1877
BECHER,Winterthur, 2. Viertel 17. Jh. Meistermarke Hans Hoffmann I. oder II.Teilvergoldet.
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Zürich
Description
BECHER,
Winterthur, 2. Viertel 17. Jh. Meistermarke Hans Hoffmann I. oder II.
Teilvergoldet. Zylinderförmig mit leicht ausladendem Lippenrand. Auf eingezogenem, profiliertem Rundfuss. Wandung umlaufend graviert mit ländlichen Szenen einer Dorfhochzeit. Nach Vorlage von Kupferstichen von Hans Sebald Beham (1500-1550).
H 7,9 cm. 74 g.
Friedlich, ausgelassen und freudig feiernd zeigt sich die Dorfgemeinschaft auf der glatten, gravierten Wandung des zylinderförmigen Bechers. Dem Leben feierlich gesinnt, wirbeln sie tanzend über den Dorfplatz, rasten auf einer Bank in der Sonne, oder geniessen das gesellige Beisammensein in trauter Runde. Die ausgelassene Atmosphäre dieser ländlichen Szenerie kommt deutlich zum Ausdruck und zeigt mit seinem klaren und feinen Liniengefüge, Auszüge der Kupferstichserie das Bauernfest auch bekannt als die zwölf Monate (1546/47) von Hans Sebald Beham (1500-1550).
Der in Nürnberg geborene und dort tätige Kunstschaffende gilt nebst seinem jüngeren Bruder Barthel Beham (1502-1540) als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Buchillustratoren unter den Nürnberger Kleinmeistern [AKL VIII, 1994, Sebald Beham, Iris Kalden-Rosenfeld und Jürg Rosenfeld]. Im Spätwerk der Gebrüder Beham stehen vor allem Darstellungen ausgelassener Bauernfeste im Zentrum künstlerischer Auseinandersetzung und lassen sich gemäss Bertram Kaschek als bildliche Kommentare zum Bauernstand verstehen. Der thematische Aufgriff der Szenen, die auf dem hier zum Verkauf stehenden Becher sorgfältig in einer dicht umlaufenden Wandung dargestellt werden, zeigen zwei Auszüge der Stichfolge von Behams Bauernfest oder zwölf Monaten. Zehn durchgehend nummerierte, kleinformatige Blätter bilden die Kupferstichserie. Die über jedem männlichen Tanzpartner notierten Namensinschriften stehen dabei für die Versinnbildlichung der zwölf Monate, so beispielsweise FABIANVS IENNER (Januar) oder NICOLAVS CRISTMON (Dezember). So zeigt dieser Becher unter anderem einen Auszug des fünften Blattes (Abb. 1.) mit dem tanzenden Pärchen um EGIDIVS HERBSTMON (September). Eine weitere bildliche Übernahme erfolgte anhand der Darstellung des siebten Blattes (Abb. 2.) mit der Überschrift DIE ZEWLF MONET SEN GEDHON. WOL AVF GREDT WIR FOENS WIDER ON (Die zwölf Monate sind getan. Wohl auf Grete, wir fangen noch mal an). Die Kraft des stetigen Tanzes, die über die ersten sechs Blätter hinweg den Motor des Lebens in Bewegung hält, wird durch die Darstellung des siebten Blattes und dessen Inschrift verlangsamt. Dennoch bringt das wieder zum Tanzen bereitstehende Pärchen die Möglichkeit eines Neubeginns und die Fortführung des anhaltenden Kreislaufes zum Ausdruck [Müller, Jürgen (Hrsg.): Bertram Kaschek, Die gottlosen Maler von Nürnberg: Konventionen und Subversionen in der Druckgrafik der Beham-Brüder (Ausstellungskatalog), Emsdetten 2011, S. 88-97)].
Das im Boden dieser sorgfältig und filigran ausgeführten Arbeit eingeschlagene Meisterzeichen lässt eine Zuschreibung an den Winterthurer Goldschmied Heinrich Hofmann d. Ä. (1597-1652) oder an dessen gleichnamigen Sohn (1642-1696) zu, dies, da die Verwendung des Initialzeichens, gemäss F.D. Rittmayer, von beiden Künstlern erfolgte. Nur wenig ist über die Meister der angewandten Kunst bekannt, dennoch zeigt diese virtuose Arbeit ein herausragendes Beispiel der Winterthurer Goldschmiedekunst.
BEAKER,
Winterthur, 2nd quarter of the 17th century. Maker's mark Hans Hoffmann I. or II.
