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Wilhelm Lehmbruck, Mädchen mit aufgestütztem Bein
Bronze. Height 62.4 cm. Signed and inscribed 'LEHMBRUCK PARIS' to the side under the left foot. Foundry inscription "Alexis Rudier Fondeur, Paris" to back lower margin. One of only 2 life-time casts recorded by Schubert. Very rare. - Very fine dark, partly bronze-coloured patina with few highlights to base.
Schubert 54 B.a.2.
Provenance
Curt Valentin, New York; Collection Sternberg, Saint Louis; Galerie Arnoldi-Livie, Munich (1970s); Private collection, North Rhine-Westphalia
Literature
Cf. Wilhelm Lehmbruck, exhib. cat. Gerhard Marcks-Stiftung Bremen, Bremen 2000, cat. no. 6; Katharina Lepper, Mädchen mit aufgestütztem Bein, in: Wilhelm Lehmbruck 1881-1919. Das plastische und malerische Werk. Gedichte und Gedanken, exhib. cat. Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg, Cologne 2005, p. 122f.
In the years following his studies at the Düsseldorf academy of art from 1901 to 1906, Wilhelm Lehmbruck was seeking new and appropriately modern expressive possibilities for his sculptures. He found decisive sources of inspiration in Hans von Marées but, above all, in the French and Belgian sculptors Constantin Meunier, Auguste Rodin and Georges Minne. Accordingly, Lehmbruck regularly spent time in Paris from 1906, and he moved there in 1910. In the French metropolis he established personal contact with Rodin, met Aristide Maillol and introduced his definitive, austere style with his “Große Stehende” of 1910/11.
“Mädchen mit aufgestütztem Bein” was created on the threshold of Lehmbruck’s elongated and introverted sculptures. This bronze also depicts a standing female figure but, unlike the works that would follow, the woman has assumed a complex, twisting pose. While her raised leg has been shifted to the left, her upper body is turned to the right and her head moves back in the opposite direction again. This unstable pose makes “Mädchen mit aufgestelltem Bein” reminiscent of a “figura serpentinata”, the twisting figures of the late Renaissance in Italy. However, there is an even more pronounced link with the French sculptor Jean-Baptiste Carpeaux, who had become famous through his dynamic sculptures at the Paris Opera. Taking in all of these influences, Lehmbruck has created a rare, sensually playful nude whose introverted gaze already points ahead to later works like the “Große Sinnende” (1913).
Bronze. Höhe 62,4 cm. Seitlich unter dem linken Fuß signiert und bezeichnet 'LEHMBRUCK PARIS'. Am unteren Rand hinten mit der Bezeichnung des Gießers "Alexis Rudier Fondeur, Paris". Einer von nur 2 bei Schubert aufgeführten Lebzeitgüssen. Sehr selten. - Sehr schöne dunkle, teils bronzefarbene Patina mit wenigen Aufhellungen am Sockel.
Schubert 54 B.a.2.
Provenienz
Curt Valentin, New York; Sammlung Sternberg, Saint Louis; Galerie Arnoldi-Livie, München (1970er Jahre); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur
Vgl. Wilhelm Lehmbruck, Ausst. Kat. Gerhard Marcks-Stiftung Bremen, Bremen 2000, Kat. Nr. 6; Katharina Lepper, Mädchen mit aufgestütztem Bein, in: Wilhelm Lehmbruck 1881-1919. Das plastische und malerische Werk. Gedichte und Gedanken, Ausst. Kat. Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg, Köln 2005, S. 122f.
In den Jahren nach dem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf von 1901 bis 1906 suchte Wilhelm Lehmbruck nach neuen und zeitgemäßen Ausdrucksmöglichkeiten für seine Plastiken. Die entscheidenden Anregungen fand er bei Hans von Marées, aber vor allem bei den französischen oder belgischen Bildhauern Constantin Meunier, Auguste Rodin und Georges Minne. Ab 1906 weilte Lehmbruck daher regelmäßig in Paris, wo er sich 1910 niederließ. In der französischen Metropole nahm er persönlichen Kontakt mit Rodin auf, lernte Aristide Maillol kennen und leitete mit der „Großen Stehenden“ 1910/11 seinen endgültigen strengen Stil ein.
An der Schwelle zu Lehmbrucks überlängten und in sich gekehrten Plastiken ist das „Mädchen mit aufgestütztem Bein“ entstanden. Auch diese Bronze gibt eine stehende weibliche Figur wieder, doch anders als die folgenden Arbeiten nimmt die Frau eine komplizierte, in sich gedrehte Haltung ein. Während das aufgestellte Bein nach links gewendet ist, dreht sich der Oberkörper nach rechts und der Kopf wiederum in die Gegenrichtung. Mit dieser instabilen Haltung erinnert das „Mädchen mit aufgestelltem Bein“ an eine "figura serpentinata", an die gedrehten Figuren der italienischen Spätrenaissance. Noch deutlicher ausgeprägt ist aber der Bezug zum französischen Bildhauer Jean-Baptiste Carpeaux, der für seine bewegten Skulpturen an der Pariser Oper berühmt wurde. Alle diese Einflüsse aufnehmend, schuf er einen seltenen, sinnlich-verspielten Akt, dessen in sich gekehrter Blick schon auf die späteren Arbeiten wie die der „Großen Sinnenden“ (1913) vorausweist.
Bronze. Height 62.4 cm. Signed and inscribed 'LEHMBRUCK PARIS' to the side under the left foot. Foundry inscription "Alexis Rudier Fondeur, Paris" to back lower margin. One of only 2 life-time casts recorded by Schubert. Very rare. - Very fine dark, partly bronze-coloured patina with few highlights to base.
