen, 1921-23 in Frankfurt, schließlich in Warschau und dann bis 1925 in Mailand, 1925-28 Aufenthalt in Paris, 1928-30 in Zürich, 1930-57 kaufmännischer Angestellter bei der Schweizer Schmirgel- und Schleifindustrie AG Frauenfeld, trug eine bedeutende Plakatsammlung zusammen, welche 1954 vom Kunstgewerbemuseum Zürich erworben wurde, 1957 Pensionierung, ab 1957 in Zürich ansässig, als Künstler Autodidakt, verfasste ab 1944 Puppentheaterstücke und schuf Theaterbühnen und -puppen, betrieb von 1947-66 ein avantgardistisches Puppencabaret in Zürich, parallel als Maler und Collagekünstler tätig, Quelle: Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Huber Frauenfeld "Künstlerlexikon der Schweiz 20. Jh." und Sikart.
Zwei Schützenscheiben Wehrmachtbezeichnet "Gegeben v. Hauptmann Hüttner. Geschossen von Schütze Bischoff 1932", Darstellung eines Hirsches, mit Holzdübeln in den Einschusslöchern, Holz, D 50 cm, Hauptmann Hüttner wurde am 1.1.1945 zum Generalmajor befördert, die Bundeswehr-Kaserne in Hof trug den Namen "General-Hüttner-Kaserne"; bezeichnet "Gegeb. v. Major Siegel 6./I.R.118, erschossen v. Feldw. Bischoff 1938", Darstellung eines Adlers mit erbeutetem Hasen in den Fängen, mit Holzdübeln in den Einschusslöchern, Leimholz, D 52 cm, beide im guten altersgemäßen Zustand.
Victor Vasarely1908 Fünfkirchen - 1997 Paris - "IACA" - (1963) Farbserigrafie/leichten Karton. 47/300. 60,9 x 37,4 cm, 77,8 x 55,8 cm. Sign. r. u.: Vasarely. Rückseitig mit der Stempelaufschrift: JAHRESGABE DER KESTNER-GESELLSCHAFT. Das Blatt liegt lose. Leichte Randmängel. Minim. Fleck l. o. - Lit.: Schmied, Wieland. Wegbereiter zur modernen Kunst. 50 Jahre Kestner-Gesellschaft. Hannover 1966, S. 288. Vasarely war französischer Maler und Grafiker ungarischer Herkunft. Er studierte an der Kunstakademie in Budapest und am "Mühely", dem "Budapester Bauhaus". Ab 1930 wirkte er in Paris. Seine Werke entwickelte er aus der konkreten Kunst und dem Konstruktivismus heraus. So trug er entscheidend zur Entwicklung der Op-Art bei. Das Blatt erschien als Jahresgabe der Kestner-Gesellschaft Hannover.
Karl Hagemeister1848 Werder/Havel - 1933 Werder/Havel - "Märkische Seenlandschaft (Blick über den Schwielowsee nach Geltow)" (um 1894) - Pastellkreiden/Lwd. 60 x 90 cm. Sign. r. u.: K Hagemeister. Unter Glas gerahmt. - Die vorliegende Arbeit ist im Karl Hagemeister Archiv und Werkverzeichnis der Pastelle registriert. Die Authentizität des Werkes wurde durch Frau Dr. Hendrikje Warmt bestätigt. Karl Hagemeister zählt zu den herausragenden deutschen Künstlern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. 1871 begann Karl Hagemeister seine künstlerische Ausbildung bei Ferdinand Preller d. Ä. in Weimar und ging daraufhin auf Reisen. Seit 1878 nahm er an den Berliner Akademie-Ausstellungen teil. Er war mit Max Liebermann Mitbegründer der "Berliner Secession" und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Der Impressionismus und das Schaffen von Édouard Manet prägten ihn in Paris und trugen zur Aufhellung seiner Palette bei. Hagemeister trug Wesentliches zur modernen Landschaftsmalerei in Deutschland bei.Impressionismus
KÜRASSIER ZU PFERD. Meissen. Datierung: 20. Jh. Meister/Entwerfer: Entwurf P. Scheurich, 1936. Technik: Porzellan, Weißware. Beschreibung: Auf ovalem Sockel mit Baumstamm als Stütze ein galloppierendes Pferd mit darauf sitzendem Reiter. Dieser in preußischer Uniform mit großem Raupenhelm, Schwert und erhobener, zum Gruß ansetzenden Rechten.Das Garde-Kürassier-Regiment war ein Kavallerieverband der Preußischen Armee, welcher 1815 gegründet wurde. Seinen Namen erhielt die Truppengattung durch den cuirasse(frz. Lederpanzer). Man trug Helm und Degen.Neben der Figur des "Seydlitz" ist der Kürassier die einzige Porzellanfigur Scheurichs mit kriegerischem Bezug. In ihr wird seine ironische Auffassung zum Martialischen Ausdruck: Die komische und zugleich übertrieben steife Haltung spiegelt seine Abneigung gegen militärische Themen wieder.Maße: Höhe 47cm. Marke: Schwertermarke, Unterglasurblau. Auf dem Sockel eingeritzte Schwertermarke und "weiß", daneben "Scheurich". Modellnummer A1268, Pressnummer 147. Literatur:- Johannes Rafael. Paul Scheurich 1883-1945 Porzellan für die Meissener Manufaktur. Meissen 1995. (Meissener Manuskripte Sonderband VIII) S. 157, S.55, Abb. 55.3. Erläuterungen zum Katalog Meissen Deutschland Porzellan 20. Jahrhundert Figur Scheurich, Paul Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los: Absprache nach der Auktion.
