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Classical- Mozart / Eberhard Wachter / Joan Sutherland / Luigi Alva / Gottlob Frick / Elisabeth Schwarzkopf / Giuseppe Taddei / Pierro Cappuccilli / Graziella Sciutti / Philharmonia Orchestra & Chorus / Carlo Maria Giulini 'Don Giovanni' 4 x LP set with insert (Columbia stereo pressing, SAX 2069-2372, blue/silver labls, vinyl VG+-EX+, box VG+, foxing to insert)
Faber, Wilhelm Eberhard. Entwurff einer numismatischen Känntnis der europäischen Staaten, nach ihren Abtheilungen. 3 Bll., 757 S., 2, 1 l. w. Bl. 7,5 x 11 cm. Kalbsleder d. Z. (beschabt) über fünf Bünden mit reicher Rückenvergoldung. (Wohl Nürnberg, Monath), 1747.Vgl. VD18 12974625 (Exemplar mit gleicher Kollation, dort Erscheinungsjahr 1748 und anderes Widmungsblatt). - Erste Ausgabe. Wilhelm Faber (1701-1781) war württembergischer geheimer Rat und auch Gesandter am kaiserlichen Hof in Wien. Die Beschreibung seiner für damalige Verhältnisse sehr umfangreichen privaten Sammlung umfasst 3304 Nummern, geordnet in Kapiteln nach Ländern bzw. kaiserlichen, königlichen oder fürstlichen Prägungen. Das fünfseitige Register erschließt den Inhalt nach Orten. Zwei weitere Auflagen des Werkes erschienen 1748 und 1750. - Minimal fleckig. Wenige Blätter mit angerändertem Fußsteg. Schönes Exemplar.
Bougeant, Wilhelm (Guillaume) Hyacinth. Historie des dreyßigjährigen Krieges und des darauf erfolgten Westphälischen Friedens. Aus dem Französischen übersetzt. Mit Anmerkungen und einer Vorrede begleitet von Friedrich Eberhard Rambach. 4 Bände. Titel in Rot und Schwarz. Mit 4 gestochenen Titelvignetten. 19 x 12 cm. Pergament d. Z. (je eine Kante mit unschöner Schabspur). Halle, Johann Justinus Gebauer, 1758-60.Fromm I, 3774. Vgl. Graesse I, 509. - Einzige deutsche Ausgabe des zuerst im Jahre 1744 unter dem französischen Titel Histoire des guerres et des négociations qui précédèrent le Traité de Westphalie erschienenen Chronik des dreißigjährigen Krieg, den Friedensvertrag von 1648 und dessen Folgen. - Wohlerhalten.
Eggers, Eberhard W. P. Humanae Vitae. Zehn Radierungen. Vorwort von Bodo Hedergott. 4 Bl., 10 (teils getönte) signierte ORadierungen unter Passepartout. 39 x 29,5 cm. Lose in OLeinen-Kassette mit illustrierter VDeckelvignette. Hildesheim, Schrift und Bild, 1969.Eines von 80 nummerierten und signierten Exemplaren. - Zwei Tafeln stärker eine leicht gebräunt. Ein Passepartout lädiert. Titelblatt minimal fingerfleckig.
Eggers, Eberhard W. P. Skizzen aus der Neuen Welt. Zehn Radierungen und eine Titelradierung, die im Frühjahr 1971 in der Stout State University Menomonie/Wisconsin in den USA entstanden. 1 typogr. Bl. Mit 10 signierten Original-Farbradierungen (minimal fleckig). 42 x 31 cm. Lose in blauer OLeinenmappe mit Original-Farbradierung auf dem VDeckel. Burgdorf, Steintor Verlag, 1971.Eines von 100 Exemplaren (eine von 50 Mappen; die andere Hälfte der Auflage als Einzelblätter). Die Original-Radierungen mit Bleistift nummeriert, signiert und datiert. - Sehr schön erhalten.
Schmidt, Arno. - Reichert, Gert-Peter. Aquarelliertes lithographisches Porträt. 28 x 21,5 cm. Mit Passepartout. 1990.Das Porträt von Gert-Peter Reichert (1955-2001), der ein Schüler von Eberhard Schlotter (1921-2014) war, zeigt Arno Schmidt (1914-1979). Nach seinem Studium bei Schlotter erhielt Reichert im Jahre 1989 ein Arno-Schmidt-Stipendium für den Mühlenhof Cordingen und lehrte später selbst an der Musik- und Kunstschule Havelland in Nauen. Zudem war er Mitbegründer der Künstlerbundes Dithmarschen und des Kulturringes Brunsbüttel. - Tadellos.
Bening, Simon. Das Blumen-Stundenbuch. Le livre d'heures aux fleurs. Clm 23637, Bayerische Staatsbibliothek München. Faksimile und Kommentar. 2 Bände. 16,5 x 11,5 cm bzw. 32 x 23 cm. OSamt mit dreiseitigem Goldschnitt bzw. OSamt mit goldgeprägtem RSchild, zusammen in OPlexiglasschuber. Luzern, Faksimile Verlag, 1991.Eines von 290 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 980). Originalgetreue Nachbildung der Bilderhandschrift Clm 23637 in der Bayerischen Staatsbibliothek München, mit dem Kommentar von Bodo Brinkmann und Eberhard König. Das kurz nach 1520 in Gent oder Brügge entstandene Stundenbuch mit Streumustern von Blumen und Vögeln auf jeder Textseite und 70 Miniaturen wird dem flämischer Miniaturenmaler Simon Bening (1483-1561) zugeschrieben. - Nahezu tadellos frisch und sauber.
Darmstädter Urkundenbuch. Album mit ca. 130 Urkunden der Fürsten von Schwarzenau, Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt etc. 34 x 21,5 cm. Pappband vom Ende des 19. Jahrhunderts (etwas beschabt, bestoßen und berieben) mit hs. Titelschild. Darmstadt, Braunschweig-Lüneburg, Katzenellenbogen, Berlin, St. Petersburg etc. 1727-1818.Umfangreiches Urkundenbuch als zusammengebundenes Album von zahlreichen originalen Dokumenten in zeitgenössischen Abschriften und "Copie" von Bestallungskurkunden, Erlassen, Mandaten, etc. aus der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Das Fürstentum des Heiligen Römischen Reichs war im Jahre 1567 bei der Teilung der Landgrafschaft Hessen geschaffen, zu dem die Obergrafschaft Katzenelnbogen im 18. Jahrhundert gehörte. Fürst der Grafschaft war Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1667-1739), unter dessen Namen hier viele Urkunden gezeichnet wurden. Vorhanden u. a.: "Original Bestallungs-Brief vor den bißherigen Regierungs-Rath Kilian Schwartzenau als nunmehrigen Geheimden Rath 1727", von dem "Königl. Groß-Britannische Zum Churfürstl. Braunschweig-Lüneburgl. Ober Appellations-Gericht verordneter Rath und Praesident, auf Vice-President ... an den Fürstl. Heßen-Darmstedtzschen Regierungs Rath Schwartzenau", "Von Gottes Gnaden Ernst Ludwig, Landgraf zu Hessen, Fürst zu Herßfeld, Graff zu Catzenelnbogen ... Darmstadt, den 5ten September Anno 1727".Der Zeitraum umfasst die Jahre 1727 bis 1813, mit einem "Patent als Oberst-Lieutnant von der Cavallerie für den Major und Commandeur des Ersten pommerischen Landwehr-Cavallerie-Regiments von Schwarzenau", gegeben "Berlin, den 9. Dezember 1813" mit großem tektierten Siegel. Es folgt eine russische Kupferstich-Urkunde des russischen Zaren Alexander I. (1777-1825), "gegeben zu Sankt Petersburg am 25. Dezember 1818", ebenfalls mit tektiertem Siege. Überaus reiches Quellenmaterial zur Geschichte des Fürstentums, aber auch zur Geschichte der deutschen Länder in jener bedeutenden Zeit bis zu den Napoleonischen Kriegen und deren Ende 1813. Cabei auch einige gedruckte Mandate, Erlasse etc. Das Titelschild lautet: "Bestallungen und Patente in Bezug auf die Kanzler Kilian, den Staats-Minister Joachim Ludwig und dem Obersten Eberhard von Schwarzenau von 1701 (d. i. 1727) bis 1818". - Übliche Gebrauchsspuren, teils kleine Risse, Löchlein, Flecke und Läsuren, meist aber sehr gut erhalten.
KARL PAFF, Friederich "König von Württemberg" und Ludwig Eugen "Herzog von Württemberg und Teck", 19.Jh. zwei kolorierte und lackierte Lithographien aus "Biographie der Regenten von Württemberg von Herzog Eberhard im Bart bis zum König Friederich. Stuttgart, G. Ebner 1821" HxB: 19/15 cm. Gerahmt. | KARL PAFF, Friederich ‘King of Württemberg’ and Ludwig Eugen ‘Duke of Württemberg and Teck’, 19th cent. Two coloured and varnished lithographs from ‘Biographie der Regenten von Württemberg von Herzog Eberhard im Bart bis zum König Friederich. Stuttgart, G. Ebner 1821’ HxW: 19/15 cm. Framed.
Italienischer Caravaggist des 17. JahrhundertsJÜNGLING VON EINER MAUS GEBISSENÖl auf Leinwand.65,1 x 51,1 cm.Das Bildmotiv lässt sich in eine Reihe ähnlicher Themen stellen, bei denen spontane Effekte zur Darstellung gebracht werden sollten. Schreck oder Entsetzen im Bild zu zeigen, war besonders bei Caravaggio zu einer neuen Aufgabe in der Malerei geworden. Sein exaltiert dargestellter „Jüngling von einer Eidechse gebissen“ steht am Anfang dieser Bildideen. Bartolomeo Cavarozzi (1590-1625) etwa schuf das Bild „Jüngling, von einer Krabbe gebissen“, welches in dieser Auktion auch angeboten wird. Ganz ähnlich hat der Maler das vorliegenden Gemälde den Augenblick des Schreckens beim Biss einer Maus in den Finger festgehalten. Zwar kommt hier das caravaggeske Hell-Dunkel noch nicht zum Tragen, umso mehr der Effekt des Augenblicks.Provenienz: Europäische Privatsammlung, 2017.Anmerkung:Zwei weitere Versionen dieser Darstellung sind in der Sammlung Borromeo, Isola Bella, sowie in der ehemaligen Mameli-Sammlung Rom zu finden. Das letzte Gemälde wurde im Dorotheum Wien, im November 2020 unter Lot 86 angeboten. Literatur: Vgl. Eberhard König, Michelangelo Merisi da Caravaggio, Köln 1997.Vgl. Sybille Ebert-Schifferer, Caravaggio. Sehen – Staunen – Glauben. Der Maler und sein Werk, München 2009.Vgl. Michael Fried, The Moment of Caravaggio, Princeton 2010.Vgl. F. Scaletti, Caravaggio, Catalogo ragionato delle opere autografe, attribuite e controverse, Bd. II, Napoli 2017, S. 65. (1410711) (3) (11)Italian Caravaggist, 17th centuryBOY BITTEN BY A MOUSE Oil on canvas.65.1 x 51.1 cm.The subject of the painting can be associated with a series of similar subjects portraying spontaneous effects. Depicting shock or horror in a painting had become a new task, especially for Caravaggio. His exalted depiction of Boy Bitten by a Lizard marks the start of these image ideas. Bartolomeo Cavarozzi (1590 -1625), for example, created the painting Youth Bitten by a Crab (also on offer for sale in this auction). Although the Caravaggesque chiaroscuro does not yet take effect here, the impact of the moment is even more noticeable. Two other versions of this depiction have become known held at the Borromeo Collection, Isola Bella, and formerly at the Mameli Collection, Rome (sold at auction, Dorotheum Vienna, November 2020 lot 86).Provenance: European private collection, Florence, 2017.
Meister der Dormitio Virginis MassariEnde des 15. Jh. in Ferrara nachweisbarMadonna mit KindRücks. Klebeetikett Sammlung M. v. Nemes. Ebda. hs. Nummerierung "458/III" und "128". Hs. Bezeichnung "845 Ital. Sch. Bartolomeo da Gadda" in Rot. Tempera auf Holz. 48,2 x 30,9 cm (Darstellung 46,5 x 29,4 cm) cm. Umlaufend 7 mm breite Listelli angesetzt. Parkettiert. Rest. Besch. Rahmen besch. (55 x 38 cm)."Tutto vi è raro e pensato, contortamente" (i. S. "Alles dort ist ungewöhnlich und durchdacht, verdreht"; De Marchi, s. u., S. 1041) - "Das Sitzmotiv der über die Maßen schmal gebauten Maria mit dem rein gezeichneten, fast brauenlosen Gesicht über auffallend langem, zierlichen Halse und mit den zerbrechlich dürren Fingern der langen Hände zeichnet sich durch eine - wenn man so sagen darf - fast tänzerische Grazie aus" (Ruhmer, s. u., S. 75). Diese beiden Beschreibungen des vorliegenden Gemäldes, das aufgrund seines Formates zur privaten Andacht bestimmt gewesen sein muss, bringen das Gefühl zum Ausdruck, das man beim Betrachten dieser Madonna spontan empfindet. Ein Gefühl, das man auch als Verwunderung bezeichnen kann, denn die Mutter berührt das sich deutlich bewegende Kind mit ihren Fingern nicht. Es scheint, dass sich die Gottesmutter des göttlichen Ursprungs ihres Sohnes in einem Maße bewusst ist, dass sie es nicht wagt, ihn mit menschlich-mütterlicher Geste zu stützen und zu halten ... Dieser Umstand des Einzigartigen - auch in künstlerischer Hinsicht -, außerhalb der Norm Stehenden, war und ist sicherlich die Ursache für die Diskussionen hinsichtlich der Zuschreibung des Werkes. Auf den ersten Blick wirkt das Gemälde wie im Kreis der "Belliniani", den zahlreichen Künstlern, die vom Schaffen des führenden venezianischen Malers seiner Zeit, Giovanni Bellini (um 1435 Venedig - 1516 ebenda), geprägt und beeinflusst waren, entstanden. In der Tat glaubt man, in einer kleinen Zeichnung Giovanni Bellinis das Gesicht Mariens vorweggenommen sehen zu können (Heinemann, Fritz, Giovanni Bellini e i Belliniani. Venedig 1962, S. 85, Kat.-Nr. 349 (mit Abb. 157): Skizze zum Kopf einer Schmerzhaften Muttergottes). Auch das groß geratene Kind mit seinem überdimensioniert wirkenden Kopf und der eher unkindlich ernsten Mimik findet sich bei den Belliniani wieder. Und dennoch: Wir scheinen es mit einer ferraresischen Arbeit zu tun zu haben. Andrea De Marchi hat überzeugend die stilistischen Parallelen zur sog. Dormitio Virginis Massari (heute im Besitz der Pinacoteca Ambrosiana, Mailand, Inv.-Nr. 1001) aufgezeigt (De Marchi, s. u., S. 1041 f.). Bis heute ist die Identität deren Urhebers nicht geklärt, noch immer wird vorsichtig vom "Maestro della Dormitio Virginis Massari" gesprochen. Ein biographisch (noch) nicht fassbarer Meister, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Ferrara dokumentierbar ist. Sein Hauptwerk, nach dem man den Künstler benannt hat, befand sich ehemals in der Sammlung Massari in Ferrara. Es gab (verworfene) Thesen, die den Maler mit Baldassare dEste (Baldassare Estense; 1432 Reggio Emilia - gest. um 1510) zu identifizieren versuchten, wohl einem natürlichen Sohn des Markgrafen Niccolo III dEste.Literatur: Ruhmer, Eberhard, Eine Madonna des Bartolomeo della Gatta, in: Studi di storia dellarte in onore die Antonio Morassi. Mailand 1971, S. 75-84. - De Marchi, Andrea, Un geniale anocronista, nel secolo di ercole, in: Annali della Scuola Normale Superiore di Pisa, Classe di Lettere e Filosofia, 3. Ser. 22 (1992), 4, S. 1039-1071. - Guerzi, Chiara, La Paternità di Dio, in: Ausst.-Kat. "Padre e figli" (hg. v. Don Alessio Geretti), Illegio, 13. Mai - 8. Oktober 2018, S. 59-80, hier S. 60: zum Maestro della Dormitio Virginis Massari und dem Versuch, ihn mit Baldassare dEste zu identifizieren. Provenienz: Hugo Helbing, München, Auktion "Kollektion Dr. Ludwig v. Bürkel Florenz". Gemälde alter Meister, vorwiegend der italienischen und französischen Schule des XV. - XVIII. Jahrhunderts, orientalische Textilien des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Skulpturen. Aus dem Besitze des Kunsthistorikers Dr. L. von Buerkel, München, 29. Oktkober 1910, Kat.-Nr. 13 (mit Abb.): als Werk des Bartolomeo della Gatta. - Sammlung Marczell von Nemes (1866 Jánoshalma - 1930 Budapest). - Hugo Helbing, München, Auktion "Sammlung Marczell von Nemes", 2. Abteilung., 2. November 1933 und folgende Tage, Kat.-Nr. 92: als Werk des Bartolomeo della Gatta. Mit irrtümlicher Angabe von Leinwand als Bildträger. - Privatbesitz Süddeutschland.
Böckler,G.A.: Theatrum machinarum novum, Das ist: Neu-vermehrter Schauplatz der mechanischen Künsten. Nbg., R.J.Helmer 1703. Fol. Mit illustr. Kupfertitel u. 154 Kupfertafeln. 4 (statt 5) Bl., 40 S. Spät. Lwd. mit Rsch. (Tls. etw. best. u. berieb.). Vgl. Graesse I, 459. Honeyman coll. I, 359. Thorndyke VII, 617 (EA. bzw. Ausg. des 17. Jhs.). - Spätere Ausgabe des 1661 erstmals erschienen Werkes, 'handelt im Anschluss an des Octavianus a Strada Architectura civilis (1618-29) von Mühlen und Wassermaschinen, vortreffliche Kupfer, theilweise dem alteren Werke entlehnt und zum Theil von Balthasar Schwan und Eberhard Kiefer... ' (ADB II, 788). - Ohne typogr. Titel. Kupfertitel aufgezogen u. mit Randläsuren (tls. geringer Bildverlust), stellenweise gebräunt u. fleckig, alle Tafeln verso gestempelt.