Parcel-gilt. Walls engraved all-around with rural scenes of a village wedding. After copper engravings by Hans Sebald Beham (1500-1550).
H 7.9 cm. 74 g.
8.00 % VAT on the hammer price
25.00 % buyer's premium on the hammer price
8.00 % VAT on buyer's premium
- 20.00 % buyer's premium on the amount of the hammer price exceeding 10,000
- 15.00 % buyer's premium on the amount of the hammer price exceeding 400,000
Different tax regulations may apply, if the object is exported to a none-E.U. member country
Winterthur, 2. Viertel 17. Jh. Meistermarke Hans Hoffmann I. oder II.
Teilvergoldet. Zylinderförmig mit leicht ausladendem Lippenrand. Auf eingezogenem, profiliertem Rundfuss. Wandung umlaufend graviert mit ländlichen Szenen einer Dorfhochzeit. Nach Vorlage von Kupferstichen von Hans Sebald Beham (1500-1550).
H 7,9 cm. 74 g.
Friedlich, ausgelassen und freudig feiernd zeigt sich die Dorfgemeinschaft auf der glatten, gravierten Wandung des zylinderförmigen Bechers. Dem Leben feierlich gesinnt, wirbeln sie tanzend über den Dorfplatz, rasten auf einer Bank in der Sonne, oder geniessen das gesellige Beisammensein in trauter Runde. Die ausgelassene Atmosphäre dieser ländlichen Szenerie kommt deutlich zum Ausdruck und zeigt mit seinem klaren und feinen Liniengefüge, Auszüge der Kupferstichserie das Bauernfest auch bekannt als die zwölf Monate (1546/47) von Hans Sebald Beham (1500-1550).
Der in Nürnberg geborene und dort tätige Kunstschaffende gilt nebst seinem jüngeren Bruder Barthel Beham (1502-1540) als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Buchillustratoren unter den Nürnberger Kleinmeistern [AKL VIII, 1994, Sebald Beham, Iris Kalden-Rosenfeld und Jürg Rosenfeld]. Im Spätwerk der Gebrüder Beham stehen vor allem Darstellungen ausgelassener Bauernfeste im Zentrum künstlerischer Auseinandersetzung und lassen sich gemäss Bertram Kaschek als bildliche Kommentare zum Bauernstand verstehen. Der thematische Aufgriff der Szenen, die auf dem hier zum Verkauf stehenden Becher sorgfältig in einer dicht umlaufenden Wandung dargestellt werden, zeigen zwei Auszüge der Stichfolge von Behams Bauernfest oder zwölf Monaten. Zehn durchgehend nummerierte, kleinformatige Blätter bilden die Kupferstichserie. Die über jedem männlichen Tanzpartner notierten Namensinschriften stehen dabei für die Versinnbildlichung der zwölf Monate, so beispielsweise FABIANVS IENNER (Januar) oder NICOLAVS CRISTMON (Dezember). So zeigt dieser Becher unter anderem einen Auszug des fünften Blattes (Abb. 1.) mit dem tanzenden Pärchen um EGIDIVS HERBSTMON (September). Eine weitere bildliche Übernahme erfolgte anhand der Darstellung des siebten Blattes (Abb. 2.) mit der Überschrift DIE ZEWLF MONET SEN GEDHON. WOL AVF GREDT WIR FOENS WIDER ON (Die zwölf Monate sind getan. Wohl auf Grete, wir fangen noch mal an). Die Kraft des stetigen Tanzes, die über die ersten sechs Blätter hinweg den Motor des Lebens in Bewegung hält, wird durch die Darstellung des siebten Blattes und dessen Inschrift verlangsamt. Dennoch bringt das wieder zum Tanzen bereitstehende Pärchen die Möglichkeit eines Neubeginns und die Fortführung des anhaltenden Kreislaufes zum Ausdruck [Müller, Jürgen (Hrsg.): Bertram Kaschek, Die gottlosen Maler von Nürnberg: Konventionen und Subversionen in der Druckgrafik der Beham-Brüder (Ausstellungskatalog), Emsdetten 2011, S. 88-97)].
Das im Boden dieser sorgfältig und filigran ausgeführten Arbeit eingeschlagene Meisterzeichen lässt eine Zuschreibung an den Winterthurer Goldschmied Heinrich Hofmann d. Ä. (1597-1652) oder an dessen gleichnamigen Sohn (1642-1696) zu, dies, da die Verwendung des Initialzeichens, gemäss F.D. Rittmayer, von beiden Künstlern erfolgte. Nur wenig ist über die Meister der angewandten Kunst bekannt, dennoch zeigt diese virtuose Arbeit ein herausragendes Beispiel der Winterthurer Goldschmiedekunst.