Schubert 54 B.a.2.
Provenance
Curt Valentin, New York; Collection Sternberg, Saint Louis; Galerie Arnoldi-Livie, Munich (1970s); Private collection, North Rhine-Westphalia
Literature
Cf. Wilhelm Lehmbruck, exhib. cat. Gerhard Marcks-Stiftung Bremen, Bremen 2000, cat. no. 6; Katharina Lepper, Mädchen mit aufgestütztem Bein, in: Wilhelm Lehmbruck 1881-1919. Das plastische und malerische Werk. Gedichte und Gedanken, exhib. cat. Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg, Cologne 2005, p. 122f.
In the years following his studies at the Düsseldorf academy of art from 1901 to 1906, Wilhelm Lehmbruck was seeking new and appropriately modern expressive possibilities for his sculptures. He found decisive sources of inspiration in Hans von Marées but, above all, in the French and Belgian sculptors Constantin Meunier, Auguste Rodin and Georges Minne. Accordingly, Lehmbruck regularly spent time in Paris from 1906, and he moved there in 1910. In the French metropolis he established personal contact with Rodin, met Aristide Maillol and introduced his definitive, austere style with his “Große Stehende” of 1910/11.
“Mädchen mit aufgestütztem Bein” was created on the threshold of Lehmbruck’s elongated and introverted sculptures. This bronze also depicts a standing female figure but, unlike the works that would follow, the woman has assumed a complex, twisting pose. While her raised leg has been shifted to the left, her upper body is turned to the right and her head moves back in the opposite direction again. This unstable pose makes “Mädchen mit aufgestelltem Bein” reminiscent of a “figura serpentinata”, the twisting figures of the late Renaissance in Italy. However, there is an even more pronounced link with the French sculptor Jean-Baptiste Carpeaux, who had become famous through his dynamic sculptures at the Paris Opera. Taking in all of these influences, Lehmbruck has created a rare, sensually playful nude whose introverted gaze already points ahead to later works like the “Große Sinnende” (1913).
Bronze. Höhe 62,4 cm. Seitlich unter dem linken Fuß signiert und bezeichnet 'LEHMBRUCK PARIS'. Am unteren Rand hinten mit der Bezeichnung des Gießers "Alexis Rudier Fondeur, Paris". Einer von nur 2 bei Schubert aufgeführten Lebzeitgüssen. Sehr selten. - Sehr schöne dunkle, teils bronzefarbene Patina mit wenigen Aufhellungen am Sockel.
Schubert 54 B.a.2.
Provenienz
Curt Valentin, New York; Sammlung Sternberg, Saint Louis; Galerie Arnoldi-Livie, München (1970er Jahre); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur
Vgl. Wilhelm Lehmbruck, Ausst. Kat. Gerhard Marcks-Stiftung Bremen, Bremen 2000, Kat. Nr. 6; Katharina Lepper, Mädchen mit aufgestütztem Bein, in: Wilhelm Lehmbruck 1881-1919. Das plastische und malerische Werk. Gedichte und Gedanken, Ausst. Kat. Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg, Köln 2005, S. 122f.
In den Jahren nach dem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf von 1901 bis 1906 suchte Wilhelm Lehmbruck nach neuen und zeitgemäßen Ausdrucksmöglichkeiten für seine Plastiken. Die entscheidenden Anregungen fand er bei Hans von Marées, aber vor allem bei den französischen oder belgischen Bildhauern Constantin Meunier, Auguste Rodin und Georges Minne. Ab 1906 weilte Lehmbruck daher regelmäßig in Paris, wo er sich 1910 niederließ. In der französischen Metropole nahm er persönlichen Kontakt mit Rodin auf, lernte Aristide Maillol kennen und leitete mit der „Großen Stehenden“ 1910/11 seinen endgültigen strengen Stil ein.
An der Schwelle zu Lehmbrucks überlängten und in sich gekehrten Plastiken ist das „Mädchen mit aufgestütztem Bein“ entstanden. Auch diese Bronze gibt eine stehende weibliche Figur wieder, doch anders als die folgenden Arbeiten nimmt die Frau eine komplizierte, in sich gedrehte Haltung ein. Während das aufgestellte Bein nach links gewendet ist, dreht sich der Oberkörper nach rechts und der Kopf wiederum in die Gegenrichtung. Mit dieser instabilen Haltung erinnert das „Mädchen mit aufgestelltem Bein“ an eine "figura serpentinata", an die gedrehten Figuren der italienischen Spätrenaissance. Noch deutlicher ausgeprägt ist aber der Bezug zum französischen Bildhauer Jean-Baptiste Carpeaux, der für seine bewegten Skulpturen an der Pariser Oper berühmt wurde. Alle diese Einflüsse aufnehmend, schuf er einen seltenen, sinnlich-verspielten Akt, dessen in sich gekehrter Blick schon auf die späteren Arbeiten wie die der „Großen Sinnenden“ (1913) vorausweist.
Evening Sale - Modern and Contemporary Art
Sale Date(s)
Venue Address
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Versteigerung Sale
Köln Cologne
Dienstag 4. Juni Tuesday 4 June 2024
18 Uhr 6 pm Lot 1 – 70
Terms & Conditions
1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.
2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.
3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.
4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.
5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.
6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufsund Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312bd BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.
7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html
8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.
9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der UmsatzsteuerIdentifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr und Abnehmernachweis vorliegen. Während der unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per Email übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.
11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.
12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.
13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.