Joseph CajetanDer letzte Haslinger (Bildbeilage zur Wiener Theaterzeitung, Satyrisches Bild, Nr. 103)1848Aquarell, Bleistift auf Papier; ungerahmt24,5 x 20 cm (Passep.-Ausschnitt)Signiert rechts unten: Cajetan;am oberen Rand bezeichnetGeschäftsauflösung Wolfdietrich HassfurtherSchobloch, 1974, S. 182, Nr. 103 (Theaterzeitung No. 121 vom 20.5.48, S. 488)Als "Haslinger" wurde der Stock genannt, den die Polizei trug und der 1848 abgeschafft wurde.
Kaiser Franz Joseph I. - silbervergoldete Schreibfeder und Hammer, datiert 8.5.1901 Silberne Schreibfeder (ungepunzt, teilweise geschwärzt, Spuren von Vergoldung), am Kiel die Gravur "E tollal jegyzette be dicsönevet felseges kiralyunk I. Ferencz Joszef a Ludovika akademiaemlekkönyvebe. 1901 majus 8." ("Mit dieser Feder trug unser großer König Joszef Ferencz I. seinen glorreichen Namen in das Buch der Ludovika-Akademie ein. 8. Mai 1901"). Im originalen purpurroten Samtetui (berieben, Maße 35 x 8 x 4 cm), im weißen Deckelfutter der goldene Stempel "Kriegler D. Budapest". Dazu ein silbervergoldeter Hammer mit eleganten Jugendstilornamenten und einer Krone am Kopf, der Griff mit Silberpunze Windhund "3 P" und Marke "KD", am Griff die Gravur "E kalapacscsal vertek szeget a Ludovika akademia zaszlojaba Öcs. es apost. kir. Felsege I Ferencz Jozsef es az uralkodo haz tagjai. 1901 majus 8an" ("Mit diesem Hammer schlugen seine Apostolische Majestät Jozsef Ferencz I. und Mitglieder des Kaiserhauses Nägel in die Fahnenstange der Akademie. 8. Mai 1901"), im originalen purpurroten Samtetui (berieben, Risse, Futter fleckig, einige Leisten am Rand lose, Maße 28 x 13 x 4 cm). Teilweise leicht beschädigt, Gebrauchs- und Altersspuren. Die Königlich Ungarische Ludovika-Akademie war eine Kadettenschule (ab 1897 Militärakademie) im ungarischen Pest, später Budapest. Kaiser Franz Joseph I – a silver-gilt pen and hammer, dated 8 May 1901 Kaiser Franz Joseph I – a silver-gilt pen and hammer, dated 8 May 1901 Silver pen (no hallmarks, blackened in places, traces of gilding), the quill engraved "E tollal jegyzette be dicsönevet felseges kiralyunk I. Ferencz Joszef a Ludovika akademiaemlekkönyvebe. 1901 majus 8." ("With this pen, our great king Joszef Ferencz I entered his glorious name into the book of the Ludovika Academy. 8 May 1901"). In the original crimson velvet case (scuffed, measuring 35 x 8 x 4 cm). "Kriegler D. Budapest" stamped in gold in the white lining of the lid. Moreover, a silver-gilt hammer with elegant Art Nouveau ornaments and a crown on the head, the handle bearing the silver greyhound "3 P" hallmark and "KD" mark, the handle engraved "E kalapacscsal vertek szeget a Ludovika akademia zaszlojaba Öcs. es apost. kir. Felsege I Ferencz Jozsef es az uralkodo haz tagjai. 1901 majus 8an" ("With this hammer, his Apostolic Majesty Jozsef Ferencz I and members of the imperial house drove nails into the flagpole of the Academy. 8 May 1901"), in the original crimson velvet case (scuffed, torn, the lining stained, several bands loose at the edge, dimensions 28 x 13 x 4 cm). Slightly damaged in places, signs of handling and age. The Royal Hungarian Ludovika Academy was a cadet school (and a military academy as of 1897) in Pest, later Budapest. Condition: II