BEAKER,
Winterthur, 2nd quarter of the 17th century. Maker's mark Hans Hoffmann I. or II.
Parcel-gilt. Walls engraved all-around with rural scenes of a village wedding. After copper engravings by Hans Sebald Beham (1500-1550).
H 7.9 cm. 74 g.
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BECHER,
Winterthur, 2. Viertel 17. Jh. Meistermarke Hans Hoffmann I. oder II.
Teilvergoldet. Zylinderförmig mit leicht ausladendem Lippenrand. Auf eingezogenem, profiliertem Rundfuss. Wandung umlaufend graviert mit ländlichen Szenen einer Dorfhochzeit. Nach Vorlage von Kupferstichen von Hans Sebald Beham (1500-1550).
H 7,9 cm. 74 g.
Friedlich, ausgelassen und freudig feiernd zeigt sich die Dorfgemeinschaft auf der glatten, gravierten Wandung des zylinderförmigen Bechers. Dem Leben feierlich gesinnt, wirbeln sie tanzend über den Dorfplatz, rasten auf einer Bank in der Sonne, oder geniessen das gesellige Beisammensein in trauter Runde. Die ausgelassene Atmosphäre dieser ländlichen Szenerie kommt deutlich zum Ausdruck und zeigt mit seinem klaren und feinen Liniengefüge, Auszüge der Kupferstichserie das Bauernfest auch bekannt als die zwölf Monate (1546/47) von Hans Sebald Beham (1500-1550).
Der in Nürnberg geborene und dort tätige Kunstschaffende gilt nebst seinem jüngeren Bruder Barthel Beham (1502-1540) als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Buchillustratoren unter den Nürnberger Kleinmeistern [AKL VIII, 1994, Sebald Beham, Iris Kalden-Rosenfeld und Jürg Rosenfeld]. Im Spätwerk der Gebrüder Beham stehen vor allem Darstellungen ausgelassener Bauernfeste im Zentrum künstlerischer Auseinandersetzung und lassen sich gemäss Bertram Kaschek als bildliche Kommentare zum Bauernstand verstehen. Der thematische Aufgriff der Szenen, die auf dem hier zum Verkauf stehenden Becher sorgfältig in einer dicht umlaufenden Wandung dargestellt werden, zeigen zwei Auszüge der Stichfolge von Behams Bauernfest oder zwölf Monaten. Zehn durchgehend nummerierte, kleinformatige Blätter bilden die Kupferstichserie. Die über jedem männlichen Tanzpartner notierten Namensinschriften stehen dabei für die Versinnbildlichung der zwölf Monate, so beispielsweise FABIANVS IENNER (Januar) oder NICOLAVS CRISTMON (Dezember). So zeigt dieser Becher unter anderem einen Auszug des fünften Blattes (Abb. 1.) mit dem tanzenden Pärchen um EGIDIVS HERBSTMON (September). Eine weitere bildliche Übernahme erfolgte anhand der Darstellung des siebten Blattes (Abb. 2.) mit der Überschrift DIE ZEWLF MONET SEN GEDHON. WOL AVF GREDT WIR FOENS WIDER ON (Die zwölf Monate sind getan. Wohl auf Grete, wir fangen noch mal an). Die Kraft des stetigen Tanzes, die über die ersten sechs Blätter hinweg den Motor des Lebens in Bewegung hält, wird durch die Darstellung des siebten Blattes und dessen Inschrift verlangsamt. Dennoch bringt das wieder zum Tanzen bereitstehende Pärchen die Möglichkeit eines Neubeginns und die Fortführung des anhaltenden Kreislaufes zum Ausdruck [Müller, Jürgen (Hrsg.): Bertram Kaschek, Die gottlosen Maler von Nürnberg: Konventionen und Subversionen in der Druckgrafik der Beham-Brüder (Ausstellungskatalog), Emsdetten 2011, S. 88-97)].
Das im Boden dieser sorgfältig und filigran ausgeführten Arbeit eingeschlagene Meisterzeichen lässt eine Zuschreibung an den Winterthurer Goldschmied Heinrich Hofmann d. Ä. (1597-1652) oder an dessen gleichnamigen Sohn (1642-1696) zu, dies, da die Verwendung des Initialzeichens, gemäss F.D. Rittmayer, von beiden Künstlern erfolgte. Nur wenig ist über die Meister der angewandten Kunst bekannt, dennoch zeigt diese virtuose Arbeit ein herausragendes Beispiel der Winterthurer Goldschmiedekunst.