Eberhard,A.G. u. A.Lafontaine (Hrsg.).: Salina, oder Unterhaltungen für die leselustige Welt. Bd. 1. Halle, Renger 1812. Mit 2 gefalt. Musikbeilagen. 2 Bl., 379 S. Hldr. d. Zt. (Rckn. beschäd.). Kirchner 6187. Diesch 1552-a. - Insgesamt ersch. nur 2 Jgge. (1812 u. 1816) dieser seltenen Zeitschrift, die wegen Zensurschwierigkeiten ihr Erscheinen 1812 einstellen mußte, 1816 wurde sie wieder aufgenommen. Unter den Beiträgen: Erinnerungen von Rügen (v. Eberhard), Eine nordische Sage (v. Fouque), Ideen für Bücherfabrikanten (v. Scherzer), etc. - Fleckig, fehlt vord. flieg. Vors. - Provenienz: Adelsbibliothek.
Eberhard, HeinrichEllwangen, 1884 - Stuttgart, 197337 x 50 cm, R."Der große Baum", ca. 1908. Öl auf Holz. In Öl unten links signiert und datiert. Rückseitig verworfene Skizze, 1920. Öl auf Holz. Signiert und datiert.Sigalas, G-1908.03a.Sammlung Bunte.Ausstellung:"Sammlung Bunte - Positionen der Klassischen Moderne", Edwin-Scharff-Museum, Neu-Ulm 2005/2006."Sammlung Bunte - Positionen der Klassischen Moderne", Kunst-Museum Ahlen, Ahlen 2007."Sammlung Bunte - Positionen der Klassischen Moderne", Lyonel Feininger Galerie, Quedlinburg 2007/2008."Sammlung Bunte - Positionen der Klassischen Moderne", Städtische Galerie, Böblingen 2008."Adolf Hölzel und sein Kreis - Positionen der Klassischen Moderne aus der Sammlung Bunte", Museum Moderne Kunst, Passau 2008."Hermann Stenner (in der Sammlung Bunte)", Egon Schiele Art Centrum, Krumau 2008/2009."Sammlung Bunte - Positionen der Klassischen Moderne", Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg 2009."Wege in die Klassische Moderne - Sammlung Bunte", Schloss Achberg, Achberg & Neues Schloss Kißlegg, Kißlegg 2010."Die deutsche Avantgarde um Adolf Hölzel", Städtisches Museum Engen, Engen 2011."Das Glück in der Kunst - Expressionismus und Abstraktion um 1914 - Die Sammlung Bunte", Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld 2014.
Eberhard Havekost (Dresden 1967 – 2019 Berlin ). „Fähren R“. 1997Öl auf Leinwand. 99,3 × 139,9 cm (39 ⅛ × 55 ⅛ in.). Rückseitig mit schwarzem Filzstift betitelt, signiert und datiert: FÄHREN R Havekost DD 97. Auf dem Keilrahmen mit dem Stempel der Galerie Gebr. Lehmann, Dresden.[3755]Provenienz: Privatsammlung, BerlinZustandsbericht: In gutem Zustand. Die Farben frisch. Die Leinwand ist nicht doubliert und befindet sich auf dem originalen Keilrahmen. An den jeweiligen Rändern leichte, kaum wahrnehmbare Bereibungsspuren, sowie hauchfeines Craquelé. Unter UV-Licht sind keine Retuschen oder Restaurierungen erkennbar. Sehr schöner harmonischer Gesamteindruck.Wir berechnen auf den Hammerpreis 32% Aufgeld.
Eberhard Havekost (Dresden 1967 – 2019 Berlin ). „Modell A N2“. 1997Öl auf Leinwand. 69,4 × 119,5 cm (27 ⅜ × 47 in.). Rückseitig mit blauem Filzstift signiert, datiert und betitelt: Havekost F/M 97 modell A N2. Auf dem Keilrahmen mit dem Stempel der Galerie Gebr. Lehmann, Dresden.[3755]Provenienz: Privatsammlung, BerlinZustandsbericht: In gutem Zustand. Die Farben frisch und leuchtend. Die Leinwand ist nicht doubliert und befindet sich auf dem originalen Keilrahmen. An den Rändern stellenweise hauchfeines, kaum wahrnehmbares Craquelé. An den Rändern minimale Bereibungsspuren. Unter UV-Licht sind keine Retuschen oder Restaurierungen erkennbar. Sehr schöner harmonischer Gesamteindruck.Wir berechnen auf den Hammerpreis 32% Aufgeld.
Schlotter, Eberhard (1921 - 2014), 4-teiliges Konvolut von Radierungen, bestehend aus: 1xEsel, numm.: 37/50, 1x Handwagen, numm.: 36/50, m. pers. Widmung, 1x Stuhl, numm.: 41/50, gr. d. Darst. je ca. 40 x 35 cm, PP, hinter Glas gerahmt (ca. 65,5 x 60 cm), 1x fig. Darst., numm.: 41/60, PP, hinter Glas gerahmt (ca. 74 x 56,5 cm), je re. u. sign. Alters- u. Lagerspuren.
KARL HARTUNGWeiblicher Torso 1939Bronze. Dreiteiliger Nachlassstempel. Ex. 59/99. Aus der Sonderauflage stammend, die zu Ehren von Karl Hartungs 80. Geburtstag und der dazugehörigen Ausstellung 1988 in Berlin in Kooperation mit der Galerie Pels Leusden, Villa Grisebach, enstanden ist. Ca. 24,5 x 12 x 9,5 cm.(Altersspuren, fingerspurig, leichte Oxidationsspuren.)Eberhard Roters (Hrsg.), Berlin 1910-1933. Die visuellen Künste, Berlin 1983, S. 177 (m. Abb., S. 176).Markus Krause, Karl Hartung 1908-1967. Metamorphosen von Mensch und Natur (Monographie und Werkverzeichnis), München 1998, S. 205, Kat.-Nr. 236 (m. Abb.)..Jeweils ein anderes Exemplar:Karl Hartung, Galerie Pels-Leusden, Berlin, 1988, Kat.-Nr. 15 (m. Abb.).Karl Hartung. Die Hamburger Jahre (zur Erinnerung an den 100. Geburtstag des Künstlers), Handelskammer Hamburg, 21.5.-27.6.2008, S. 29 (m. Abb.).Karl Hartung. Aufbruch - Aufbrüche, Kunsthalle Schweinfurt, 21.11.2014-12.4.2015, S. 47 (m. Abb.).Die Sammlung Osmers. Von Archipenko bis ZERO, Kunsthalle Bremen, 10.12.2022-26.3.2023. Reine Formsache - Hommage an Karl Hartung, Gerisch Stiftung Neumünster, 16.07. - 17.12.2023.Wir danken dem Nachlass Karl Hartung für die wissenschaftliche Beratung.
Spilcker, Heinrich Eberhard von: Versuchte freye Uebersetzung der Satyren des Prinzen Kantemir, nebst noch einigen andern poetischen Uebersetzungen u. eigenen Gedichten ... und mit einer Vorrede begleitet von C. Mylius. Berlin: Haude und Spener 1752. 17,5 x 11 cm. 8 Bll., LII, 358 SS., 2 Bll. Pgt. mit goldgepr. Rt. (Geringe Altersspuren; kl. hs. Besitzeintrag auf dem Vorsatzblatt.) Hayn/ Got. III, 511 ff. Nicht bei Goed. - Erste deutsche Ausgabe des aufklärerischen Satirikers Antioch Dmitrijewitsch Kantemir (1708-1744) in der Übertragung Spilckers, basierend auf der 1750 in London erschienenen französischen Übersetzung.
Literature -Francois Neyt. Tresors de Cote D'Ivoire, 2014; Susan Elizabeth Gagliardi. Senufo Unbound, 2015; Jean-Paul Colleyn (Editor.) Bamana, The Art of Existence in Mali, 2001; Eberhard Fischer, Lorenz Homberger. African Masters, Art from the Ivory Coast, 2014; John and Nicole Dintenfass. Intimate Conversations, African Miniatures, 2017; Eight volumes from Visions of Africa 5 Continents series, including Bamana, Baule, Chokwe, Guro, Luba, Pende, Punu and Yaka. (13)
Alfred Kubin (Leitmeritz 1877 - 1959 Zwickledt)AlltagsmusikUm 1900Tuschfeder, teilweise leicht laviert, auf gespritztem Grund, auf Katasterpapier30,6x18,5 cm, Einfassungslinie, 39,5x21,5 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "A Kubin", von anderer Hand links bezeichnet "Variété"WerkverzeichnisVgl. Paul Raabe, Alfred Kubin, Leben, Werk, Wirkung, Hamburg 1957, Nr. 40ProvenienzWohl Slg. Otto Wilhelm Gauss, MünchenSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturHermann Esswein, Alfred Kubin, Der Künstler und sein Werk, München 1911, Abb. Tf. 16Christoph Brockhaus, Rezeptions- und Stilpluralismus, Zur Bildgestaltung in Alfred Kubins Roman "Die andere Seite", Pantheon XXXII. Jg., 1974, H. III, S. 279, Abb. 10AusstellungenBaden-Baden/München/Wien 1977, Staatliche Kunsthalle/Bayerische Akademie der Schönen Künste/Graphische Sammlung Albertina, Alfred Kubin, Das zeichnerische Frühwerk bis 1904, Kat. Nr. 15Winterthur 1986, Kunstmuseum, Alfred Kubin, Abb. S. 59Bern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 57, Abb. S. 113Bern 2013, Zentrum Paul Klee, Satire – Ironie – Groteske, Daumier, Ensor, Feininger, Klee, KubinIngelheim 2015, Internationale Tage, Kunstforum - Altes Rathaus, Lyonel Feininger/Alfred Kubin. Eine Künstlerfreundschaft, Abb. S. 71 (spiegelverkehrt)ZustandVereinzelte Reissnagellöcher an der linken Blattkante. An der Unterkante in der Mitte mit einem kleinen Einriss. Das Blatt mit Atelierspuren und leichten Verschmutzungen vor allem an den Aussenrändern. Die Darstellung in besonders schöner ErhaltungErläuterungenAlfred Kubins Werke sind durch die Darstellung fantastischer Traumvisionen geprägt. In seinen um die Jahrhundertwende entstandenen Arbeiten herrschen düster-skurrile Fantasien vor, die er als Tuschezeichnungen in einer speziellen Technik mit sorgfältig gespritzten und lavierten Partien auf das oft verwendete Katasterpapier brachte. Seine düsteren Visionen zeigen die menschlichen Abgründe, es geht dabei um Macht und Ausgeliefertsein, um Folter, Qual, sexuelle Angst- und Zwangsvorstellungen oder Krankheit. Es sind unverblümte Einsichten in die Triebe und Ängste der Menschen, deren schonungslose Offenlegung Bewunderung und Empörung weckte, und die seine Werke schon bald zu begehrten Skandalobjekten werden liessen. Meist konzentrierte sich Kubin auf die Darstellung einer Szene in einem diffus-leeren Raum.Das hier angebotene Blatt trägt den Titel "Alltagsmusik", was jedoch gezeigt wird, ist alles andere als alltäglich: Eine Tänzerin offenbart Einblick unter ihre Rockschösse, was dem Dirigenten der ganzen Szene gleich den Kopf abreisst. Rund um die Bühne mit den Protagonisten geschieht allerlei Ungeheuerliches. Klaus Albrecht Schröder schrieb im Ausstellungskatalog "Alfred Kubin: Zeichnungen 1897-1909" von 2008, dass Kubin keine dominanzfreie Zone zwischen den Geschlechtern kenne, und Angst und Depression grundlegend für die Beziehungen der dargestellten Figuren sei. "Alltagsmusik" erinnert an die Schriften des Marquis de Sade (Donatien Alphonse François Comte de Sade, 1740-1814), dessen gewaltpornographischen Werke noch weit bis in das 20. Jahrhundert wirkten und etwa gewisse Strömungen im Surrealismus mitprägen sollten. So wird wohl auch der Protosurrealist Kubin de Sade als Inspirationsquelle seiner literarischen und bildnerischen Werke genutzt haben. Spannend ist, dass sich Kubin ikonographisch wohl auch an die Bildwelten von Hieronymus Bosch angelehnt hat, wie man in der mehrfigurigen Zeichnung "Alltagsmusik" schön sehen kann. Das Blatt ist eine im wahrsten Sinne des Wortes "ungeheuer" vielfältige und reich ausgearbeitete Zeichnung im Œuvre des Meisters.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 17:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 115.-Europa / Europe: CHF 185.-Übrige Länder / Other countries: CHF 235.-
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Lampadaire modèle "étoile"Um 1936BronzeHöhe: 149,1 cmSignaturAuf einem Bein signiert "A. Giacometti". Eingestanzt "AG 025"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom April 2018, liegt vor.Die Skulptur figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Alberto et Annette Giacometti unter der Nummer AGD 3944ProvenienzSlg. Eberhard Kornfeld, Bern, direkt beim Künstler erworbenLiteraturAdolphe Chanaux, Jean-Michel Frank, Paris 1980, S. 204 (anderer Guss)ZustandMit dunkler, grünlicher Patina, elektrifiziert. Tadellos erhaltenErläuterungen1929 lernte Alberto Giacometti durch Vermittlung von Man Ray den Innenarchitekten und Möbeldesigner Jean-Michel Frank kennen und widmete sich fortan auch der Gestaltung von Einrichtungsgegenständen. Entwickelt wurden diese zuerst in Gips und später in Bronze gegossen. Manache wurden patiniert, andere gar vergoldet. Einzelne Stücke wurden auch in Gips gegossen.Einige Kunstkritiker bemängelten Giacomettis Schaffen für "Gebrauchskunst". Der Künstler rechtfertigte sich später dahingehend, dass jedes Objekt den selben Kreationsprozess wie die freie Kunst durchlaufen habe und meinte gar, dass eine Lampe im Endeffekt auch eine Skulptur für ihn sei. In der Zusammenarbeit mit Jean-Michel Frank war Giacomettis Schaffen mit Design am Fruchtbarsten und brachte in den 1930er Jahren über fünfzig verschiedene Objekte hervor. Für Frank lieferte er viele seiner ikonischsten Designstücke, darunter die drei hier angebotenen Stehlampen "Figure", "Étoile" und "Osselet" . Giacometti bemühte sich um eine Ästhetik, die auf einem archaisch-antikisierenden Historismus beruhte. Er liess sich bei der Bearbeitung der Objekte nicht von funktionalen Einzelaspekten ablenken, sondern betrachtete die einzelnen Elemente stets als Teil eines übergeordneten, skulpturalen Ganzen. "Figure" zeigt eine auf sichelförmigen Schultern ruhende Frauenfigur, der Schaft steht auf einer runden Basis und wirkt wie ein schlanker, modellierter Körper. Die Arbeit an der Lampe hatte sicherlich einen Einfluss auf die ab 1932 entwickelte "Femme qui marche" und nimmt fast prophetisch die schlanken Figuren auf, die später entstehen sollten. "Étoile" steht auf einem dreibeinigen Fuss, der Schaft ist gleichmässig ausgestaltet und nur von drei umgehenden, kleinen Wülsten unterbrochen. Oben ragen "Dreicke" aus dem Schaft, die sich zu einem Stern auffalten. Das Modell "Osselet" schliesslich steht auf einem komplexen, dreibeinigen Fuss mit dünnem Schaft. Das Ornament erinnert entfernt an fragile Knochenstrukturen.Sein Bruder Diego unterstützte den Künstler von Anfang an bei der Produktion der Objekte, später übergab er diesem sogar den kompletten Herstellungsprozess bis hin zur Patinierung. Von einigen Gebrauchsobjekten entstanden nur wenige Exemplare, andere wurden in grösser Zahl hergestellt. Eberhard W. Kornfeld kaufte die drei Lampen. direkt im Atelier des Künstlers für seine Privaträume.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 15:45 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Lampadaire modèle "figure"Um 1933 - 1934BronzeHöhe: 155,5 cmSignaturEingestanzt "AG 039"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom April 2018, liegt vor.Die Skulptur figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Alberto et Annette Giacometti unter der Nummer AGD 3941ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturAdolphe Chanaux, Jean-Michel Frank, Paris 1980, S. 204 (anderer Guss)ZustandMit grünlicher Patina, elektrifiziert. Tadellos in der ErhaltungErläuterungen1929 lernte Alberto Giacometti durch Vermittlung von Man Ray den Innenarchitekten und Möbeldesigner Jean-Michel Frank kennen und widmete sich fortan auch der Gestaltung von Einrichtungsgegenständen. Diese wurden zuerst in Gips entworfen und später in Bronze gegossen. Manche wurden patiniert, andere gar vergoldet.Einige Kunstkritiker warfen Giacometti vor, "Gebrauchskunst" zu schaffen. Der Künstler rechtfertigte sich später damit, dass jedes Objekt den gleichen Kreationsprozess durchlaufen habe wie die freie Kunst und meinte gar, dass eine Lampe letztlich auch eine Skulptur sei. In der Zusammenarbeit mit Jean-Michel Frank war Giacomettis Schaffen mit Design am fruchtbarsten und brachte in den 1930er-Jahren über fünfzig verschiedene Objekte hervor. Für Frank lieferte er viele seiner ikonischsten Designstücke, darunter die drei hier angebotenen Stehlampen "Figure", "Étoile" und "Osselet". Giacometti bemühte sich um eine Ästhetik, die auf einem archaisch-antikisierenden Historismus beruhte. Er liess sich bei der Bearbeitung der Objekte nicht von funktionalen Einzelaspekten ablenken, sondern betrachtete die einzelnen Elemente stets als Teil eines übergeordneten, skulpturalen Ganzen."Figure" zeigt eine auf sichelförmigen Schultern ruhende Frauenfigur, der Schaft steht auf einer runden Basis und wirkt wie ein schlanker, modellierter Körper. Die Arbeit an der Lampe hatte sicherlich einen Einfluss auf die ab 1932 entwickelte "Femme qui marche" und nimmt fast prophetisch die schlanken Figuren auf, die später entstehen sollten. "Étoile" steht auf einem dreibeinigen Fuss, der Schaft ist gleichmässig ausgestaltet und nur von drei umgehenden, kleinen Wülsten unterbrochen. Oben ragen "Dreicke" aus dem Schaft, die sich zu einem Stern auffalten. Das Modell "Osselet" schliesslich steht auf einem komplexen, dreibeinigen Fuss mit dünnem Schaft. Das Ornament erinnert entfernt an fragile Knochenstrukturen.Sein Bruder Diego unterstützte den Künstler von Anfang an bei der Produktion der Objekte, später übergab er diesem sogar den kompletten Herstellungsprozess bis hin zur Patinierung. Von einigen Gebrauchsobjekten entstanden nur wenige Exemplare, andere wurden in grösserer Zahl hergestellt. Eberhard W. Kornfeld kaufte die drei Lampen direkt im Atelier des Künstlers für seine Privaträume.