2 große Fotoalben Offizier WK1 9./Württ. Infanterieregiment 127 Ulm2 schöne Fotoalben eines Offiziers aus Tübingen/Rottenburg, er diente im 9./Infanterieregiment 127 Württemberg in Ulm. Er trug das eiserne Kreuz und die Württ. silberne Tapferkeitsmedaille.Viele Fotos aus dem Kampfgeschehen und an der Front, einige Fotos Heimatorte und Familie, unterteilt in 2 Alben.Album 1 ca.70 Bilder.Album 2 ca.85 Bilder.
Amerika - Südamerika - - Bartolomé desüd Las Casas. Newe Welt. Warhafftige Anzeigung der Hispanier ... Tyranney, von ihnen inn den Indianischen Ländern, so gegen Nidergang der Sonnen gelegen, und die Newe Welt genennet wird, begangen. O.O. u. Dr., 1597. 8 Bll., 158 S., 6 Bll. (Mod.) Ldr. mit RTitel. Außerordentlich seltene deutsche Erstausgabe. - Sabin 11277 - BM, Germ. B. 184 - Ebert 3626 - Stephens, Bibl. Americana 1639 - Las Casas (1474-1566) wurde aus eigenem Erleben zum eifrigsten Anwalt der Indios Westindiens. Seinen Bericht soll er an einem Tag niedergeschrieben haben, um den neuen Indien-Gesetzen Karls V. von 1542 größtmöglichen Nachdruck zu verleihen. Sie untersagten vor allem die Versklavung der Indios. Las Casas propagierte dabei die wenig glückliche Idee, zur Entlastung der indianischen Bevölkerung Negersklaven einzuführen. Damit trug er, ohne es zu wollen, zur Entwicklung des Sklavenhandels und der Negroisierung Westindiens nicht unerheblich bei. - Name auf Titel, etwas gebräunt und leicht fleckig. Extraordinarily rare German first edition. - Las Casas (1474-1566) became the most zealous advocate of the Indians of the West Indies through his own experience. He is said to have written his report in one day in order to lend the greatest possible weight to Charles V's new India Laws of 1542. Above all, they prohibited the enslavement of the Indians. Las Casas propagated the unfortunate idea of introducing Negro slaves to relieve the Indian population. Without intending to do so, he made a significant contribution to the development of the slave trade and the Negroization of the West Indies. - Modern leather. Name on title, somewhat browned and slightly stained.
Cartes De Visites and Cabinets, children - cartes de visite - boy on pony-skin rocking horse (1), boy with toy rocking horse under arm (1), children with yachts (3), small girl with miniature trug and wooden spade, late 1860s (1), others (10), cabinets - group in fancy dress as prospectors (?) (1), others (11), P-G (28)
Große Berliner Kunstausstellung. 10 Kataloge der Reihe. Jeweils mit zahlreichen schwarz-weißen Abbildungen. Illustrierte OPappbände (mit Gebrauchsspuren, Rücken und Kapitale mit Fehlstellen und Bestoßungen). Berlin, Verlag des Kartells, 1921-1932.Die Große Berliner Kunstausstellung, eine bedeutende jährliche Kunstschau, die von 1893 bis 1969 mit Unterbrechungen stattfand. Während des Ersten Weltkriegs wurde sie in den Jahren 1917 und 1918 nach Düsseldorf verlegt. Nach Kriegsende trug sie in den Jahren 1919 und 1920 den Namen Kunstausstellung Berlin. 1927 übernahm das Kartell der vereinigten Verbände Bildender Künstler Berlins die Leitung. Werke verschiedener Künstlergruppen wie dem Verein Berliner Künstler, der Berliner Secession und der Novembergruppe wurden unter anderem gezeigt. - Teils mit Unterstreichungen und Marginalien in Blei- und Buntstift. Papierbedingt gebräunt.