BEAKER,
Winterthur, 2nd quarter of the 17th century. Maker's mark Hans Hoffmann I. or II.
Parcel-gilt. Walls engraved all-around with rural scenes of a village wedding. After copper engravings by Hans Sebald Beham (1500-1550).
H 7.9 cm. 74 g.
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H 7,9 cm. 74 g.
Friedlich, ausgelassen und freudig feiernd zeigt sich die Dorfgemeinschaft auf der glatten, gravierten Wandung des zylinderförmigen Bechers. Dem Leben feierlich gesinnt, wirbeln sie tanzend über den Dorfplatz, rasten auf einer Bank in der Sonne, oder geniessen das gesellige Beisammensein in trauter Runde. Die ausgelassene Atmosphäre dieser ländlichen Szenerie kommt deutlich zum Ausdruck und zeigt mit seinem klaren und feinen Liniengefüge, Auszüge der Kupferstichserie das Bauernfest auch bekannt als die zwölf Monate (1546/47) von Hans Sebald Beham (1500-1550).
Der in Nürnberg geborene und dort tätige Kunstschaffende gilt nebst seinem jüngeren Bruder Barthel Beham (1502-1540) als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Buchillustratoren unter den Nürnberger Kleinmeistern [AKL VIII, 1994, Sebald Beham, Iris Kalden-Rosenfeld und Jürg Rosenfeld]. Im Spätwerk der Gebrüder Beham stehen vor allem Darstellungen ausgelassener Bauernfeste im Zentrum künstlerischer Auseinandersetzung und lassen sich gemäss Bertram Kaschek als bildliche Kommentare zum Bauernstand verstehen. Der thematische Aufgriff der Szenen, die auf dem hier zum Verkauf stehenden Becher sorgfältig in einer dicht umlaufenden Wandung dargestellt werden, zeigen zwei Auszüge der Stichfolge von Behams Bauernfest oder zwölf Monaten. Zehn durchgehend nummerierte, kleinformatige Blätter bilden die Kupferstichserie. Die über jedem männlichen Tanzpartner notierten Namensinschriften stehen dabei für die Versinnbildlichung der zwölf Monate, so beispielsweise FABIANVS IENNER (Januar) oder NICOLAVS CRISTMON (Dezember). So zeigt dieser Becher unter anderem einen Auszug des fünften Blattes (Abb. 1.) mit dem tanzenden Pärchen um EGIDIVS HERBSTMON (September). Eine weitere bildliche Übernahme erfolgte anhand der Darstellung des siebten Blattes (Abb. 2.) mit der Überschrift DIE ZEWLF MONET SEN GEDHON. WOL AVF GREDT WIR FOENS WIDER ON (Die zwölf Monate sind getan. Wohl auf Grete, wir fangen noch mal an). Die Kraft des stetigen Tanzes, die über die ersten sechs Blätter hinweg den Motor des Lebens in Bewegung hält, wird durch die Darstellung des siebten Blattes und dessen Inschrift verlangsamt. Dennoch bringt das wieder zum Tanzen bereitstehende Pärchen die Möglichkeit eines Neubeginns und die Fortführung des anhaltenden Kreislaufes zum Ausdruck [Müller, Jürgen (Hrsg.): Bertram Kaschek, Die gottlosen Maler von Nürnberg: Konventionen und Subversionen in der Druckgrafik der Beham-Brüder (Ausstellungskatalog), Emsdetten 2011, S. 88-97)].
Das im Boden dieser sorgfältig und filigran ausgeführten Arbeit eingeschlagene Meisterzeichen lässt eine Zuschreibung an den Winterthurer Goldschmied Heinrich Hofmann d. Ä. (1597-1652) oder an dessen gleichnamigen Sohn (1642-1696) zu, dies, da die Verwendung des Initialzeichens, gemäss F.D. Rittmayer, von beiden Künstlern erfolgte. Nur wenig ist über die Meister der angewandten Kunst bekannt, dennoch zeigt diese virtuose Arbeit ein herausragendes Beispiel der Winterthurer Goldschmiedekunst.
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Parcel-gilt. Walls engraved all-around with rural scenes of a village wedding. After copper engravings by Hans Sebald Beham (1500-1550).
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