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 15:45 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Lampadaire modèle "osselet", deuxième versionUm 1936BronzeHöhe: 148,8 cmSignaturEingestanzt "AG 16"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom April 2018, liegt vor.Die Skulptur figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Alberto et Annette Giacometti unter der Nummer AGD 3959ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, direkt beim Künstler erworbenZustandTadellos erhalten, mit dunkler, brauner Patina, elektrifiziertErläuterungen1929 lernte Alberto Giacometti durch Vermittlung von Man Ray den Innenarchitekten und Möbeldesigner Jean-Michel Frank kennen und widmete sich fortan auch der Gestaltung von Einrichtungsgegenständen. Diese wurden zuerst in Gips entworfen und später in Bronze gegossen. Manache wurden patiniert, andere gar vergoldet. Einzelne Stücke wurden auch in Gips gegossen.Einige Kunstkritiker warfen Giacometti vor, "Gebrauchskunst" zu schaffen. Der Künstler rechtfertigte sich später damit, dass jedes Objekt den gleichen Kreationsprozess durchlaufen habe wie die freie Kunst und meinte gar, dass eine Lampe letztlich auch eine Skulptur sei. In der Zusammenarbeit mit Jean-Michel Frank war Giacomettis Schaffen mit Design am fruchtbarsten und brachte in den 1930er-Jahren über fünfzig verschiedene Objekte hervor. Für Frank lieferte er viele seiner ikonischsten Designstücke, darunter die drei hier angebotenen Stehlampen "Figure", "Étoile" und "Osselet" . Giacometti bemühte sich um eine Ästhetik, die auf einem archaisch-antikisierenden Historismus beruhte. Er liess sich bei der Bearbeitung der Objekte nicht von funktionalen Einzelaspekten ablenken, sondern betrachtete die einzelnen Elemente stets als Teil eines übergeordneten, skulpturalen Ganzen. "Figure" zeigt eine auf sichelförmigen Schultern ruhende Frauenfigur, der Schaft steht auf einer runden Basis und wirkt wie ein schlanker, modellierter Körper. Die Arbeit an der Lampe hatte sicherlich einen Einfluss auf die ab 1932 entwickelte "Femme qui marche" und nimmt fast prophetisch die schlanken Figuren auf, die später entstehen sollten. "Étoile" steht auf einem dreibeinigen Fuss, der Schaft ist gleichmässig ausgestaltet und nur von drei umgehenden, kleinen Wülsten unterbrochen. Oben ragen "Dreicke" aus dem Schaft, die sich zu einem Stern auffalten. Das Modell "Osselet" schliesslich steht auf einem komplexen, dreibeinigen Fuss mit dünnem Schaft. Das Ornament erinnert entfernt an fragile Knochenstrukturen.Sein Bruder Diego unterstützte den Künstler von Anfang an bei der Produktion der Objekte, später übergab er diesem sogar den kompletten Herstellungsprozess bis hin zur Patinierung. Von einigen Gebrauchsobjekten entstanden nur wenige Exemplare, andere wurden in grösserer Zahl hergestellt. Eberhard W. Kornfeld kaufte die drei Lampen. direkt im Atelier des Künstlers für seine Privaträume.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 15:40 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Edvard Munch (Löiten 1863 - 1944 Oslo)Reclining Nude - Liegender weiblicher Akt1896Schabkunst auf Zinkplatte, auf cremefarbenem Velin22x28,8 cm, Plattenkante; 35x46,8 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E Munch", unten links von Felsing signiertWerkverzeichnisGerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 48/cProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 149Basel 1985, Kunstmuseum, Edvard Munch – Sein Werk in Schweizer Sammlungen, Kat. Nr. 58, S. 80ZustandMinime Atelier- und Gebrauchspuren, in sehr schöner ErhaltungErläuterungenIm Jahr 1896 entstanden im "Atelier Alfred Salmon", das damals von Alfred Porcabœuf geleitet wurde, fünf Schabkunstblätter (Mezzotinten). Dieses Druckverfahren gilt als eines der aufwändigsten Verfahren überhaupt, da die zuerst mit Aquatinta vorbereiten Zinkplatten mit dem Wiegemesser so lange bearbeitet werden, bis ein dichtes, gleichmässiges Raster entsteht, das im Druck eine flächig-samtene Struktur erzeugt. Die Schabkunst wurde bereits im 17. Jahrhundert entwickelt, vor allem zur Wiedergabe einer malerischen Wirkung.Genau dieser malerische Aspekt der Druckgraphik wird Munch fasziniert haben. Er schuf jeweils nur wenige Exemplare in von Druck zu Druck abweichender Farbgebung, die Abzüge waren aller Wahrscheinlichkeit nach Selbstdrucke. Blätter in Mezzotinto gehören zu Munchs seltensten und begehrtesten Graphiken."Liegender weiblicher Akt" ist eine wunderbar differenzierte Arbeit. Nur wenige Abzüge von 1896 aus Paris sind bekannt. Das hier vorliegende Blatt wurde nach 1906 in monochromer Fassung in einigen Exemplaren durch den Berliner Drucker Wilhelm Felsing an der Schöneberger Strasse gedruckt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 17:25 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Franz Gertsch (Mörigen 1930 - 2022 Riggisberg)Vera1994Farbholzschnitt auf cremefarbenem Kumohadamashi Japanpapier105x91 cm, Druckstock; 124x106,5 cm, BlattgrösseSignaturRückseitig vom Künstler signiert, bezeichnet und nummeriert "Franz Gertsch / 9.9.94 Zinnober und Kyotogelb / 6/24"WerkverzeichnisIm Werkverzeichnis der Holzschnitte des Archivs Franz Gertsch unter der Nummer 19/B eingereihtProvenienzDirekt beim Künstler angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernAusstellungenBern 1994, Galerie Kornfeld, Franz Gertsch - Holzschnitte 1986-1994ZustandFarbfrisch und tadellos in der ErhaltungErläuterungenFranz Gertschs einzigartige Holzschnitte wurden stets in kleinen Auflagen gedruckt. Von Vera sind nur 34 Abzüge entstanden. Jeder Druck variiert in der Farbgebung und Druckintensität, so dass es sich bei den Abzügen faktisch um Unikate handelt. In der Regel gibt es nur Drucke mit der Zeichnungsplatte; Drucke mit zwei Platten (mit einer Zeichnungsplatte und einer Tonplatte) entstanden nur zwei. 24 Holzschnitte gelten als "Auflage", darunter der hier angebotene, dazu kommen 10 Probedrucke. Der Druckstock bestand aus Lindenholz, der vorliegende Abzug ist in Rot gehalten. Gedruckt wurden gemäss Vermerk des Künstlers auf der Rückseite des Blattes folgende Farben: Zinnober und Kyotogelb. Während des Druckprozesses ist die Platte unglücklicherweise gebrochen, so dass es bei der ausgesprochen kleinen Auflage von 24 Stück geblieben ist.Bei der dargestellten Frau handelt es sich gemäss Katalog "Franz Gertsch - Retrospektive" von 2005/2006 um die 1973 geborenen Vera von Siebenthal. Die überdimensionale Präsenz des Porträts und die Fokussierung auf die Augenpartie verleihen dem Werk eine "magische" Präsenz, der man sich nur schwer entziehen kann.Wir danken der Familie Gertsch für die wertvollen Hinweise zu diesem Werk.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 15:40 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Franz Gertsch (Mörigen 1930 - 2022 Riggisberg)Natascha IIIProbedruck1987Farbholzschnitt auf Kumohadamashi-Japanpapier 109x91 cm, Druckstock; 116x95 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "Franz Gertsch", links bezeichnet "Probedruck" und datiert "87"WerkverzeichnisIm Werkverzeichnis der Holzschnitte des Archivs Franz Gertsch unter der Nummer 6/A/a (v. C/b) eingereihtProvenienzDirekt beim Künstler angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturRainer M. Mason/Dieter Ronte, Franz Gertsch, Grossformatige Holzschnitte, Genf/Zürich 1989, Kat. Nr. 6ZustandFarbfrisch und tadellos in der ErhaltungErläuterungenAls Franz Gertsch 1986 die Malerei für ein paar Jahre zugunsten des Holzschnitts aufgab, entstanden als erste Gruppe vier verschiedene Porträts von "Natascha". In dieser Drucktechnik fand er die ideale Möglichkeit, um ein Motiv in verschiedenen, monochromen Farbvariationen zu drucken. Als Vorlagen für seine Holzschnitte dienten ihm eigene Fotografien, die er in einem langwierigen Arbeitsprozess auf Holzplatten übertrug. Mit einem kleinen Hohleisen setzte er ein feines Raster von "Lichtpunkten", die beim Druck das weisse Papier, manchmal auch den Unterdruck einer Tonplatte in einer anderen Farbe, durchleuchten liessen. So entstand eine Rasterstruktur, aus der das Motiv entwickelt wurde.Das Modell für das hier angebotene Blatt war Natascha Gertsch, eine mit der Familie befreundete, aber nicht mit dem Künstler verwandte Nachbarstochter. "Natascha III" wurde in drei Birnenholzplatten gestochen. Vom vorliegenden Blatt wurden in verschiedenen Farbvarianten und in mehreren Arbeitsgängen insgesamt ca. 59 Exemplare als Handabzug auf Hanga-Shi (Cream) Japanpapier gedruckt, davon vier Probedrucke und 33 Auflagedrucke, ein Exemplar wurde vom Künstler nach dem Druck zerstört. Das hier angebotene Exemplar wurde mit drei Platten gedruckt , die Farbbezeichnung laut Druckbuch war "Türkis".Natascha gilt als einer der komplexesten Holzschnitte überhaupt. Die Verwendung mehrerer Platten und die sehr angeglichene Einfärbung lassen sie als sehr geheimnis- und kraftvoll erscheinen.Wir danken der Familie Gertsch für die wertvollen Hinweise zu diesem Werk.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 15:40 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Edvard Munch (Löiten 1863 - 1944 Oslo)Nude Standing in an Interior - Stehender Akt im Innenraum1896Schabkunst und Kaltnadel auf Zinkplatten, monotypieartig farbig gedruckt, auf Bütten15x13 cm, Plattenkante; 33,2x27,4 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts in Bleistift vom Künstler signiert und bezeichnet "E Munch 4te Druck"WerkverzeichnisGerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 47/b (v. c)ProvenienzSlg. Heinrich Stinnes, Köln, unten links mit Stempel Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 150Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 128Basel 1985, Kunstmuseum, Edvard Munch – Sein Werk in Schweizer Sammlungen, Kat. Nr. 57, S. 79 (dort betitelt "Mädchenakt (Badendes Mädchen)Tegernsee 1996/1997, Olaf Gulbransson Museum (i.A. Bayer. Staatsgemäldesammlungen München), Edvard Munch, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien, Kat. Nr. 16ZustandAn der Oberkante und auf der Rückseite Spuren einer alten Montierung. Leichter Lichtrand in sehr schöner GesamterhaltungErläuterungenIm Jahr 1896 entstanden im "Atelier Alfred Salmon", das damals von Alfred Porcabœuf geleitet wurde, fünf Schabkunstblätter (Mezzotinten). Dieses Druckverfahren gilt als eines der aufwändigsten Verfahren überhaupt, da die zuerst mit Aquatinta vorbereiteten Zinkplatten mit dem Wiegemesser so lange bearbeitet werden, bis sich ein dichtes, gleichmässiges Raster entsteht, das im Druck eine flächig-samtene Struktur erzeugt. Die Schabkunst wurde bereits im 17. Jahrhundert entwickelt, vor allem zur Wiedergabe einer malerischen Wirkung.Genau dieser malerische Aspekt der Druckgraphik wird Munch fasziniert haben. Er schuf jeweils nur wenige Exemplare in von Druck zu Druck abweichender Farbgebung, die Abzüge waren aller Wahrscheinlichkeit nach Selbstdrucke. Blätter in Mezzotinto gehören zu Munchs seltensten und begehrtesten Graphiken.Von "Stehender Akt im Innenraum" sind Gerd Woll neun farbige Drucke aus Paris bekannt, von denen sich nur wenige noch in Privatbesitz befinden. Später entstanden auch monochrome Abzüge, wohl durch Wilhelm Felsing in Berlin gedruckt. Das hier angebotene Blatt ist eine grosse Seltenheit in Munchs graphischem Œuvre.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 17:25 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 115.-Europa / Europe: CHF 185.-Übrige Länder / Other countries: CHF 235.-
George Grosz (1893 Berlin 1959)Strassenszene - Hotel ManoUm 1920Rohrfeder und Federzeichnung in Tusche auf Velin46x29,5 cmSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "Grosz". Rückseitig bezeichnet "Dresden"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung von Ralph Jentsch, datiert vom 11. Juli 2024, liegt vor. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommenProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenBern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 154, Abb. S. 275Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 57, S. 134, Abb. S. 100Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 88, S. 287, Abb. S. 150ZustandReissnagellöcher in den Ecken. Oben links mit leichten Falten. Rückseitig mit Montierungsresten. Sauber in der ErhaltungErläuterungenMit mahnend schamlosem Blick malte und karikierte George Grosz das Nachkriegsleben auf den Strassen und hinter den Fassaden Deutschlands. Mit beissend kritischer Direktheit zeigte er seine Umgebung in moralisierender Absicht, um so die Heuchelei des vermeintlich schönen bürgerlichen Lebens und die Verderbtheit, die sich hinter dem äusseren Anschein von Biederkeit verbirgt, aufzuzeigen. Gerade in den Blättern nach dem Ersten Weltkrieg ist es die scheinbar von allen moralischen Werten verlassene Gesellschaft in den politischen und wirtschaftlichen Wirren der Weimarer Republik, die sich Grosz’ Beobachtungen nicht entziehen kann.Wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit hielt er so die auseinanderdriftende deutsche Gesellschaft in all ihren Facetten fest. Es waren die neu entstandenen "Kapitalisten", die spiessigen Kleinbürger, die Kleinkriminellen und die Menschen am Rande der Gesellschaft, die Eingang in Grosz’ Repertoire fanden. Für wenige brachte das Nachkriegsdeutschland die "Goldenen Zwanziger", für die meisten aber den täglichen Kampf ums Überleben im Grossstadtdschungel. Grosz erlebte beides hautnah und wurde zum schonungslosen Dokumentaristen seiner Zeit. Mit der 1923 publizierten Sammelmappe "Ecce Homo" entstand ein eindrückliches Panoptikum, in dessen Mittelpunkt stets der Mensch als Agierender in der Gesellschaft steht. Die vorliegende Zeichnung gehörte sicherlich zu der grösseren Auswahl der schliesslich 100 publizierten Blätter, wurde dann aber nicht ins Konvolut aufgenommen. Sie ist eine der vielschichtigen Strassenszenen, die unverblümt Einblick in die menschliche Seele einer durch einen sinnlosen Krieg verrohten Gesellschaft geben.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 15:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Edvard Munch (Löiten 1863 - 1944 Oslo)Madonna – Liebendes Weib - Woman Making Love1895-1902Farblithographie, Steindruck in Schwarz, Rostrot und Blau auf grünem Velin60,5x44,7 cm, Darstellung; 66x49,1 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "Edv. Munch", links mit Titel "Liebendes Weib"WerkverzeichnisGerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 39/A/III (v. D/VII)ProvenienzKunsthandel USA, New YorkSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturGustav Schiefler, Verzeichnis des graphischen Werkes Edvard Munchs bis 1906, Band I, Berlin 1907, Nr. 33/A/II/b (v. B)AusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart: Eine Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 147, Abb. Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 125Riehen 2003, Fondation Beyeler, Expressiv!, S. 193, Abb. S. 43Ingelheim 2022, Kunstforum, Edvard Munch, Meisterblätter, Abb. S. 125 ZustandUnten alte Knitterfalten im Papier. Oben in der Mitte ein hinterlegter Einriss. In besonders schöner DruckqualitätErläuterungen"Madonna" (auch "Liebendes Weib" genannt) ist ein Motiv, das Edvard Munch zwischen 1894 und 1897 in fünf Gemälden und drei graphischen Arbeiten bearbeitete. Die norwegische Schriftstellerin Dagny Juel (1867-1901) gilt als Modell für die Werkgruppe. Titel und Bildanlage erinnern an klassische Darstellungen von Mariä Verkündigung. Motivisch gehört das Thema zu Munchs "Lebensfries", einer Zusammenstellung seiner zentralen Werke zu den Themen Leben, Liebe und Tod.Die entzückt und sehr expressiv dargestellte Madonna dominiert zentral das Bildgeschehen, umgeben von einer Rahmung aus spermienartigen Gebilden und einem Embryo. Gustav Schiefler schrieb dazu: "Symbolische Darstellung der Idee, dass der Moment der Empfängnis in seiner Mischung von Lust und Leid im Grossen die Summe des aus Lust und Leid zusammengesetzten Menschenschicksals in sich schliesst."In der Druckgraphik schuf Munch eine Radierung sowie zwei Lithographien. Die hier angebotene Version gilt als die wichtigste der Gruppe. Munch konzipierte den Zeichnungsstein 1895 noch in Berlin und ergänzte die Darstellung 1902, ebenfalls in Berlin, mit drei Farbsteinen. Die Drucke besorgte das Berliner Atelier Lassally."Madonna" gehört zu den ikonischen graphischen Arbeiten des Künstlers und gilt inhaltlich und gestalterisch als einer der Marksteine der europäischen Graphik. Die Lithographie ist prachtvoll in der Farbqualität und in einer farblich sehr reizvollen Fassung umgesetzt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:45 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Egon Schiele (Tulln 1890 - 1918 Wien)Alte Giebelhäuser in Krumau vom Schlossberg aus – Old Gabled House in Krumau, Seen from the Schlossberg1917Deckfarben, Aquarell und schwarze Kreide auf gelblichem Simili-Japan46x30 cmSignaturUnten rechts vom Künstler in schwarzer Kreide in Rechteck signiert und datiert "EGON / SCHIELE / 1917", rückseitig in Bleistift bezeichnet "Krumau a./d.M. vom Schlossturm. Anfang Juni 1917"WerkverzeichnisJane Kallir, Egon Schiele, The Complete Works, New York 1990, Nr. 2133ProvenienzAtelier des KünstlersPrivatsammlung Genf, von dort 1987 als Geschenk anSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturErwin Mitsch, Egon Schiele 1890-1918, Salzburg 1974, Nr. 71, S. 263, Abb. S. 236Gianfranco Malafarina, L’Opera di Egon Schiele, Mailand 1982, Nr. D96Franz E. Wischin, Egon Schiele und Krumau, Krumau 1994, Abb. S. 229Jane Kallir, Egon Schiele, Drawings & Watercolours, London 2003, S. 437, Abb.AusstellungenBern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 138, Abb. S. 249New York, Galerie St. Etienne, In Celebration of the 100th Anniversary of the Artist's BirthLondon 1991, Fischer Fine Art, Egon Schiele, Kat. Nr. 47Martigny 1995, Fondation Pierre Gianadda, Egon Schiele, Kat. Nr. 124, Abb. S. 190Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 30, Abb.Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 55, S. 134, Abb. S. 97Wien 2004/2005, Leopold Museum, Egon Schiele – Landschaften, Kat. Nr. 188, Abb.Wien 2005/2006, Albertina, Egon Schiele, Kat. Nr. 204, S. 441, Abb. S. 360ZustandLeicht gewelltes Papier, Griffknicke und Spuren einer alten Montierung, die in den oberen beiden Ecken leicht sichtbar istErläuterungenMit dem südböhmischen Krumau, der Heimatstadt seiner Mutter, ist Egon Schiele zeit seines Lebens verbunden. 1911 übersiedelte er mit seiner damaligen Muse Walburga (Wally) Neuzil in das beschauliche Städtchen, um Wien den Rücken zu kehren. Nach Krumau ziehen die beiden für kurze Zeit nach Au am Anzbach. Schieles künstlerischer Lebensstil – und nicht zuletzt seine Aktzeichnungen junger Mädchen – stiess bei der konservativen Gesellschaft auf Unverständnis und Ablehnung. So sah er sich gezwungen, bereits 1912 wieder nach Wien zurückzuziehen.Krumau blieb für Schiele ein Inspirationsort, an den er immer wieder zurückkehrte. Bei seiner letzten Reise im Jahr 1917, einige Monate vor seinem frühen Tod, entstanden einige Zeichnungen, darunter die vorliegende. Schiele zeigt einen ungewöhnlich schrägen Blickwinkel vom Schlossberg auf das Städtchen und setzt, wie so oft in seinem zeichnerischen Werk, kolorierte Partien und leere Flächen in ein Spannungsfeld. Die kleinen Figuren, die die Strassen beleben, sind typisch für Schieles Spätwerk, waren doch seine Stadtansichten bis anhin ohne Personen ausgekommen. Eine wunderbare Arbeit mit eigenwilliger Perspektive, die Schieles Verständnis von Räumlichkeit eindrücklich belegt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Femme assise [Aika]1960Öl auf Leinwand100x65 cmSignaturUnten rechts vom Künstler in Schwarz signiert und datiert "Alberto Giacometti 1960"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vorDas Gemälde figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 3792ProvenienzGimpel & Hanover Gallery, LondonSaidenberg Gallery, New York, dort 1966 angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDerrière le Miroir, Paris 1961, Maeght Éditeur, Nr. 127, Nr. 17Giacometti, Rom 1962, Nr. 89Documenta III. Kassel '64, Band 1, Malerei und Skulptur, Köln 1964, Kat. Nr. 14, S. 41Herbert Matter, Alberto Giaocmetti, Bern 1987, Abb. S. 148Alberto Giacometti, Tokyo 1988, Abb. S. 148f.Yves Bonnefoy, Alberto Giacometti, Paris 1991/Bern 1992, Nr. 441, S. 455, Abb.Yves Bonnefoy, Alberto Giacometti, Paris 2012, Nr. 441, S. 455, Abb.AusstellungenParis 1961, Galerie Maeght, Alberto Giacometti, Œuvres récentes, Kat. Nr. 17London 1962, Hanover Gallery, Sculpture, Kat. Nr. 26Zürich 1962/1963, Kunsthaus, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 155, S. 33Kassel 1964, Documenta III, Kat. Nr. 14London 1965, Tate Gallery, Alberto Giacometti, Sculpture Paintings Drawings, Kat. Nr. 141Humlebaek 1965, Louisiana Museum für Moderne Kunst, Kat. Nr. 130Paris 1969/1970, Orangerie des Tuileries, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 185, S. 157, ohne AbbildungSaint-Paul-de-Vence 1978, Fondation Marguerite et Aimé Maeght, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 169, S. 197, Abb. 139Chur 1978, Bündner Kunstmuseum, Alberto Giacometti, Ein Klassiker der Moderne 1901-1966, Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Bücher, Kat. Nr. 210Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 134, Abb.Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 57, S. 150, Abb. S.151Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 171, S. 286, Abb. S. 261Bern 2017, Galerie Kornfeld, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 11ZustandIn den Ecken leicht beriebenErläuterungenIn den fast monochromen Gemälden des Spätwerks Alberto Giacomettis dominieren die Porträts, die frei von Emotion und Ausdruck sind. Er konzentriert sich bei den Porträts wie schon früher weiterhin auf den Kopf, von dem aus er die gesamte Komposition entwickelt. Mit ihren starren Augen in oft schockierend amorphen, dunklen Gesichtern, die sich vor einem düsteren, undefinierten Hintergrund verlieren, entsprachen sie ganz der existenzialistischen Grundstimmung der Nachkriegsjahre. Der eher beengte Atelierraum löst sich auf in eine lebendige malerische Bearbeitung der Leinwand, die zunehmend unbemalt bleibt. Im Zentrum sitzt oder steht aber immer die porträtierte Person. Für Giacometti war es die essenzielle Präsenz des menschlichen Wesens, so wie sie dem Künstler erschien, die er zu erfassen suchte. Die Malerei wurde damit zum unaufhörlichen Dialog zwischen dem Sehen und dem Gesehenen, in dem die Form ständig wächst und sich faktisch auflöst.Meistens malte Giacometti Menschen, die um ihn herum lebten: seine Frau Annette, seinen Bruder Diego oder seine Muse Caroline. Selten nahm er auch Fremde als Modelle. So fragte er Aïka Sapone, die Tochter seines Schneiders Michele Sapone, ob sie für ihn Modell sitzen könne. Aïka war fünfzehn Jahre alt, als sie vom Künstler in mehreren Sitzungen porträtiert wurde. Sie sass für das Bild in der Nähe eines Fensters und nur tagsüber, aber tagelang, weil der Künstler scheinbar nie zufrieden war. Es gibt zwei Gemälde mit der jungen Frau: Das hier angebotene und eines, das sich heute in der Fondation Beyeler in Riehen befindet. Statt in der Tiefe zu versinken, scheint die Figur vorwärts zu schweben; ein Effekt, der durch das schmale Hochformat und die dynamische Umsetzung des Innenrahmens noch verstärkt wird. Im hier angebotenen Gemälde neigt Aïka den Kopf leicht zur Seite, sie sucht den Kontakt zu den Betrachtenden und überwindet, wie bei einem Blick aus einem Fenster, die Distanz zwischen dem Gemälde und dem Raum. Die Komposition erscheint spiegelhaft, man fühlt sich beim Betrachten als Teil eines geheimnisvollen Ganzen. Eindrücklich schafft Giacometti in seinen Porträts die Verbindung zur Plastik, zu seinen einzigartigen Büsten und Figuren.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:20 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Pablo Picasso (Málaga 1881 - 1973 Mougins)La femme au tambourinParis 1939Aquatinta und Schabeisen auf Kupfer auf Velin66,5x51,3 cm, Plattenkante; 76,9x57 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift bezeichnet und signiert "Bon à tirer / Picasso", links von fremder Hand bezeichnet "30"WerkverzeichnisBaer 646/V/A/b (v. C), eines der dort erwähnten ExemplareBloch 310ProvenienzNachlass Roger Lacourière, Paris, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenSalzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung, Kat. Nr. 196, Abb.Köln 1988, Museum Ludwig, Picasso im Zweiten Weltkrieg 1939 bis 1945, Kat. Nr. 61, Abb. S. 57 und S. 227Hovikodden 1992, Sonja Henie-Niels Onstad Foundations, PicassoFribourg 1994, Musée d’art et d’histoire, Pablo Picasso, Gravures et lithographies, Kat. Nr. 167, Abb. und Abb. S. 153San Francisco/New York 1998/1999, California Palace of the Legion of Honor/Guggenheim Museum, Picasso and the War, Kat. Nr. 26Bern 2001/2002, Kunstmuseum, Picasso und die Schweiz, Kat. Nr. 129b, S. 371Hamburg 2002/2003, Bucerius Kunst Forum, Picasso und die Mythen, Kat. Nr. 169, S. 255, Abb. S. 221Bern 2010, Zentrum Paul Klee, Klee trifft Picasso, Abb. S. 215, S. 277ZustandLeichte Spuren des Druckprozesses, im Schwarz und im oberen Blattrand minime Bereibungen. Schöner, gratiger und samtener DruckErläuterungenDie Beziehung zwischen Dora Maar und Pablo Picasso ist eine der turbulentesten Liebesgeschichten in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Maar, die als surrealistische Fotografin arbeitete, lernte Picasso 1935/1936 in Paris kennen. Picasso war fasziniert von Maars starkem Selbstbewusstsein und ihrer beeindruckenden Präsenz. Sie wurde zu seiner ständigen Begleiterin und dokumentierte unter anderem die Entstehung seines epochalen Gemäldes zum Spanischen Bürgerkrieg, "Guernica". Nach dem langen und blutigen Krieg suchte Picasso 1939 in seiner unmittelbaren Umgebung nach Inspiration. Es entstanden viele Stillleben, doch sein Hauptmotiv wurde seine neue Muse Dora Maar. Er porträtierte sie in den meisten künstlerischen Medien: Malerei, Zeichnung, Skulptur und Druckgraphik.Die Partnerschaft dauerte fast ein Jahrzehnt und war geprägt von intellektuellem Austausch und intensiver Leidenschaft. Maars Einfluss auf Picasso in diesen Jahren führte zu einigen seiner ikonischsten und gewagtesten Porträts – darunter auch die Aquatinta "La femme au tambourin".Das Blatt ist in einer ähnlichen Tonalität und Nuancierung wie "Guernica" ausgeführt. Die Arbeit in Schwarz, Weiss und Grautönen ermöglichte es Picasso, einen malerischen Aspekt in die Druckgraphik zu bringen. Meisterhaft gelingt es ihm, Licht und Ausdruck besonders hervorzuheben. Die Aquatinta gewährt einen Einblick in Picassos Privatleben, öffnet in der Art der Umsetzung aber auch ein Fenster auf das aktuelle Weltgeschehen. Brigitte Baer schreibt über das hier angebotene Blatt "Encrage plus doux", also "weichere Einfärbung". Das "Bon à tirer" ist jeweils das vom Künstler freigegebene Referenzblatt, nach welchem die Drucker, hier Roger Lacourière, die Auflage in genau dieser Qualität und Ausprägung drucken konnten. Links hat Lacourière wohl die Auflage "30" notiert. Insofern sind die "Bon à tirer" immer ganz besondere Blätter, quasi der Höhepunkt der Umsetzung und des Druckprozesses.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Alexander Calder (Lawnton 1898 - 1976 New York)Untitled – Small Hanging Mobile in 4 Colors1958Eisenblech, Draht, farbig gefasst35x23x20 cm (hängend)SignaturOben im Schwarz mit dem Monogramm und der Datierung "CA 58"WerkverzeichnisDas Mobile ist in der Calder Foundation, New York, unter "application number A13262" registriertProvenienzAtelier des Künstlers, dort 1962 angekauft vonGalerie Maeght, ParisPrivatsammlung Luzern, 1962Slg. Herbert GrossAuktion Galerie Kornfeld, Zürich, Auktion Herbert Gross, 5.-6. Mai 1976, Los 116, dort angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernZustandIm Blau mit Farbabplatzungen, leichte Bestossungen und kleine FleckenErläuterungenNach einem Ingenieurstudium und ersten Studien an der Art Students League in New York besuchte Alexander Calder ab 1926 die Académie de la Grande Chaumière in Paris. In der französischen Metropole lernte er andere zeitgenössische Künstler kennen, darunter Piet Mondrian und Fernand Léger. Hier entstanden auch sein erstes bewegliches Spielzeug und seine ersten beweglichen Drahtkonstruktionen sowie sein unvergleichlicher "Cirque Calder". Dieses komplexe und einzigartige Kunstwerk umfasste winzige Artisten, Tiere und Requisiten. Die aus Draht, Leder, Stoff und anderen gefundenen Materialien gefertigte Assemblage/Installation wurde zu einer Art Gesamtkunstwerk und wurde von Calder performativ "manipuliert" und aufgeführt.Im Herbst 1931 kam es zu einem bedeutenden Wendepunkt in Calders künstlerischer Laufbahn, als er seine erste wirklich kinetische Skulptur schuf und damit eine völlig neue Art von Kunst begründete. Aus der Begegnung mit Piet Mondrian entstanden seine ersten, scheinbar der Schwerkraft trotzenden "Mobiles". In Anlehnung an Marcel Duchamp, der Calders bewegliche Konstruktionen als "Mobiles" betitelte – im Französischen bezieht sich «mobile» auf "Bewegung" – versuchte er Abstraktion und Bewegung miteinander zu verbinden.1933 zog Calder nach Roxbury in Connecticut, wo er 1934 das erste für den Aussenbereich konzipierte Mobile sowie seine ersten abstrakten Grossskulpturen schuf. Calder ist einer der Hauptvertreter der kinetischen Plastik; seine Werke verblüffen mit der rigorosen Reduktion von Farbe und Form und dem ausgeklügelten Prinzip von Gleichgewicht und Zerbrechlichkeit. Das vorliegende Mobile ist ein wunderbar kleines Kabinettsstück mit fünf beweglichen Teilen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:25 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Vincent van Gogh (Groot Zundert 1853 - 1890 Auvers-sur-Oise)Portrait of Dr Gachet - L'homme à la pipe1890Radierung, Druck von Vincent van Gogh und Paul-Ferdinand Gachet18,2x14,8 cm, Plattenkante; 21,4x16,4 cm, BlattgrösseSignaturRückseitig oben beschriftet "L'Homme à la Pipe - / Eau forte unique de Vincent / Van Gogh - / Auvers-sur-Oise / 25 mai 1890", unten "Epreuve du tirage Dr Gachet-Van Gogh" und von Gachet signiertWerkverzeichnisSjraar van Heugten/Fieke Pabst, The Graphic Work of Vincent van Gogh, Zwolle 1995, Nr. 10.10ProvenienzSlg. Paul Ferdinand Gachet (1828-1909)Slg. Paul Gachet Jr. (1873-1962)Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenParis 1960, Musée Jacquemart-André, Vincent van Gogh 1853-1890, Kat. Nr. 109Basel/Hovikodden 1975/1976, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwartt: Eine Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 90Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 86ZustandRadierung in tadellosem Zustand. Rückseitig im rechten und oberen Rand Rückstände einer alten Montierung, ausserhalb der Plattenkante teilweise Spuren von Druckerschwärze ErläuterungenDer 1828 in Lille geborene Paul Gachet galt als Arzt, der seiner Zeit voraus war: Er war Homöopath und suchte Heilung durch den Einsatz von Pflanzen. Nach seiner Promotion 1858 eröffnete er ein Jahr später eine Praxis in Paris. Schon bald verkehrten dort Künstlerpersönlichkeiten wie Cézanne, Pissarro, Manet, Degas, Renoir oder Monet. 1872 erwarb er ein Haus in Auvers, in dem er genügend Platz hatte, um seinen eigenen künstlerischen Neigungen nachzugehen: Er richtete sich ein Atelier ein, kaufte eine Druckerpresse und begann unter dem Pseudonym Paul von Ryssel (Monogramm "PvR") zu radieren. Paul Cézanne und Camille Pissarro druckten zusammen mit Gachet.Am 21. Mai 1890 reiste Vincent van Gogh auf Anraten seines Bruders Theo nach Auvers und mietete ein einfaches Zimmer in der Herberge der Familie Ravoux am Place de la Mairie. Danach nahm er Kontakt zu Gachet auf; ein erstes Mittagessen ist für Pfingstsonntag, den 25. Mai, belegt.Van Gogh arbeitete während seines Aufenthalts in Auvers sehr intensiv und produktiv. Neben zahlreichen Landschaftsbildern malte er zwei Porträts von Dr. Gachet in Öl. In den beiden sich ähnelnden Werken stellte van Gogh den Arzt mit einem Zweig des Fingerhutes dar, einer Pflanze, der heilende Kräfte zugeschrieben werden (de la Faille 753 und 754). Am 15. Juni drückte Gachet van Gogh eine fertig präparierte Platte in die Hand, auf der der Künstler ein Porträt Gachets festhielt, das sich sehr frei an die beiden Ölbilder anlehnte. In einem Brief vom 17. Juni an Theo schrieb Vincent van Gogh: "Ich möchte gerne einige Radierungen nach Motiven aus dem Süden machen, sagen wir mal sechs, denn ich kann sie kostenlos bei Herrn Gachet drucken, er will sie gerne umsonst für mich abziehen. Das muss ich unbedingt machen." Zu diesen Landschaften ist es nicht mehr gekommen.Aus welchen Gründen Gachet auf der Platte mit dem Porträt das falsche Datum "15. Mai" eingravierte, ist nicht zu eruieren. Ein Abzug aus der ersten Druckperiode, der wohl am Tag der Ätzung der Platte oder etwas später in engster Zusammenarbeit mit Gachet entstanden ist, geht Ende Juni an den Bruder Theo, der daraufhin antwortet: "Und nun muss ich dir etwas über deine Radierung sagen. Es ist eine richtige Maler-Radierung. Keinerlei Verfeinerung in der Technik, sondern eine Zeichnung auf Metall. Diese Zeichnung gefällt mir sehr gut – auch Boch gefiel sie. Komisch, dass Dr. Gachet so eine Presse hat. Die Maler jammern ja immer, dass sie mit ihren Problemen zum Drucker müssen …" Von diesen allerersten Abzügen sind bloss vierzehn Exemplare im Werkverzeichnis nachgewiesen.Mitte Juli kühlte sich das gute Einvernehmen zwischen van Gogh und Gachet offensichtlich etwas ab und man traf sich nicht mehr regelmässig. Dies erkärt, warum Gachet die neue melancholische Stimmung des Künstlers nicht bemerkte. Am 27. Juli, einem Sonntag, verliess Vincent das Gasthaus Ravoux nicht nur mit seinem Malzeug, sondern auch mit einem Revolver. Am Abend schoss er sich auf einem Feldweg hinter dem kleinen Schloss von Auvers eine Kugel in den Bauch. Van Gogh fiel in Ohnmacht, wachte aber wenig später auf und schleppte sich schwer verletzt in die Pension zurück. Ravoux, zutiefst erschrocken, legte den Verwundeten in ein Bett. In der Nacht wachten Ravoux und Gachet, am Morgen schickte man nach Theo, der sich mit Vincent während Stunden unterhielt. Warum keine sofortige Einlieferung in eine Klinik veranlasst wurde, bleibt bis heute ein Rätsel. Van Gogh starb in den ersten Stunden des 29. Juli, vermutlich an einer Blutvergiftung. Noch am selben Tag zeichnete Gachet den Aufgebahrten und übertrug die Zeichnung am Tage der Beerdigung in eine Radierung.Das vorliegende Exemplar von "L'homme à la pipe", vom Künstler und seinem Arzt gedruckt, ist wohl der schönste Abzug überhaupt. Ein einzigartiges Zeugnis von van Goghs Kunst.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 115.-Europa / Europe: CHF 185.-Übrige Länder / Other countries: CHF 235.-