Jugend. Münchner illustrierte Wochenzeitschrift. Hrsg. Georg Hirth. 1896 Band I. und II. (Jhg. 1-52); 1897 Band I. und II. (Jhg. 1-52); 1898 Band I. und II. (Jhg. 1-52); 1899 Band I. und II. (Jhg. 1-52); 1900 Band I. und II. (Jhg. 1-52); 1901 Band I. und II.; 1902 Band I. und II. (Jhg. 1-53); 1903 Band I. und II. (Jhg. 1-52) in 16 Bänden. Mit zahlreichen teils farbigen und ganzseitigen Illustrationen. (12) OLeinen (leicht berieben und angestaubt; 1896 Band I mit Einriss am Kapital) mit RTitel und illustrierten VDeckeln; (4) OLeinenmappe (leicht berieben) mit RTitel und illustrierten VDeckeln. München und Leipzig, Hirth, 1896-1903.Diesch 2668. Schlawe I, 55. Kirchner 15532. - Die von Georg Hirth (1841-1916) herausgegebene Zeitschrift erschien von 1896 bis 1940. Neben modernen Illustrationen spielten auch kritische und satirische Texte eine große Rolle und bereits in den ersten sieben Jahrgängen waren über 250 Künstler vertreten. Bereits im seltenen ersten Jahrgang, von dem hier das zweite Halbjahr vorliegt, erschienen Beiträge von Conrad Alberti, Fritz Bley, Otto Erich Hartleben, Max Halbe, Detlev von Liliencron, Peter Rosegger, Carl Siebel, Fritz Walter u. v. a. Die Zeitschrift prägte die stilgeschichtliche Debatte der frühen Moderne in Deutschland maßgeblich und trug letztlich auch zur Namensgebung des Jugendstils bei. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte die "Jugend", obwohl sie sich den Anforderungen der Zeit entsprechend weiterentwickelt hatte, den Anschluss an die neuen Kunstströmungen nicht mehr finden. Ungeachtet dessen gilt sie bis heute als ikonische Zeitschrift der Epoche. - 1898 Band II. bis 1900 Band I. lose Hefte in jeweils vier Mappen. Papierbedingt etwas gebräunt, mit kleinen Randläsuren und kleineren Gebrauchsspuren, sonst gutes Exemplar.
Maximilian, Prinz zu Wied-Neuwied. Reise nach Brasilien in den Jahren 1815 bis 1817. 4 (1 koloriert) lose Kupferstiche von Martin Esstinger, M. G. Eichler, J. Lips und J. C. Bock. 29 x 34,5 cm (Plattenrand) bzw. 38 x 53 cm (Blatt). Frankfurt, Heinrich Ludwig Brönnen, 1820-1821. Borba de Moraes 544. Sabin 47018. Bosch 321. - Eindrucksvolle Drucke zur Brasilien-Reise des Prinzen Maximilian zu Wied-Neuwied (1782-1867) im Jahre 1815 bis 1817. Der Prinz trug als deutscher Forschungsreisender und Naturforscher maßgeblich zur zoologischen und ethnologischen Erforschung Amerikas bei. Vorhanden sind: "Puros in ihrer Hütte", "Gruppe einiger Camacans im Walde", "Zusammenkunft mit Capitam Bento Lourenzo und seinen Mineiros in den Urwäldern am Mucuri" und "Zierrathen und Gerätschaften der Camacaris". - Ein Blatt papierbedingt gebräunt. Teilweise leicht stock- und feuchtfleckig. Drei im besonders gratigen Druck. Dekorativ. - Dabei: J. Rapkin. Chili and la Plata. Grenzkolorierter Stahlstich. 35,5 x 27 cm (Blattengröße). London, the London printing and publishing company, um 1856. - Mit hinterlegter Mittelfalz. Papierbedingt gebräunt, fingerfleckig und knapp beschnitten.