Diego Giacometti (Borgonovo 1902 - 1985 Paris)Lustre aux acrobates1962BronzegussBreite 201 cm, Höhe ca. 114 cmSignaturZusammengesetzt aus vier Elementen:a. Lampe mit dem Akrobatenpaar, links und rechts mit Hängering für die Lampenschirme, mit symmetrisch verlaufendem Hängeseil, alles gegossen. Links und rechts am Hängering Eisenstab von 28 cm Höhe zur Fixierung der Lampenfassungb. Deckplatte, gegossen. Durchmesser 42 cmc. Hängekette, geschmiedet, zwölf Elemente, 41 cm langd. "Cache", gegossen, zur Abdeckung der Hängevorrichtung. Konisch. 10,3 cm hoch, 9x9 cm breitWerkverzeichnisMit Echtheitsbestätigung von Expertises Vincenot/Philippe Meier, Dijon/Lausanne, datiert vom 10. Mai 2024, Nr. C10/05/24PMCV2443ProvenienzDiego Giacometti, ParisSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturDaniel Marchesseau, Diego Giacometti, Paris 1986, S. 169 (zweites Exemplar, identisch)Michel Butor/Jean Vincent, Diego Giacometti, Paris 1985, Abb., im Kapitel "Die Skulpturen", Abb. und Detailaufnahme des Akrobatenpaares (zweites Exemplar)ZustandDunkelbraun patiniert. Tadellos in der Erhaltung, elektrifiziert mit aufgelegten schwarzen KabelnErläuterungenAls zweites Kind in der Künstlerfamilie von Giovanni Giacometti im Bergell aufgewachsen, stand Diego Giacometti lange im Schatten seines Vaters und seines älteren Bruders Alberto, der sich bereits in den 1920er Jahren in Paris einen Namen als Künstler gemacht hatte. Nach seiner Schulzeit begann Diego eine kaufmännische Ausbildung, folgte aber im Februar 1925 seinem Bruder nach Paris. Als Alberto durch Vermittlung von Man Ray 1929 den Innenarchitekten und Möbeldesigner Jean-Michel Frank kennenlernte und sich fortan auch mit der Gestaltung von Einrichtungsgegenständen befasste, fand Diego endlich seine Berufung, indem er seinen Bruder bei der Umsetzung und Herstellung dieser "Designobjekte" unterstützte. Alberto vertraute seinem Bruder später sogar den gesamten Herstellungsprozess an.Als Diego im Jahr 1935 längere Zeit in seinem Heimatort Stampa im Bergell weilte, begann er erste Tierplastiken umzusetzen. Zurück in Paris, besuchte er Kurse an der dortigen "Académie Scandinave". Ab 1939 schuf er grössere skulpturale Werke und ab 1950 konzentrierte er sich auf Möbel und Objekte. Diego modellierte seine Werke in Gips und goss sie später in Bronze. Besonders war, dass er viele seiner Werke meistens nicht in einem Stück goss, sondern einzelne Teile goss und sie später zu einem Ganzen komponierte und verschweisste. Somit sind alle Arbeiten, auch wenn sie als "Serie" hergestellt wurden, immer minim anders. Nicht zuletzt deshalb wurde Diego bald zu einem Lieblingsgestalter der Pariser Oberschicht.Er entwickelte auch zahlreiche Auftragsarbeiten, darunter der hier angebotene Leuchter, den Eberhard W. Kornfeld 1962 zuerst für sein Ferienhaus im Wallis eigens herstellen liess. Später bestellte er einen zweiten, identischen Leuchter. Wohl in Zusammenhang mit dieser zweiten Bestellung stellte Diego, ohne Wissen von Kornfeld, eine dritte Version mit leicht modifizierter Aufhängung für den brasilianischen Unternehmer Francisco (Baby) Matarazzo Pignatari her. Neben dem grossen Leuchter entstand eine kleinere Version, bei der das Akrobatenpaar auf einer Art Trapez unter einer Glühbirne angeordnet war. Der hier angebotene Leuchter stammt direkt aus dem Atelier von Diego und verblieb bis zum Tod von Eberhard W. Kornfeld im Rothaus zu Bolligen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:25 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Claude Monet (Paris 1840 - 1926 Giverny)L’Inondation: La Seine à Vétheuil1881Öl auf Leinwand60x73,5 cmSignaturUnten links vom Künstler in Ölfarbe signiert "Claude Monet"WerkverzeichnisDaniel Wildenstein, Claude Monet, Biographie et catalogue raisonné, Tome I: Peintures 1840-1881, Nr. 641ProvenienzSlg. Émile Straus, Paris, seine Sammlung versteigert inAuktion Galerie Georges Petit, Collection Émile Straus, Paris, 3.-4. Juni 1929, Los 60, dort von André Charles Schoeller erworben für Slg. M. Decharme, ParisSlg. Dr. Jacques Soubiès, Paris, seine Sammlung versteigert inAuktion Drouot, Paris, Collection de feu le Docteur Jacques Soubiès, 13.Dezember 1940, Los 64Auktion Galerie Charpentier, Paris, 14. Juni 1957, Los 82, dort erworben von Slg. Jacques Koerfer, Ascona, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturOscar Reuterswärd, Monet, Stockholm 1948, S. 145, Abb.Véra Lindsay, Auge und Vision, Die Sammlung Jacques Koerfer, Basel 1972, Kat. Nr. 6, Abb.AusstellungenBern 1977, Galerie Kornfeld und Klipstein, 112.5 Jahre Galerie, Kunstwerke von 1440 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 29, Abb.Davos 1998-1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 8, Abb.Wien 2008/2009, Albertina, Wege zur Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 2, S. 291, Abb. S. 16/17Wien 2009/2010, Albertina, Impressionismus, Wie das Licht auf die Leinwand kam, S. 306, Abb. S. 250Martigny 2011, Fondation Pierre Gianadda, Claude Monet au Musée Marmottan et dans les collections suisses, Kat. Nr. 21, S. 185, Abb. S. 75Riehen 2017, Fondation Beyeler, Monet – Licht, Schatten und Reflexion, Kat. Nr. 68, S. 175, Abb. S. 68ZustandIn der alten Nagelung. Leichte Abreibungen an den Ecken und den Rändern durch die Rahmung. In sehr guter ErhaltungErläuterungenClaude Monet lebte mit seiner Freundin Alice Hoschedé und deren Kindern sowie seinen Söhnen seit Herbst 1878 in einem Haus nahe der Seine in der Gemeinde Vétheuil. Diese liegt im Département Val-d’Oise in der Île-de-France, rund sechzig Kilometer nordwestlich von Paris.Kahle Bäume und Buschwerk ragen an einem sonnigen Wintertag des Jahres 1881 aus dem Hochwasser einer der überfluteten Moisson-Inseln. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ist der Ort Lavacourt mit seinen Häusern und der Dorfkirche dargestellt. Mit fein gesetzten Pinselstrichen und einer abgestuften Symphonie in Blau, Grün, Weiss und Rosa schuf Monet durch differenzierte farbliche Abstimmungen faszinierende Farb- und Lichteffekte auf der Wasseroberfläche und im leicht bewölkten Himmel. Monet war von den Naturerscheinungen an der Seine immer wieder von Neuem fasziniert. Die atmosphärische Bildwirkung mit ihrer Farbigkeit bis hin zu den bunten Schattenwürfen der Baumstämme und der hohe Abstraktionsgrad der Komposition zeugen von Monets moderner und avantgardistischer Auffassung von Malerei. Seine Landschaften fangen einzigartig den Lauf der Jahreszeiten und die Veränderungen in der Vegetation ein. Seine "Impressionen" der ihn umgebenden Umwelt, die einer ganzen Kunstbewegung den Namen geben sollten, sind eindrückliche Zeugnisse seiner Meisterschaft.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:40 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Sam Francis (San Mateo 1923 - 1994 Santa Monica)Blue Balls1960Öl auf Leinwand81x65 cmSignaturRückseitig signiert, datiert und dediziert "Sam Francis / 1960 / to Ebi" WerkverzeichnisDebra Burchett-Lere, Sam Francis: Catalogue Raisonné of Canvas and Panel Paintings, 1946–1994, Berkeley/Los Angeles 2011, Nr. 334ProvenienzAtelier Sam Francis, Paris, Geschenk anSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturYves Michaud, Sam Francis, Paris 1992, Abb. S. 105AusstellungenBern 1961, Kornfeld und Klipstein, Sam Francis: Werke 1960–1961, Kat. Nr. 2, Abb.Hannover 1963, Kestner-Gesellschaft, Sam Francis, Kat. Nr. 21, S. 40Kassel 1964, Museum Fridericianum, Documenta III, Kat. Nr. 15, S. 138Heidelberg 1990, Heidelberger Kunstverein, Blau – Farbe der Ferne, S. 607Bern 1991, Galerie Kornfeld, Sam Francis: 40 Years of Friendship, Werke 1945–1960, Kat. Nr. 27, Abb.Bonn 1993, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Sam Francis, S. 158f., Abb.Paris 1995/1996, Galerie nationale du Jeu de Paume, Sam Francis: Les années parisienne 1950–1961, S. 158, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 157, Abb.Aarau 2000, Aargauer Kunsthaus, Das Gedächtnis der Malerei, Abb. S. 202, S. 419ZustandAtelierspuren und Farbspritzer. Insgesamt tadellos in der ErhaltungErläuterungenAnfang Januar 1960 reiste Sam Francis erneut nach Europa, um nach einer Wohnung in Paris für sich, seine frischvermählte Ehefrau Teruko Yokoi und ihre gemeinsame Tochter Kayo zu suchen. In Arceuil, einem Vorort im Süden der Stadt, hatte er noch immer sein 1956 bezogenes Atelier. Im Frühjahr, zwischen verschiedenen Kurzaufenthalten in Bern, arbeitete er dort an Gemälden.Verschiedene Archivfotos zeugen von der Arbeit an der Reihe der "Blue Balls Paintings" im Studio von Arceuil. Der Atelierboden war mit Skizzen auf Papier bedeckt, die unterschiedliche Kompositionen aus schwebenden, kugelförmigen Formen zeigten, an den Wänden standen Leinwände in unterschiedlichen Fertigstellungsstadien. Wie von der Zentrifugalkraft getrieben scheinen die Formen nach aussen an den Bildrand gedrängt zu werden. Debra Burchett-Lere sieht in diesen Arbeiten einen "spirituellen, obsessiven Aspekt, der den Betrachter dazu anregt, die Bildebene in ein anderes Werk zu versetzen" (Burchett-Lere/Zebala, S. 55). Das vorliegende, im Sommer 1960 entstandene Gemälde ist "Ebi" gewidmet, also Eberhard W. Kornfeld, und zeugt von der engen Verbundenheit und Freundschaft zwischen den beiden. Besonders ist die Lavierung, also das feine Auftragen der Ölfarbe im Zentrum der Komposition, die fast aquarellhaft wirkt. Der Künstler erreicht dadurch eine grössere Dichte und eine mystische Verbindung der einzelnen Farbcluster.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Marc Chagall (Witebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence)Esquisse pour "Les boulevards" ou "Paris fantastique"1953Öl auf Leinwand40,8x32,6 cmSignaturUnten links mit dem Nachlassstempel "Marc Chagall"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung (Nr. 2024112) des Comité Marc Chagall, Paris, datiert vom 6. Juni 2024, liegt vorProvenienzSlg. Ida Chagall, Paris/BaselNachlass Ida Chagall, Paris/Basel, Geschenk 1994/1995 anSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturVgl. Franz Meyer, Marc Chagall, Leben und Werk, Köln 1961, Bildkatalog , Nr. 888AusstellungenDavos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Bern - Davos, Kat. Nr. 45ZustandFarbfrischer und guter Zustand. Stempel leicht verwischt, im oberen Rand kleine Retusche ErläuterungenEsquisse pour "Les Boulevards" ou "Paris fantastique" ist ein geheimnisvolles Gemälde von Marc Chagall, das die simultanen Narrationsstränge, die sein Œuvre so einzigartig machen, meisterhaft aufzeigt. Der Künstler verwebt mehrere Ebenen aus gelebter und kollektiver Geschichte zu einem eindrücklichen Gesamten. Die Gemälde, die Apollinaire treffend als "surnaturel" bezeichnete, zeugen von Chagalls unglaublich vielschichtigen und komplexen Themen. Seine eigens entwickelte Ikonographie hebt jedes Bild auf eine neue kontextuelle Ebene. In den meisten Werken entstehen so Narrationsbögen, die von seiner Kindheit bis in die Gegenwart reichen. Das Städtchen Witebsk als Ursprung seiner Kunst ist auch im hier angebotenen Gemälde prominent am rechten unteren Bildrand eingebettet. Über den Dächern ragt stilisiert die orthodoxe Kirche oder die Synagoge der Stadt hervor. Paris, Lebensmittelpunkt des Künstlers nach 1923, wird immer mittels Gebäuden verortet; hier wird der Eiffelturm denn auch zentral ins Motiv eingebettet. Oft stellt sich der Künstler selbst zoomorph dar, hier wohl als gekrönter Hahn, dessen anthropomorphe Arme die Komposition förmlich umfassen. In der einen Hand hält er einen für die Kreativität stehenden Blumenstrauss, in der anderen das Buch des Lebens. Der Hahn steht für die Familie, die Ruhe, oben rechts wacht das "mystische Tier" – so schliesst sich die autobiographisch als Hommage an die Stadt Paris zu lesende Komposition. Es handelt sich um eine eigenständige Vorarbeit für das gleichnamige, grossformatige Gemälde aus demselben Jahr, das dann eher in Blautönen umgesetzt wurde. Die hier angebotene Arbeit zeigt mustergültig, wie sich der Meister mit mehreren ausgearbeiteten Versionen langsam an ein Motiv herantastete.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Egon Schiele (Tulln 1890 - 1918 Wien)Selbstbildnis als Akt – Self-Portrait with Raised Left Arm1912Bleistift auf gelblichem Simili-Japan48,2x31,6 cmSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und datiert "EGON / SCHIELE / 1912". Rückseitig mit dem Egon Schiele Nachlassstempel und der Signatur der Schwester des Künstlers, Melanie SchusterWerkverzeichnisJane Kallir, Egon Schiele, The Complete Works, New York 1998, Nr. 1162ProvenienzNachlass Egon SchieleSlg. Melanie Schuster, WienAntiquariat Christian M. Nebehay, Wien, 1957 angekauft vonGutekunst & Klipstein, Bern, von dort anSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenBern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 132, Abb. S. 237Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 50, S. 134, Abb. S. 90Zürich 2014/2015, Kunsthaus, Egon Schiele/Jenny Saville, Kat. Nr. 75, S. 163, Abb. S. 132ZustandDas Blatt leicht gebräunt und mit leichten Falten und Griffknicken. Oben rechts und links mit Reissnagellöchlein. Auf der Rückseite Spuren einer alten Montierung. In guter ErhaltungErläuterungenDer Hauptstadt Wien überdrüssig zog Egon Schiele 1911 mit seinem wohl bekanntesten Modell Walburga (Wally) Neuzil zuerst nach Krumau, danach nach Au am Anzbach, um seine eigene Bildsprache massgeblich weiterzuentwickeln. 1912 kehrte er schliesslich nach Wien zurück und wurde mit Unterstützung von seinem Mentor und Förderer Gustav Klimt in die Wiener Gesellschaft eingeführt. Schiele feierte von da an grosse Erfolge. Die eindrücklichen Selbstporträts aus dieser Zeit dürfen im Zusammenhang mit seinem wachsenden Selbstbewusstsein gelesen werden.Im Laufe seiner künstlerischen Karriere porträtierte sich Egon Schiele immer wieder selbst. Hier als stehender Halbakt mit erhobenem linkem Arm. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine reine Bleistiftzeichnung mit klarer Linienführung. Der selbstbewusste Blick des Künstlers scheint klar und konzentriert auf die Betrachtenden gerichtet. Selten zeigt sich der Künstler mit solch einem präsenten Blick, ohne verzerrtes fratzenartiges Gesicht. Man spürt die Energie des 22-jährigen Mannes, der daran war, die Kunstwelt zu erobern. Ein sehr persönliches und in seiner Einfachheit überzeugendes Blatt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Juan Gris (Madrid 1887 - 1927 Boulogne-sur-Seine)Le Journal - Journal et bouteille de vin1915Öl auf Holz42,5x28,5 cmSignaturOben links im Rahmen einer teilweise gelöschten Dedikation vom Künstler in Tusche signiert und datiert "A mon ami M... / Avec mes amitiés / Juan Gris / 12-15"WerkverzeichnisDouglas Cooper, Juan Gris, Catalogue raisonné de l’œuvre peint, Paris 1977, Nr. 154ProvenienzGeschenk des Künstlers anSlg. Jean Metzinger, ParisGalerie Louise Leiris, Paris (Inv.-Nr. 14963, Photo Nr. 11084), dort angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenParis 1974, Musée de l’Orangerie, Juan Gris, Kat. Nr. 39, Abb.Davos 1998-1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 16, Abb.Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 33, S. 287, Abb. S. 64ZustandBildträger leicht gewölbt. Mit leichten Abreibungen am oberen Bildrand. In farbfrischer ErhaltungErläuterungenDer spanische Maler Juan Gris zählt zusammen mit Pablo Picasso und Georges Braque zur Kerngruppe des klassischen Kubismus in Paris. Seit 1908 lebte er im Bateau-Lavoir, wo er ein Atelier in der Nähe von Picasso bezog. Die beiden Künstler waren eng befreundet und pflegten einen regen künstlerischen Austausch. Sie waren damals fasziniert von afrikanischer Kunst und besuchten unter anderem etwa das "Musée dʼEthnographie du Trocadéro". Aus dieser Beschäftigung heraus entwickelte sich sukzessive das kubistische Denken, was schliesslich zur Entstehung des Kubismus als stilprägende Kunstrichtung – die gemeinhin als der Beginn der klassischen Moderne angesehen wird – führte. Ab 1913 schuf Gris Werke im Sinne des "synthetischen Kubismus". Elemente wie Zeitungspapier, Tapeten, Flaschen, Spielkarten oder Musikinstrumente wurden in den Werken in neuer Anordnung zum Gemälde komponiert."Le Journal" beruht auf der Flächenkonstruktion mit einer strengen Geometrie und ist auf die Reduktion der Farbe auf wenige sparsame Töne ausgerichtet. Der damals 28-jährige Gris hat 1915 mit diesem Werk eine charakteristische und attraktive Bildkomposition geschaffen. Er verarbeitete, ganz im Sinn der kubistischen Maxime, alltägliche Bildelemente wie eine Zeitung, eine Flasche, ein Glas, aber auch eine Tischplatte mit imitierter Holzmaserung sowie Teile von textilen Stoffen bzw. gemusterten Tapeten zu einem eindrücklichen Ganzen. Das vorliegende Stillleben steht für die reife Schaffenszeit des Malers und ist Beweis für seinen innovativen Geist und seine künstlerische Meisterschaft.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Edvard Munch (Löiten 1863 - 1944 Oslo)Zwei Menschen - Die Einsamen - Two Human Beings - The Lonely Ones1899Farbholzschnitt, Druck in Schwarz und Graublau auf dünnem Japan39,6x54,7 cm, Darstellung; 46,7x62,5 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert "E Munch"WerkverzeichnisGerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 157/I/1 (v. VIII)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturGustav Schiefler, Verzeichnis des graphischen Werkes Edvard Munchs bis 1906, Band I, Berlin 1907, Nr. 133AusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad-Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 152, Abb.Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 130, Abb.Basel 1985, Kunstmuseum, Edvard Munch – Sein Werk in Schweizer Sammlungen, Kat. Nr. 88, S. 84Tegernsee 1996/1997, Olaf Gulbransson Museum (i. A. Bayer. Staatsgemäldesammlungen München), Edvard Munch, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien, Kat. Nr. 26Paris 2005, Musée d’Orsay, Le théâtre de l’Œuvre (1891-1900), Naissance du théatre moderne, Kat. Nr. 248, Abb. S. 23 ZustandVereinzelte kleine Reissnagellöcher im äusseren Rand. Minim gelblicher BlattrandErläuterungen1885 verbrachte Edvard Munch die Sommermonate in Borre am Oslofjord und fuhr auch ins fünf Kilometer weiter südlich gelegene Åsgårdstrand, wo sein Malerfreund Hans Heyerdahl weilte. Dort lernte er Milly Thaulow kennen, die zu seiner Geliebten wurde. Åsgårdstrand wurde zu seinem ständigen Sommersitz, wo er 1898 sein erstes Haus gekauft hatte. Die markante Fjordlandschaft findet sich in unzähligen Werken wieder.Das Thema "Die Einsamen" (ein Paar am Strand in Rückenansicht) beschäftigte Munch erstmals 1891. Das damals entstandene Ölgemälde ist heute verschollen, jedoch durch Fotografien der Jahre 1892 und 1893 belegt. Eine sich eng an das Ölbild anlehnende Kaltnadelarbeit entstand 1894 und wurde im folgenden Jahr als Auflage in der Meier-Graefe Mappe publiziert.Der hier angebotene grossformatige Holzschnitt ist ein Frühdruck, der aus dem Jahr 1899 stammt. Er wurde in kleiner Auflage erstmals von Lassally in Berlin gedruckt. Im Werkverzeichnis von Schiefler von 1906 ist nur ein einziges Exemplar aufgeführt. Drucke von 1899 oder kurz danach sind sehr selten. Im Herbst 1914 liess Munch die Stöcke nach Oslo schicken, wo weitere Abzüge entstanden, meist auf dünnem Japanpapier. 1917 nahm der Künstler die Darstellung wieder auf und druckte wenige Exemplare in verschiedener Farbgebung, wahrscheinlich mit der Hilfe des Druckers Nielsen.Der hier angebotene Holzschnitt ist ein äusserst qualitätvoller Frühdruck vor der starken Überarbeitung des Holzstockes und von grosser Seltenheit.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Marc Chagall (Witebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence)L’âne rouge à l’auge1981Tempera und Tusche, auf Isorel41x33 cmSignaturRückseitig vom Künstler signiert "Marc / Chagall" und eigenhändig bezeichnet "Tempera"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung (Nr. 2024111) des Comité Marc Chagall, Paris, datiert vom 6. Juni 2024, liegt vorProvenienzSlg. Ida Chagall, Paris/BaselNachlass Ida Chagall, Paris/Basel, Geschenk 1994/1995 anSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenDavos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 46ZustandGuter Zustand. Die unteren Ecken etwas bestossen, unten im Gesicht der blauen Frauengestalt vertikaler Haarriss sowie eine minimale Kratzspur teilweise leicht retuschiert Erläuterungen1966 zogen Marc Chagall und seine Ehefrau Vava in die eigens für sie entworfene Villa "La Colline" in Saint-Paul. Dort herrschten perfekte Arbeitsbedingungen; es standen ihm ein grosses Atelier und verschiedene Arbeitsräume zur Verfügung. Mit zunehmendem Alter wandte sich Chagall neuen Medien und Materialien zu: Er bearbeitete die Farbe, kratzte sie weg und erprobte auch die Bildhauerei, die Töpferei und Keramik sowie die Mosaikkunst. Thematisch blieb er sich treu, seine Kunst kann als eine Mischung aus verschiedenen künstlerischen Strömungen wie dem Fauvismus, der russischen Volkskunst und der jüdischen Mystik interpretiert werden.Im hier angebotenen Gemälde von 1981 zeigt der Künstler den nächtlichen Dorfplatz seiner Heimatstadt Witebsk. Der Mond steht über den Dächern, am unteren Bildrand ist das ikonographische Motiv der Familie zu sehen. Im Zentrum steht ein rot leuchtender Esel am Wassertrog, darüber und rechts sind zwei Engel dargestellt. Der Esel ist ein Symbol des Umherziehens und des Unsteten, und verwurzelt in Chagalls eigener, rastlosen Biographie.Nur wenige Künstler haben erreicht, was Chagall gelungen ist: Seine Werke haben sich tief in das kollektive Gedächtnis der Kunstgeschichte eingegraben. Es sind vor allem der lyrische und spielerische Gestus, die unvergleichliche Ikonografie und die offensichtliche Lebensfreude, die sein Œuvre so einzigartig und unverwechselbar machen. Chagall blieb bis ins hohe Alter künstlerisch aktiv und arbeitete täglich in seinem Atelier. Nach einem erfüllten Leben verstarb er am 28. März 1985 im Alter von fast 98 Jahren im Schlaf.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Paul Klee (Münchenbuchsee bei Bern 1879 - 1940 Muralto)Scene aus Kairuan1914 - Werknummer 1914.47Tusche und Aquarell auf Papier, auf Karton aufgelegt19,2x16,6 cm, Aquarell; 29,2x24,2 cm, UnterlagekartonSignaturOben rechts vom Künstler in Tusche signiert "Klee", auf der Unterlage unten links in Tusche betitelt und mit der Werknummer "Scene aus Kairuan. 1914.47"WerkverzeichnisPaul Klee Stiftung, Catalogue Raisonné, Band 2, Werke 1913-1918, Bern 2000, Nr. 1156ProvenienzHans Goltz, Neue Kunst, München (1915-1919)Alfred Flechtheim, Düsseldorf (1919)Karl Nierendorf, Köln/Berlin/New YorkSlg. Geert van Bruaene, BrüsselSlg. Paul-Gustave van Hecke, Brüssel (1931)Slg. Joris (Georges) Vriamont, BrüsselSlg. Edouard Léon Théodore Mensens, London/Brüssel (1961-1970)Waddington Galleries, London (1982), 1982 dort erworben vonGalerie Kornfeld, BernSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturGalerie Neue Kunst Hans Goltz, Moderne Graphik von Daumier bis zu den Expressionisten, München 1917Margareta Benz-Zauner, Werkanalytische Untersuchungen zu den Tunesien-Aquarellen Paul Klees, Frankfurt a.M./Bern/New York 1984, S. 7Stefan Frey/Wolfgang Kersten, Paul Klees geschäftliche Verbindung zur Galerie Alfred Flechtheim, Ausstellungskatalog, Düsseldorf/Münster 1987/1988, S. 65Stefan Frey, Dokumentation über Klees Reise ans Mittelmeer, in: Reisen in den Süden, Hamm 1997, S. 245Christoph Otterbeck, Europa verlassen, Künstlerreisen am Beginn des 20. Jahrhunderts, Studien zur Kunst, 4, Köln 2007, S. 168, 400f., Anm. 53Makoto Shindo, Travels of Paul Klee [Klee no tabi], Tokyo 2007, Abb. S. 65Maria-Christina Metzler, Paul Klee, in: Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2008, S. 199f., Abb.Ottfried Dascher, Es ist was Wahnsinniges mit der Kunst, Alfred Flechtheim, Sammler, Kunsthändler und Verleger, Wädenswil 2013, S. 440Michael Baumgartner, Paul Klees Reise nach Tunesien, ein kunsthistorischer Mythos, in: Die Tunisreise 1914. Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet, Ausstellungskatalog, Zentrum Paul Klee, Bern 2014, S. 118, Abb.Alain Nadaud, La Couleur me possède, in: Sadika Keskes, Alain Nadaud, Jean Lancri, Paul Klee et le tapis tunisien, Aux portes de l'abstraction, La Marsa Erriadh 2014, S. 76, Abb.Sadika Keskes/Alain Nadaud/Jean Lancri, Paul Klee et le tapis tunisien, Aux portes de l'abstraction, La Marsa Erriadh 2014, S. 153, Abb.Paul Klee, Tunis Reise 1914, Gedichte von Barbara Hampel, Freiburg im Breisgau 2014, Abb. (Faltprospekt)Barbara Hampel, Klee und kein Krieg, Paul Klee, Tunisreise 1914 Gedichte zu Klee Werken, unpubliziert 2014Zentrum Paul Klee (Hrsg.), Mit Klee durch Bern, Spaziergänge in Stadt und Umgebung, Bern 2015, S. 152f., Abb.Roger Benjamin/Christina Ashjian, Kandinsky and Klee in Tunisia, Oakland 2015, S. 152f., Abb.Hans-Peter Wittwer, Biografien, in: Paul Klee und die Surrealisten, Ausstellungskatalog, Zentrum Paul Klee, Bern 2016, S. 368Osamu Okuda, Chronologie, in: Paul Klee und die Surrealisten, Ausstellungskatalog, Zentrum Paul Klee, Bern 2016, S. 60Sarah McGavran, Den Orient mit neuen Augen betrachten, Der Bedeutungswandel von Paul Klees Tunisreise, in: Re-Orientations, Europa und die islamischen Künste 1851 bis heute, Ausstellungskatalog, Kunsthaus, Zürich, Zürich 2023, S. 249, Abb. S. 254AusstellungenMünchen 1915, Galerie Neue Kunst Hans Goltz, Frühjahrsausstellung, Beeh, Grossmann, Kars, Klee, Lehmbruck, Nowak, Purrmann, Seewald, Stein, Graphische Ausstellung "Der Krieg", Kat. Nr. 32Hannover 1919/1920, Kestner-Gesellschaft, Paul Klee, Lyonel Feininger, 29. Sonderausstellung, Kat. Nr. 20Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast, Grosse Kunstausstellung, Kat. Nr. 661Martigny 1985, Fondation Pierre Gianadda, Klee, Kat. Nr. 16, Abb.Bern 1987/1988, Kunstmuseum, Paul Klee, ausser KatalogBern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 73, Abb. S. 137Paris 1992/1993, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Figures du Moderne, L’Expressionnisme en Allemagne 1905-1914, Kat. Nr. 284, Abb. S. 257Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 34, Abb.Bern 2000/2001, Kunstmuseum, Die Ordnung der Farbe, Paul Klee, August Macke und ihre Malerfreunde, ausser KatalogMadrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 24, S. 132, Abb. S. 55Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 129, S. 289, Abb. S. 205Bern 2009, Zentrum Paul Klee, Paul Klee, Teppich der Erinnerung, Kat. Nr. 162, S. 239, Abb. S. 197Bern 2014, Zentrum Paul Klee, Die Tunisreise, Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet, Kat. Nr. 21, S. 320, Abb. S. 130Bern 2015/2016, Zentrum Paul Klee, Klee in Bern 3, ohne Kat. Nr.Zürich 2023, Kunsthaus, Re-Orientations, Europa und die islamischen Künste, 1851 bis heute, Kat. Nr. 148, S. 254, Abb. ZustandLeichter Lichtrand und an den äussersten Rändern mit leichten Verfärbungen. In farbfrischer Erhaltung.ErläuterungenDas Jahr 1914 gehörte zu den fruchtbarsten in Klees Schaffen. Höhepunkt war sicherlich die Reise nach Nordafrika mit den Künstlerfreunden August Macke und Louis Moilliet, die als "Tunisreise" in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Moilliet kannte Tunesien bereits von zwei früheren Reisen und lebte damals in Gunten am Thunersee. Mit Klee war er seit Gymnasialzeiten befreundet. Macke lebte mit seiner Familie ab Herbst 1913 nicht weit entfernt von Gunten in Hilterfingen am Thunersee. Klee war oft bei seiner Familie in Bern zu Gast, und so kamen die drei Künstlerfreunde regelmässig im Raum Bern zusammen. Im Januar 1914 trafen sie sich bei Macke, und Klee machte dabei den Vorschlag, eine gemeinsame Reise nach Tunesien zu unternehmen. Nach einigen organisatorischen Ungereimtheiten sollte das Unterfangen im Frühjahr umgesetzt werden. Klee führte auf der Reise minutiös Tagebuch, sodass alle Stationen bekannt wurden. Am 4. April 1914 reisten Klee und Moilliet mit der Eisenbahn nach Marseille; Macke war bereits dort. Zusammen erreichten sie am 7. April an Bord des Dampfers "Carthage" die Hafenstadt Tunis.Nur wenige Arbeiten entstanden direkt auf der Reise, die Eindrücke wirkten jedoch in der Folge, bei Klee sicher bis 1923, entscheidend nach. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Juli 1914 nahm das künstlerische Leben eine abrupte Wendung. Macke verstarb Ende September an der Front, Klee wurde im März 1916 einberufen, konnte jedoch seine künstlerische Arbeit fortführen.Klees Arbeiten aus dieser Zeit des Umbruchs gehören zu den meist geschätzten Werken. "Scene aus Kairouan" ist eine fast anekdotische Komposition. Klee fand in Nordafrika zu einer neuen Farbigkeit und einem neuen Umgang mit Räumlichkeit. Am 16. April notierte er nach einem Besuch in Kairouan seine bekannten Worte: "Ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler." Ein wunderbar subtiles Aquarell von höchster Qualität aus einer der besten Schaffensperioden Klees.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Sam Francis (San Mateo 1923 - 1994 Santa Monica)Paris Summer1958Öl auf Leinwand152,5 x 177,5 cmSignaturRückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und bezeichnet "Sam Francis / 1953 / Paris"WerkverzeichnisDebra Burchett-Lere, Sam Francis: Catalogue Raisonné of Canvas and Panel Paintings, 1946–1994, Berkeley/Los Angeles 2011, Nr. 247ProvenienzAtelier Sam Francis, Paris, vom Künstler erworbenSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturPeter Plagens, A Sam Francis Retrospective in Houston, Houston 1968, S. 40Paul S. Thayer, Books: Sam Francis by Peter Selz, Monatsheft 86/Nr. 5, 1976AusstellungenHouston 1967, The Museum of Fine Arts, Sam Francis: A Retrospective Exhibition, Kat. Nr. 25, S. 25Basel 1968, Kunsthalle, Sam Francis, Kat. Nr. 43Berkeley 1968, University Art Museum, The University of California, Sam Francis: Retrospective ExhibitionBern 1991, Galerie Kornfeld, Sam Francis, 40 Years of Friendship, Werke 1945–1990, Kat. Nr. 20, Abb.Bonn 1993, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Sam Francis, S. 146/147, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 154, Abb.Bern 2006, Kunstmuseum, Sam Francis und Bern, ausser KatalogRiehen 2008, Fondation Beyeler, Action Painting: Jackson Pollock, Kat. Nr. 90, Abb. S. 150Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 182, S. 285, Abb. S. 276/277ZustandIn farbfrischem und sehr gutem Zustand. Auf originalem Chassis, unten links zwei feine farbige Kratzer, im rechten Rand sind die Ecken minimal gewellt bzw. gebeult, die Ecken sind etwas bestossen, im rechten hellen Bildfeld gibt es wenige leicht gräuliche Verfärbungen, wahrscheinlich verursacht durch das Bindemittel beim Trocknen der Farbe ErläuterungenNach dem Abschluss seines Kunststudiums an der University of California, Berkeley, im Jahr 1950 zog Sam Francis nach Paris, wo er Al Held, Joan Mitchell und Jean-Paul Riopelle kennenlernte. Das Studium der Seerosenbilder von Claude Monet hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf sein weiteres Werk. Von der eher gedämpften Palette mit Grau- und Weisstönen kehrte er nun wieder zu Licht und Farbe zurück. Er entwickelte die einzigartige Verwendung des weissen Grundes und gab somit Farbe und Ausdehnung der Form mehr Raum. Damit einhergehend wurden auch die Gemälde grösser; er konnte auf ihnen seine gestische Malerei besser umsetzen. Im Time Magazine wurde Francis als "der derzeit angesagteste amerikanische Maler in Paris" bezeichnet.Im Dezember 1954 besuchten Arnold Rüdlinger, Direktor an der Kunsthalle Bern, und Eberhard W. Kornfeld den Künstler in seinem Pariser Atelier. Die daraus resultierenden Freundschaften sollten der Ausgangspunkt für Francisʼ intensive Beziehungen zu Bern werden. Rüdlinger brachte Werke nach Bern, die 1955 in der Ausstellung "Tendances Actuelles 3" in der Kunsthalle zum ersten Mal gezeigt wurden. Ab 1957 stellte Kornfeld Francisʼ Arbeiten regelmässig in der Galerie aus und ermutigte ihn, auch graphische Werke zu schaffen.Sam Francisʼ Arbeit war immer durch die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten gekennzeichnet. Indem er die kinetische Kraft der Farbe und die Erfahrung des Raums erforschte, erreichte er eine neue Art der Kunst: eine einzigartige Form abstrakt-expressiver, roher und gestischer Malerei. Das vorliegende Gemälde "Paris Summer" wird – der Titel legt es nahe – im Sommer 1958 in Paris entstanden sein, wohl auf dem Fussboden seines Ateliers in Arcueil ausgeführt in kraftvollen Pinselstrichen und der Technik des "Drippings". Man spürt förmlich die Dynamik im Entstehungsprozess und die Gestaltungskraft des bedeutenden abstrakten Expressionisten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:30 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Edvard Munch (Löiten 1863 - 1944 Oslo)Das kranke Mädchen I - The Sick Child I1896Farblithographie, Druck in Schwarz, Grüngrau, Gelb und Rot, unten rechts mit Signatur im Stein auf festem, leicht beigem Velin42x58 cm, Darstellung; 53,3x64,8 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und bezeichnet "E Munch 3ter Zustand - / Druck mit 4 Farben", darunter handschriftlich betitelt und bezeichnet "Das Kranke Mädchen. - Sterbende."WerkverzeichnisGerd Woll, Edvard Munch, The Complete Graphic Works, Oslo 2012, Nr. 72/X/cProvenienzSlg. Paul Friedrich Arthur von Franquet, Braunschweig, rückseitig mit dem Stempel "Krone über dem Braunschweiger Löwen", nicht bei LugtC.G. Boerner, Düsseldorf, Lagerliste 75, Kat. Nr. 87, dort 1981 erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturGustav Schiefler, Verzeichnis des graphischen Werkes Edvard Munchs bis 1906, Band I, Berlin 1907, Nr. 59c AusstellungenSalzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 126Basel 1985, Kunstmuseum, Edvard Munch – Sein Werk in Schweizer Sammlungen, Kat. Nr. 37, S. 86, Abb. S. 143Bern 2009/2010, Zentrum Paul Klee – Paul Klees Grafik, Die Passion des Eberhard W. Kornfeld (ohne Kat.)Ingelheim 2022, Kunstforum, Edvard Munch, Meisterblätter, Abb. S. 113 ZustandAuf der Rückseite mit Spuren des DruckverfahrensErläuterungenDie prachtvolle Darstellung, die zu den reifsten graphischen Arbeiten des Künstlers zählt, entstand 1896 während Edvard Munchs Aufenthalt in Paris und wurde in kleiner Auflage in verschiedenen Varianten und Zuständen von Auguste Clot gedruckt. Munch legte Wert auf Stein- und Farbvariationen sowie auf die Verwendung verschiedener Papiere. Die Steine dürften in Paris geblieben sein; sie haben sich nicht erhalten. Es existieren also keine Spätdrucke."Das kranke Kind" (norwegisch: "Det syke barn") ist eine thematische Gruppe von sechs Gemälden und einer Reihe von Lithographien, Kaltnadelarbeiten und Radierungen, die der norwegische Künstler zwischen 1885 und 1926 schuf. Alle halten in ähnlicher Manier einen Moment vor dem Tod seiner älteren Schwester Johanne Sophie (1862–1877) fest, die mit fünfzehn Jahren an Tuberkulose starb. Munch kehrte in seiner Kunst immer wieder zu diesem für ihn zutiefst traumatischen Ereignis zurück. Während bei den Gemälden Sophie auf dem Sterbebett mit einer trauernden Frau an der Seite gezeigt wird, hat er für die hier angebotene und berühmteste graphische Version des Motivs bloss die Kopf- und Brustpartie auf dem Kissen festgehalten. Das blasse Mädchen schaut leer und leidend seiner ungewissen Zukunft entgegen, Munch fängt den Moment mit grosser Sensibilität und Einfühlung ein. Sehr fein nuancierter Druck in den vier Farben Schwarz, Grüngrau, Gelb und Rot.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
Henry Moore (Castleford 1898 - 1986 Much Hadham)Group of Seated Figures (Shelter Drawing)1942Tusche und Kohle über mit Aquarell grundiertem Velin, stellenweise weiss gehöht33,3x55,8 cmSignaturUnten links vom Künstler in Tusche signiert und datiert "Moore / 42"WerkverzeichnisVorgesehen für das Werkverzeichnis der Zeichnungen der "Henry Moore Foundation" mit der Werknummer "HMF 2100A". Bestätigung, datiert vom 11. November 1993, liegt beiProvenienzPrivatsammlung SchweizAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 24. Juni 1994, Los 96Galerie Kornfeld, Bern, von dort anSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bAusstellungenMartigny 1989, Fondation Pierre Gianadda, Henry Moore, S. 146, Abb.ZustandFarbfrisch und in guter Erhaltung. In den Ecken mit Reissnagellöchern. Am rechten Rand mit sauber hinterlegten und retuschierten Papierunregelmässigkeiten. Rückseitig mit umlaufenden Resten einer MuseumsmontierungErläuterungenMit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gab Henry Moore seine Tätigkeit als Leiter des Bereichs Bildhauerei an der Chelsea School of Art auf. Er war vom Kunsthistoriker Kenneth Clark, dem Direktor der National Gallery in London, gebeten worden, sich während des Zweiten Weltkriegs an der Kriegskünstlerinitiative zu beteiligen. Moore war zuerst zurückhaltend, erhielt aber schliesslich Aufträge als "War Artist". Im Gegensatz zu seinen Freunden Ben Nicholson und Barbara Hepworth, die kurz nach Kriegsausbruch von London nach St. Ives gezogen waren, behielt Moore sein Atelier in Hampstead und versuchte, wie die meisten Londoner, den Anschein eines möglichst normalen Lebens aufrechtzuerhalten. Im Sommer 1940 wurden die Luftangriffe im ganzen Land und insbesondere auf London jedoch immer heftiger. Viele Londoner nutzten daher die tiefer gelegenen Stationen des U-Bahnnetzes als provisorische Unterkünfte. Am 11. September 1940 kehrten Moore und seine Frau von einem Abendessen mit Freunden im Stadtzentrum zurück. Während der Fahrt mit der U-Bahn ertönten die Sirenen, und als sie Belsize Park erreichten, war Moore fasziniert von der grossen Zahl von Menschen, die auf den Bahnsteigen Schutz suchten. Moore fertigte am nächsten Tag seine erste Zeichnung zu diesem Thema an und kehrte dann mehrmals zurück, um die versammelten, Schutz suchenden Menschen zu studieren. Daraus entstanden die sogenannten "Shelter Drawings", die Moore international bekannt machen sollten. Vor allem in den USA galten sie als Metaphern für den stoischen Widerstand der Engländer während des Krieges. Nachdem seine Wohnung im Londoner Stadtteil Hampstead von einer Bombe getroffen worden war, zog er mit seiner Frau Irina in ein Bauernhaus namens "Hoglands" im kleinen Dorf Perry Green bei Much Hadham, Hertfordshire, wo er die Serie fortsetzte.Die Figuren sind virtuos, aber schemenhaft komponiert. In einer eindrücklichen, plastisch wirkenden Mischtechnik schuf der Bildhauer förmlich eingefrorene Situationen menschlicher Existenz; Metaphern des Ausharrens, Wartens und Hoffens. Das vorliegende Blatt gehört sicherlich zu den besonders ausgearbeiteten und grossformatigen Werken der Gruppe.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Alexander Calder (Lawnton 1898 - 1976 New York)Untitled - Standing MobileUm 1958Eisenblech, Draht, farbig gefasst24,5x18x9 cm (stehend)SignaturMit dem Monogramm "CA"WerkverzeichnisDas Standing mobile ist in der Calder Foundation, New York, unter der "application number A22176" registriertProvenienzAtelier des Künstlers, dort 1958 angekauft von Galerie Blanche, Stockholm, dort am 22. Mai 1958 angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernZustandLeichte Abreibungen im Gelb und RotErläuterungenIn Paris kam es im Herbst 1931 zu einem bedeutenden Wendepunkt in Alexander Calders künstlerischer Laufbahn, als er seine erste kinetische Plastik schuf und damit einer völlig neuen Art von Kunst Gestalt gab. Neben seinen bahnbrechenden "Mobiles", die durch Luftzirkulation bewegt werden, konstruierte er am Anfang auch durch Motoren angetriebene Skulpturen. Diese einzigartigen Werke machten ihn bekannt und 1931 hatte er seine erste grosse Ausstellung in Paris. 1932 wurde Calder Mitglied der Künstlergruppe "Abstraction-Création", der unter anderem Jean Arp, Piet Mondrian und Jean Hélion angehörten. Calders Entwicklung zur Abstraktion wurde massgeblich durch die Gruppe beeinflusst.Um Calders von Marcel Duchamp als "Mobiles" bezeichneten, frei hängenden Werke von anderen Arbeiten abzugrenzen, nannte Arp Calders stationäre Objekte "Stabiles".Nach der Rückkehr in die USA entwickelte der Künstler seine kinetische Plastik sukzessive weiter. Es folgten wichtige Ausstellungen, etwa 1943 im Museum of Modern Art in New York. In seinen späteren Jahren konzentrierte sich Calder vor allem auf grossformatige, monumentale Auftragsarbeiten. Daneben entstanden aber auch immer wieder kleinere Werke, darunter etwa das hier angebotene "Stabile", das um 1958 entstanden ist. Es ist ein Kabinettsstück, vermeintlich fragil und doch fest auf dem Grund stehend. Drei Punkte in Weiss und Schwarz werden von einem massiveren Metallstück auf einem gelb-rot gefassten Ständer in eindrücklicher Balance gehalten. Exemplarisch wird Calders Verspieltheit in der Kunst mit einfachsten Mitteln umgesetzt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:30 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Eduardo Chillida (1924 San Sebastián 2002)Estudio peine del viento XII - Study for Comb of the Wind1976Eisen und Stahl, geschmiedet. Zweiteilig25x10x9,5 cmSignaturMit eingeschlagenem MonogrammWerkverzeichnisIgnacio Chillida / Alberto Cobo, Eduardo Chillida, Catalogue Raisonné of Sculpture, San Sebastián, 2014, Nr. 1976004, dort erwähntes ExemplarProvenienzGalerie Maeght, Zürich, dort erworben ca. 1985 vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturJacques Dupin, Chillida, Zürich 1978, Galerie Maeght, Kat. Nr. 31 (betitelt als Projet pour le Peigne du Vent, Acier), Abb. Octavio Paz, Eduardo Chillida, Gisèle Michelin, Chillida, Paris 1979, Nr. 232, S. 170AusstellungenZürich 1978, Galerie Maeght, Kat. Nr. 31ZustandIn tadelloser Erhaltung mit wenigen Gebrauchsspuren. Fein strukturierte Patina.ErläuterungenEduardo Chillida arbeitete immer wieder an monumentalen Plastiken und Installationen. Die wohl berühmteste ist die eindrucksvolle, in die baskische Landschaft bei San Sebastián eingepasste Arbeit "Peine del viento XV" (Windkamm). Die dreiteilige Stahlplastik steht am Ende der Bucht La Concha in Donostia-San Sebastián. Es handelt sich um ein Skulpturengefüge, das sich aus drei jeweils zehn Tonnen schweren Teilen zusammensetzt. Für die Umgebungsgestaltung mit den leicht rosafarbigen Granitterrassen arbeitete Chillida mit dem Architekten Luis Peña Ganchegui zusammen. Die Stahlkolosse wurden in den Felsen über dem Wasser eingelassen und werden von höheren Wellen sogar umspült. Man kann so die Wucht des kantabrischen Meeres förmlich spüren – ein wahrhaftiges Schauspiel der Naturgewalten. Im Granit ist ein Rohrsystem eingelassen, durch das die von den Wellen angetriebene Luft ausgeblasen wird. An Tagen mit hohem Wellengang ist das Spektakel noch beeindruckender, werden die so entstehenden Klänge doch zusätzlich von fein zerstäubtem Wasser begleitet. Im Hinblick auf die grosse Installation am Meer entstanden vierzehn geschmiedete Vorarbeiten unterschiedlicher Grösse.Gemäss Werkverzeichnis ist die hier angebotene Plastik diejenige, die die drei Monumentalplastiken am Meer am besten aufgreift und zusammenfasst. Die aus zwei Teilen zusammengesetzte Arbeit bildet mit den filigranen Formen und dem "geerdeten" Sockel ein wunderbares Ensemble.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:30 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)Buste de Diego au col roulé1951Gips, dezent farbig gefasst34,2x31,1x16,4 cmWerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vorDer Gips figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 3794ProvenienzAtelier des Künstlers. Geschenk 1960 anSlg. Eberhard W. Kornfeld, BernLiteraturCahiers d’Art, 26. Jg., Paris 1951, Abb. S. 90Bernard Lamarche-Vadel, Alberto Giacometti, Paris 1984, S. 150fHarry N. Abrams, Alberto Giacometti, New York 1987Herbert Matter, Alberto Giacometti, Bern 1987, Abb. S. 96Ernst Scheidegger, Alberto Giacometti, Spuren einer Freundschaft, Zürich 1990, Abb. S. 82AusstellungenBasel 1966, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 60Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 114, Abb.Zürich/New York 2001/2002, Kunsthaus/The Museum of Modern Art, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 138, Abb. S. 201 (dort 1951 datiert)Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 30, Abb.Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 148, S. 285, Abb. S. 231Zürich 2016/2017, Kunsthaus, Alberto Giacometti, Material und Vision, Kat. Nr. 113, Abb. S. 146ZustandLeichte Bestossungen an der Unterkante. Minime Bereibungen und Kratzspuren vom Künstler. In bester ErhaltungErläuterungenAls Alberto Giacometti nach dem Zweiten Weltkrieg in das von seinem Bruder Diego unterhaltene Atelier in der Rue Hippolyte-Maindron in Paris zurückkehrte, brachte er sechs Streichholzschachteln mit einer Reihe von kleinen Figuren mit, die er in seiner Genfer Zeit angefertigt hatte. Sie galten bald als der ultimative Ausdruck seiner Reduktion auf das Wesentliche. In der Folge wurden die Figuren grösser: Von 1947 bis 1950 dominierten Ganzfiguren sein Werk. Um 1950 wendete er sich einem neuen Genre zu, das sich wohl aus seiner Malerei entwickelt hatte. Es ging nun um die Umsetzung von Büsten, die nicht mehr auf einem eigenen, distanzierenden Sockel standen, sondern deren Oberkörper quasi selbst zum Sockel wurden. Diese ausgesprochen skulpturalen Porträtköpfe erinnern jedoch eher an die klassische Bildhauertradition, man denke etwa an die modern anmutenden antiken Terrakotta-Porträts aus Etrurien. Eine enge Verwandtschaft zu letzteren ist auch in der materiellen und farblichen Ausprägung des hier angebotenen Gipses von 1951 zu finden. Ab 1950 wurde Albertos Bruder Diego sein beliebtestes Modell. Giacomettis Anspruch, eine Person ganzheitlich zu erfassen, konnte er mit seinem Bruder, den er damals schon fast 50 Jahre kannte, wohl am besten erproben und umsetzen. Giacometti arbeitete meistens mit Gips. Diese träge Masse, die eine Art Zwischenstellung zwischen hartem Stein und weichem Lehm einnahm, kam ihm bei seiner langen Arbeitszeit entgegen. Der vorliegende Gips entstand wohl zuerst im Jahr 1950 und wurde, nach Aussage von Eberhard W. Kornfeld, damals in zwei Exemplaren gegossen, wovon eines vom Künstler bemalt wurde. Nach diesen Güssen arbeitete Alberto 1951 weiter am Gips und veränderte vor allem das Gesicht mit einem scharfen Modelliermesser. Er fasste den Gips schliesslich in einer dezenten Farbigkeit und unterliess daher in der Folge weitere Güsse. 1960 schenkte er den Gips Eberhard W. Kornfeld.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:20 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Paul Cezanne (1839 Aix-en-Provence 1906)PaysageUm 1904Öl auf Leinwand, doubliert70,5x90,5 cmWerkverzeichnisJohn Rewald in Collaboration with Walter Feilchenfeldt and Jayne Warman, The Paintings of Paul Cézanne, a Catalogue Raisonné, New York 1996, Nr. 923ProvenienzAmbroise Vollard, ParisSlg. Gottlieb Friedrich Reber (1880-1959), Lausanne, angekauft aus dessen Nachlass vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturFriedrich Teja Bach, The Stake in the Pictorial Flesh: Disruptions in Cézanne’s Œuvre, in: Cézanne: Finished - Unfinished. Ostfildern-Ruit 2000, S. 80, Abb. 29Peter Kropmanns/Uwe Fleckner, Von kontinentaler Bedeutung: Gottlieb Friedrich Reber und seine Sammlungen, in: Die Moderne und ihre Sammler: französische Kunst in deutschem Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, Berlin 2001, S. 388Karsten Schubert, Review of Cézanne Drawings, The Burlington Magazine 154, Nr. 1375 (Oktober 2017), Abb. 85AusstellungenZürich 1956, Kunsthaus, Paul Cézanne, Kat. Nr. 65München 1956, Haus der Kunst, Paul Cézanne, Kat. Nr. 47Davos 1998-1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 14, Abb.Wien/Zürich 2000, Kunstforum/Kunsthaus, Cézanne, Kat. Nr. 124, S. 346, Abb. S. 349 und S. 80Aarau 2000, Aargauer Kunsthaus, Das Gedächtnis der Malerei, S. 419, Abb. S. 24Riehen 2006/2007, Fondation Beyeler, Hommage à Paul CézanneHumlebaek 2008, Louisiana, Cézanne & Giacometti, Kat. Nr. 60, S. 349, Abb. S. 321Wien 2008/2009, Albertina, Wege zur Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 14, S. 284, Abb. S. 33Wien 2009/2010, Albertina, Impressionismus, Wie das Licht auf die Leinwand kam, Kat. Nr. 288, S. 303f., Abb. S. 289Tübingen 2011/2012, Kunsthalle, Cézanne, Renoir, Picasso & Co, 40 Jahre Kunsthalle Tübingen und Götz Adriani, S. 283, Abb. S. 72 (spiegelverkehrt)Basel 2017, Kunstmuseum, Der verborgene Cézanne, Kat. Nr. 182, Abb. S. 215ZustandMit alter Doublierung und Atelierspuren. Oben links der Mitte mit einer kleinen Retusche. Insgesamt in gutem ZustandErläuterungenIn diesem Spätwerk führt Paul Cezanne den Betrachtenden exemplarisch vor Augen, wie gekonnt und mutig er bei der Gestaltung und Bearbeitung seiner Kompositionen mit dem Pinsel und der Farbe umzugehen wusste. Die fein gemalte Symphonie in Blau-, Grün- und Gelbtönen visualisiert seine Vision einer "reinen Malerei". Er hatte in der vielfältigen Natur ein feines Masswerk aus Rhythmus und Proportionen erkannt, eine architektonische Struktur, die wie ein kristallines Muster in den zufälligen Formarrangements enthalten war. Fast könnte man im Gemälde die alte Unterscheidung von "Natura" und "Cultura", also das Ursprüngliche und das Menschgemachte, exemplarisch erfasst sehen. "Paysage" stellt vermutlich einen Landschaftsausschnitt am Fusse des Mont Sainte-Victoire zwischen Aix und Tholonet dar. Cezanne kannte diesen Teil der Provence seit seiner Jugendzeit bestens, unternahm er doch schon mit seinem Jungendfreund Émile Zola so manchen Streifzug durch diese Gegend Südfrankreichs.Die spontan wirkende Bildfindung und die übereinander gestaffelte Schichtung loser Farbflächen verleihen dem Werk eine faszinierende Leichtigkeit und Modernität; man spürt exemplarisch Cezannes grossen Einfluss auf die nachfolgende Künstlergeneration.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:35 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage / On request