-- Die Paläographie des 13. Jahrhunderts in Europa-- Mittelalterliche Handschriftenfragmente. 10 Makulaturfragmente aus 9 hochmittelalterlichen Handschriften. Lateinische Handschrift auf Pergament. Verschiedene Größen. Frankreich, England, Deutschland, Niederlanden um 1210-1290.Meist erst in der Zeit der aufkommenden und sich popularisierenden Buchdruckkunst um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden verstärkt die handschriftlichen Vorlagen "makuliert", d. h. zerschnitten und als Füll- und Bindematerial verwendet, so dass sich immer wieder höchst bedeutende Fragmente fanden, die der Wissenschaft zur Rekonstruktion der antiken und früh- wie spätmittelalterlichen Texte dienen. Die Marvin L. Colker Collection, London, trug so einige besonders interessante Stück zusammen: 1) Petrus Comestor. Historia scholastica. Fragment mit 4 Teilkolumnen auf 1 Bl. 11,8 x 19,2 cm. Mit roten und blauen Initialen und Rubrikation. England, frühes 13. Jahrhundert (um 1210).2) Bibelfragment. Lateinische Handschrift auf Pergament. Fragment 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 22 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 7,4 x 9 cm. Format: 8 x 13,4 cm. Mit Rubrizierung und Federwerk in Rot. Frankreich, um 1225. 3) Petrus Lombardus. Sententia. Buch IV mit Glossen. Teil der linken Kolumne. 189 x 70 mm. 32 Zeilen. Rot und blaue Initialen mit wechselnem Federwerk. England um 1240. - 4) Justinianus. Pandekten Corpus Iuris, Buch VII. 2 Fragmente 4 S. auf 2 Bl. 2 (von ?) Spalten. 61 (?) bzw. 54 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Format: 38,9 x 5,8 bzw. 27 x 5,8 cm. Mit mehreren Initialen in Rot und Blau. Italien, 13. Jahrhundert. 5) Justinianus. Corpus iuris civilis Buch II. Mit Passagen aus Genealogie, Blutsverwandschaft und Erbschaftsrecht. 1 Fragment eines Doppelblattes. 7,8 x 17 cm. Frankreich um 1280. 6) Sermones de tempore. Fragment womöglich aus dem Werk des Jean d'Abbéville. Unterer Teil mit 2 Kolumnen. 1 Blatt. 19 Zeilen. Rubriziert. Ca. 12,7 x 19,1 cm. Frankreich um 1270.7) Hippocrates. Fragment wohl aus den Prognostica mit einem Kommentar des Galenus. Mit abwechselnd angeordneten Absätze in unterschiedlich großer Schrifte mit den Buchstaben "H" bzw. "G" in Rot, der größte Teil eines Blattes, auf Pergament. 2 Spalten, 50 Zeilen. Mit blauen Abssatzmarken. Ca. 18,7 x 14,6 cm. Aus den Sammlungen von Philip Bliss (1787-1857), Sir Thomas Phillipps (1792-1872) und E. H. Dring (1864-1928); 1990 von Quaritch erworben. Frankreich um 1280.8) Sakramentenkommentar. Fragment einer Handschrift mit Zitaten nach Thomas von Aquins Sentencen, Raymond von Peñafort, Hugo von Saint-Victor und vielen anderen. Vertikaler Streifen mit 56 Teilen, rote und blaue Initialen. Ca. 22 x 7 cm. Aus der Sammlung Stephan Beissel SJ. Frankreich oder Deutschland, Ende des 13. Jahrhundert. 9) Justinianus. Novellae. Fragment aus dem Corpus iuris civilis Buch XLIV mit Randglossen. Umfangreiches, großes Fragmentblatt mit Teil einer Kolumne und zugehörigem Kommentar. 47 Zeilen. Mit reichem Federwerk als Zwischensteg in Rot und Blau. 24,5 x 15,6 cm. Italien, wohl Bologna, spätes 13. Jahrhunderts. - Leimschattig und lädiert, eines mit kleiner Knickfalte. Provenienz: The Marvin L. Colker Collection, London. Aus den vornehmsten Antiquariaten und Auktionshäusern und Privatsammlungen zusammengetragen, darunter Stücke von Bernard Rosenthal (1920-2017), H. P. Kraus (1901-1991), Stephan Beissel SJ (1841-1915) und Bernhard Bischoff (1906-1991).
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