Käthe Kollwitz (Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg)Die Freiwilligen1921Pinsel und Feder in Tusche über Vorzeichnung in Bleistift, mit Deckweiss gehöht und korrigiert, auf zwei zusammengeklebten Bogen40,5x55,2 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts von der Künstlerin in Bleistift signiert und bezeichnet "Käthe Kollwitz / Die Freiwilligen"WerkverzeichnisOtto Nagel/Werner Timm, Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen, Œuvre-Katalog, Stuttgart 1980, Nr. 852ProvenienzSlg. Louise Diel, Freiburg im BreisgauAuktion Gutekunst und Klipstein, Bern, 25. Oktober 1951, Los 11, dort erworben vonSlg. Erich Cohn, New York, dort erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturArthur Bonus, Das Käthe-Kollwitz-Werk, Dresden 1927, S. 37Herbert Bittner, Kaethe Kollwitz, Drawings, New York/London 1959, Abb. 89Hans Kollwitz, Käthe Kollwitz, Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken, Ein Leben in Selbstzeugnissen, Hannover 1968, Abb. S. 216Taking a stand, Käthe Kollwitz, Ausstellungskatalog, Kunsthaus Zürich/Kunsthalle Bielefeld, München 2023, Abb. S. 175 AusstellungenStuttgart 1967, Staatsgalerie, Die Zeichnerin Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 64Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 98, Abb. S. 179Hannover/Regensburg 1990/1991, Wilhelm-Busch-Museum/Museum Ostdeutsche Galerie, Käthe Kollwitz, Abb. S. 171, Kat. Nr. 171, S. 249Washington 1992, National Gallery of Art, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 79, Abb. S. 62Vevey/Gingins 1994, Musée Jenisch/Fondation Neumann, Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 113, Abb.Köln 1995, Käthe Kollwitz Museum, Käthe Kollwitz, Meisterwerke der Zeichnung, Abb. 100 und S. 243Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 21, Abb.Köln 2001, Käthe Kollwitz Museum, Einblicke 5, "Seitdem ich in Holz schneide lockt da vieles", Der Holzschnitt bei Käthe Kollwitz, Abb. S. 6Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 82, S. 290, Abb. S. 141Bern 2013/2014, Zentrum Paul Klee, Zwischen Brücke und Blauer Reiter, Hanna Bekker vom Rath als Wegbereiterin der Moderne (ausser Kat.)Köln 2014/2015, Käthe Kollwitz Museum, Apokalypsen – Daheim und an der Front, Käthe Kollwitz, die deutschen Expressionisten und der Erste Weltkrieg, ohne KatalogZürich 2023, Kunsthaus, Stellung beziehen - Käthe Kollwitz, Kat. Nr. 99 ZustandAuf gebräuntem Papier und etwas gewellt, vor allem im linken Rand und unten rechts, sowie Spuren eines früheren Passepartouts. Einzelne Fingerspuren. In den Rändern Reissnagellöcher und im linken oberen Rand minimaler Papierverlust. Rückseitig Spuren einer alten Montierung Erläuterungen"Ich habe immer versucht, den Krieg zu gestalten. Ich konnte es nie fassen. Jetzt endlich habe ich eine Folge von Holzschnitten fertiggemacht, die einigermassen das sagen, was ich sagen wollte. […]. Diese Blätter sollen in alle Welt wandern und sollen allen Menschen sagen: so war es – das haben wir alle getragen durch diese unaussprechlich schweren Jahre.", schrieb Käthe Kollwitz im Oktober 1922 in einem Brief an Romain Rolland. Sie setzte sich sehr intensiv mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Folgen auseinander, nachdem ihr jüngerer Sohn Peter als Freiwilliger am 22. Oktober 1914 gefallen war. Die Trauer und diese schmerzhafte Erfahrung führten zu einer eindrücklichen Aufarbeitung des Kriegstraumas, was in der siebenteiligen Holzschnittfolge "Krieg" kulminierte. Die Folge erschien schliesslich 1923 als Mappe im Verlag Emil Richter in Dresden in verschiedenen Auflagen. Wie immer standen vor der graphischen Umsetzung Vorarbeiten in verschiedenen Techniken an. Kollwitz entwickelte die Motive zuerst auch im Tiefdruck und in der Lithographie, wählte dann aber den Holzschnitt für die Folge aus.Für das zweite Blatt der Reihe, "Die Freiwilligen" (Knesebeck 173), sind vier Vorarbeiten bekannt, darunter die hier angebotene, die dem Holzschnitt der Auflage am ähnlichsten ist. Die Künstlerin erprobt die Hell-Dunkel-Wirkung mittels Tusche und Weisshöhungen. Eindrücklich tastet sie sich an das optimale Verhältnis der hellen und dunklen Flächen heran, die danach in die Holzplatte geschnitten werden. Sie hat rechts noch ein Stück Papier angesetzt, wohl um die Darstellung zu erweitern. Motivisch orientiert sie sich an der Tradition mittelalterlicher Totentänze, in denen der Tod immer wieder als Heerführer einen Menschenzug anführt. Der Tod schreitet trommelschlagend voraus, gefolgt von fünf jungen Männern. Die Heerschar ist ganz unterschiedlich charakterisiert. Der eine geht in leidenschaftlicher Begeisterung mit, ein anderer folgt blind ergeben, wiederum ein anderer scheint verzweifelt mitgezerrt; und doch werden am Ende alle vom Tod ins Verderben mitgerissen. Über der Darstellung wölbt sich eine Art Bogen oder Heiligenschein, der die Szene in eine fast sakrale Atmosphäre taucht. Die jungen Soldaten waren fest davon überzeugt, sich fürs Vaterland opfern zu müssen."Ich bin mit der Holzschnittfolge zum Krieg fast fertig. […] Kein Mensch wird mutmassen, dass diese 7 Holzstöcke mittlerer Grösse eine langjährige Arbeit in sich schliessen und doch ist es so. Es steckt darin die Auseinandersetzung mit dem Stück Leben, das die Jahre 1914–1918 umfassen, und diese vier Jahre waren schwer zu fassen.", Zitat aus "Briefe der Freundschaft". Man spürt im Blatt die Ohnmacht der Mutter; berührend, wie sie aus der persönlichen Betroffenheit ein universelles Thema aufgreift.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 13:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 130.-Europa / Europe: CHF 230.-Übrige Länder / Other countries: CHF 290.-
Max Beckmann (Leipzig 1884 - 1950 New York)Die Letzten1919Schwarze Lithokreide auf Umdruckpapier72,5x50 cm, Zeichnung; 85x61 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Bleistift signiert und datiert "Beckmann 19"WerkverzeichnisStephan von Wiese, Max Beckmanns zeichnerisches Werk 1903-1925, Düsseldorf 1978, Nr. 418ProvenienzMax Beckmann, wohl erworben vonSlg. Reinhard Piper, MünchenAuktion Kornfeld & Klipstein, Bern, 15. Juni 1972, Los 32, dort erworben von Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturAlexander Dückers, Max Beckmann. Die Hölle, 1919, in: Ausstellungskatalog Max Beckmann, Die Hölle, 1919, Kupferstichkabinett, Berlin 1983, S. 108f. S. 104, Abb.131AusstellungenBielefeld 1977, Kunsthalle, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950, Kat. Nr. 82, Abb.Tübingen 1978, Kunsthalle, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950, Kat. Nr. 82, Abb.Frankfurt am Main 1978, Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut, Max Beckmann, Aquarelle und Zeichnungen 1903-1950, Kat. Nr. 82, Abb.Frankfurt am Main 1984, Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut, Max Beckmann, Frankfurt 1915-1933, Kat. Nr. 122, Abb.Bern 1989, Kunstmuseum Bern, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 146, Abb. S. 259Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 92, S. 284, Abb. 154Bern 2009/2010, Zentrum Paul Klee – Paul Klees Grafik, Die Passion des Eberhard W. Kornfeld (ohne Kat.)ZustandGanz leichter Lichtrand. Stellenweise bräunliche Flecken. Unregelmässigkeiten im Papier aufgrund des Druckverfahrens. Ränder stellenweise mit kleinen Einrissen. Rückseitig mit MontierungsrestenErläuterungenAls Lehrer an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Frankfurt, der heutigen Städelschule, fand Max Beckmann zu seiner einprägsamen Formensprache: kantige, reduzierte Formen, die das Bildgefüge bestimmen. Es entstand in dieser Zeit ein reiches druckgraphisches Œuvre von aussergewöhnlicher Intensität und Qualität. Der lithographische Zyklus "Die Hölle – Grosses Spektakel in zehn Bildern" gilt dabei als eines der Schlüsselwerke. In zehn Kompositionen und einem Titelblatt verarbeitet Beckmann seine Erfahrungen im Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Das Land war von Inflation und wirtschaftlicher Not geprägt und bis zur Ausrufung der Weimarer Republik im November 1919 sehr unbeständig. In Frankfurt oder Berlin herrschten gar bürgerkriegsähnliche Zustände. Diese gaben den Anstoss für Beckmanns "Hölle-Projekt". Schonungslos zeigt er darin eine zutiefst traumatisierte, deutsche Gesellschaft. Er zeichnet die Menschen als verroht und verstümmelt, als desillusioniert und ohne Hoffnung.Die Bühne und der Zirkus dienten Beckmann immer wieder als Metaphern für die Welt. "Die Hölle" beginnt mit einem Selbstbildnis auf dem Titelblatt, in dem der Künstler förmlich als Unterhalter zu einem grossen Spektakel einlädt. Auf diese Weise werden Elemente des Realen, des Imaginären und des Symbolischen eindrucksvoll miteinander verwoben.Beckmann brachte die einzelnen Kompositionen in repräsentativem Grossformat mit Kreide aufs Papier. Im Umdruckverfahren wurden sie dann auf Lithosteine übertragen und bei C. Naumann in Frankfurt gedruckt. Die Herausgabe übernahm der Galerist Jsrael Ber Neumann, mit dem Beckmann seit 1912 bekannt war.Die hier angebotene Zeichnung auf Umdruckpapier ist die erste, nicht verwendete Fassung für das zehnte Blatt der Mappe mit dem Titel "Die Letzten" (Hofmaier 148). Dargestellt ist eine Gefechtsstellung in einer Berliner Wohnung, eine Szene aus dem Bürgerkrieg des Revolutionsjahres 1919. In grossem Format bringt Beckmann Geschichten mit Geschichte aufs Blatt, schonungslos und direkt. J. B. Neumann äusserte sich zur Hölle wie folgt: "Noch nie hatte ich Kunst von solcher Giftigkeit, solcher Bitternis gesehen."MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 170.-Europa / Europe: CHF 285.-Übrige Länder / Other countries: CHF 380.-
Alberto Giacometti (Borgonovo 1901 - 1966 Chur)L'Atelier1951Öl auf Leinwand73x60 cmSignaturUnten links vom Künstler in Ölfarbe signiert und datiert "Alberto Giacometti 1951"WerkverzeichnisEchtheitsbestätigung des Comité Giacometti, Paris, datiert vom Oktober 2017, liegt vorDas Gemälde figuriert im elektronischen Werkverzeichnis der Fondation Annette et Alberto Giacometti unter der Nummer AGD 1333ProvenienzSlg. Raymond DreyfusHamilton Galleries, LondonSlg. Sir Edward and Lady Hulton, LondonThe Lefevre Gallery (Alex Reid & Lefevre, Ltd.), London, dort 1984 angekauft vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, rückseitig auf dem Chassis mit dem Sammlerstempel, Lugt 913bLiteraturDerrière le Miroir, Alberto Giacometti, Paris 1951 - 1961, Nr. 15 oder 16Jacques Dupin, Alberto Giacometti, Paris 1962, Abb. S. 108Yves Bonnefoy, Alberto Giacometti, Paris 1991/Bern 1992, Abb. 339, S. 366Yves Bonnefoy, Alberto Giacometti, Biographie d'une œuvre, Paris 2012, Nr. 339, Abb. S. 366AusstellungenParis 1951, Alberto Giacometti, Galerie Maeght, Kat. Nr. 15 oder 16Wuppertal 1964, Kunst- und Museumsverein, Sammlung Sir Edward und Lady Hulton, LondonLondon 1965, The Tate Gallery, Alberto Giacometti, Sculpture, Paintings, Drawings, Kat. Nr. 112, Abb.Humlebaek 1965, Louisiana Museum für moderne Kunst, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 104Saint-Paul-de-Vence 1978, Fondation Marguerite et Aimé Maeght, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 138London 1983, Marlborough Fine Art, Masters of the 19th and 20th Centuries, Kat. Nr. 17London 1984, The Lefevre Gallery, Important XIX & XX Century Works of Art, Kat. Nr. 9, Abb.Washington/San Francisco 1988/1989, Hirshhorn Museum / Museum of Modern Art, Alberto Giacometti 1901–1966, Kat. Nr. 61, Abb.Paris 1991/1992, Musée d’Art Moderne de la ville de Paris, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 114, Abb.Wien 1996, Kunsthalle, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 146, Abb.Edinburgh/London 1996/1997, Scottish National Gallery of Modern Art/Royal Academy of Arts, Alberto Giacometti, Kat. Nr. 142, Abb.Davos 1998/1999, Kirchner Museum, Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 119, Abb.Bern 2003, Kunstmuseum, Hommage an "E.W.K.", Meisterwerke von Giovanni, Alberto und Diego Giacometti aus der Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 36, Abb.Wien 2008/2009, Albertina, Wege der Moderne, Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Kat. Nr. 152, S. 285, Abb. S. 239Riehen 2009, Fondation Beyeler, Giacometti, Kat. Nr. 100, S. 218, Abb. S. 145Chur 2011, Bündner Kunstmuseum, Alberto Giacometti: Neu gesehenStuttgart 2012/2013, Staatsgalerie, Mythos Atelier, Von Spitzweg bis Picasso, von Giacometti bis Nauman, Kat. Nr. 88, S. 266, Abb. S. 185Zürich 2016/2017, Kunsthaus, Alberto Giacometti, Material und Vision, Abb. S. 149, Abb. 116ZustandAuf dem originalen Chassis, auf der Rückseite mit dem Stempel "Lefebvre". Unten rechts und oben links an den Kanten durch den Rahmen leicht berieben. Rückseitig mit Atelierspuren. In besonders schönem ZustandErläuterungenNeben seinen bahnbrechenden plastischen Arbeiten war Alberto Giacometti wie viele Bildhauer auch ein begnadeter Zeichner. Er schuf zudem ein eindrückliches malerisches Œuvre, das den Malereidiskurs nachhaltig erweitern sollte. Seine Gemälde bestechen durch die Dualität von Zeichnung und fast plastisch zu verstehendem Farbauftrag. Die visionäre Qualität, die Giacometti in der Malerei vermitteln wollte, war nicht die eines flüchtigen Eindrucks. Es ging ihm nie nur darum, ein Motiv darzustellen, sondern es sollte auch in seiner zeitlichen Dimension erfasst und umgesetzt werden. Dies führte dazu, dass er Werke über Tage hinweg immer wieder überarbeitete und veränderte. Bei der Zeichnung geschah das mittels Radiergummi, bei der Malerei mit Übermalungen in Schichten. Der Grund für den obsessiven Zwang zur Überarbeitung seiner Werke war wohl sein Wille, immer tiefer zum Motiv vorzustossen, es noch gesamtheitlicher als Ganzes zu erfassen. Der zeichenhafte, feine Pinselstrich unterstreicht die Bewegung und somit die zeitliche Komponente.Eberhard W. Kornfeld erzählte oft, dass er Alberto gesagt habe, ein Werk sei doch nun fertig und bedürfe keiner weiteren Veränderung. Dies wird durch eine Zeichnung in der Sammlung Kornfeld dokumentiert, auf welcher der Künstler vermerkte: "Abandonné par ordre de Kornfeld! Avec un peu de mauvaise conscience, mais j’ai faim et envie de boire moi aussi" (aufgehört auf Befehl Kornfelds. Mit ein bisschen schlechtem Gewissen, aber ich habe Hunger und Lust, etwas zu trinken). Das Verlangen nach weiterer Überarbeitung lässt sich in den Werken sehr gut ablesen.Die Atelierbilder vereinigen Giacomettis duales Interesse am Dreidimensionalen und der Reduktion einer plastischen Darstellung auf zwei Dimensionen. Im hier angebotenen Gemälde zeigt der Künstler mehrere Plastiken, die im Atelier stehen: Gipse und wohl auch Bronzen. Zugeordnet werden können die berühmten "Homme qui pointe" oder "Homme qui chavire". Am frontal in der Mitte dargestellten Kopf wird Giacometti wohl gerade gearbeitet haben. Mit dem Innenrahmen fasst er die ganze Komposition zusammen, die in warmen Grau- und Brauntönen mit leichten Höhungen in Weiss gehalten ist. Es ist eine sehr komplexe Darstellung. Aus einem vermeintlichen Gewirr aus Linien entsteht ein unmittelbarer, fast intimer Einblick in Giacomettis Atelier-Heiligtum. Die dargestellten Objekte strahlen denn auch geheimnisvolle Ruhe und Aura aus, fast wie in einer antiken Schatzkammer – und stehen für sich und das Ganze. So gelingt es dem Künstler, die Betrachtenden in einen fast sakralen Kunstraum blicken zu lassen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)13.09.2024; 14:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz / Switzerland: CHF 145.-Europa / Europe: CHF 255.-Übrige Länder / Other countries: CHF 330.-
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