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Oskar Kokoschka * Woman bent over schemes (recto and verso), 1913 Fat crayon and pencil on transfer
Woman bent over schemes (recto and verso), 1913
Fat crayon and pencil on transfer paper; 29.8 × 43.2 cm
Oskar Kokoschka *
Weib über Schemen gebeugt (recto und verso)
Zeichnung zur gleichnamigen Lithografie aus der 12-teiligen Folge "Der gefesselte Kolumbus", 1913
Fettkreide und Bleistift auf Umdruckpapier; 29,8 × 43,2 cm
Monogrammiert rechts unten: OK
Eigenhändig bezeichnet und signiert links unten (wohl nachträglich in den 1950er Jahren): Originalzeichnung / zur Bachkantate / O Kokoschka
Verso Skizze: "Weib über Schemen gebeugt"
Provenienz: Sammlung Moses und Ida Soyer; Montclair Art Museum, New Jersey (1974 Schenkung an das Museum); Christie's, New York, Interior Sale 2677, 05. - 06. Feb. 2013, Los 4 (Titel dort: "Bach Cantata"); deutscher Privatbesitz
Ausstellung: 1971 Montclair, New Jersey, Montclair Art Museum (The Moses and Ida Soyer Collection, 17. Sept. - 17. Okt., o. Kat., Titel dort: "Bach Cantata"); 1991 Jersey City, The Jersey City Museum (Selections from the Moses and Ida Soyer Collection, 20. Feb.- 23. Mai)
Literatur: Alfred Weidinger, Alice Strobl, Oskar Kokoschka. Die Zeichnungen und Aquarelle 1897-1916, Salzburg 2008, vergleiche WV-Nr. 545, Abb. S. 366
Die Zeichnung wird von Alfred Weidinger in den in Vorbereitung befindlichen Ergänzungsband des Oskar Kokoschka Werkverzeichnisses aufgenommen.
Das vorliegende, beidseitig ausgeführte Werk von Oskar Kokoschka wurde 2013 bei Christie's, New York, als "Studie zur Bachkantate" versteigert. Im Auktionskatalog abgebildet und genannt war nur die (Verso-)Seite mit der skizzenhaften Pietà-Darstellung. Erst beim Ausrahmen des Blattes entdeckte der neue Eigentümer die detailliert ausgeführte Vorzeichnung zum Blatt "Weib über Schemen gebeugt" aus Kokoschkas Lithografiefolge "Der gefesselte Kolumbus".
Das Blatt zeigt Oskar Kokoschka mit seiner damaligen Geliebten Alma Mahler in einer Pietà-Form verschränkt. Bei der bisher bekannten, auf Transparentpapier ausgeführten und etwas weniger detailreichen Umdruckzeichnung "Weib über Schemen gebeugt" (Weidinger / Strobl, WV-Nr. 545) handelt es sich um eine Pause nach dem vorliegenden Blatt.
Oskar Kokoschka – Der gefesselte Columbus
Zur Entdeckung einer faszinierenden Zeichnung
Schon bald nach der Herausgabe des 1908 von der Wiener Werkstätte in Auftrag gegebenen Märchenbuchs Die träumenden Knaben versuchte Kokoschka, für eine geplante Fortsetzung einen Verleger zu finden. Vorerst bezeichnete er die in Erwägung gezogene und 1908 niedergeschriebene Erzählung Fortsetzung der träumenden Knaben und nannte sie später Der weiße Tiertöter. Erste farbige Illustrationen dazu zeigte Kokoschka in der Internationalen Kunstschau 1909 in Wien. In der Folge offerierte er seine Niederschrift im Anzeigenteil der von Karl Kraus herausgegebenen satirischen Zeitschrift Die Fackel, allerdings ohne Erfolg. Wie aus einem Brief vom 25. November 1912 hervorgeht, bat Kokoschka Fritz Gurlitt um die Herausgabe eines Buches, bei dem es sich offensichtlich um die genannte Erzählung handelt. Vorliegenden Dokumenten zufolge zeigte sich der Berliner Verleger und Kunsthändler grundsätzlich bereit, das Werk in Buchform zu veröffentlichen. Kokoschka hatte den Titel der Erzählung allerdings nochmals umbenannt. Sie hieß nun Der gefesselte Columbus. Es ist davon auszugehen, dass Aischylos´ Tragödie Der gefesselte Prometheus dafür den Anstoß gegeben hat. Dem Künstler gefiel der Widerstand des antiken Visionärs und sein trotziger Kampf gegen ungerechte Gewaltherrschaft, er wechselte aber den in skythischen Ketten an einen Felsen gelegten Prometheus gegen den Amerika-Entdecker Christoph Kolumbus aus. Hinter diese Entscheidung stehen kein großes Konzept und keine tiefgründige Überlegung, sondern alleine der Zufall – Kokoschka hatte im Sommer 1912 mit Alma Mahler in München einen
Woman bent over schemes (recto and verso), 1913
Fat crayon and pencil on transfer paper; 29.8 × 43.2 cm
Oskar Kokoschka *
Weib über Schemen gebeugt (recto und verso)
Zeichnung zur gleichnamigen Lithografie aus der 12-teiligen Folge "Der gefesselte Kolumbus", 1913
Fettkreide und Bleistift auf Umdruckpapier; 29,8 × 43,2 cm
Monogrammiert rechts unten: OK
Eigenhändig bezeichnet und signiert links unten (wohl nachträglich in den 1950er Jahren): Originalzeichnung / zur Bachkantate / O Kokoschka
Verso Skizze: "Weib über Schemen gebeugt"
Provenienz: Sammlung Moses und Ida Soyer; Montclair Art Museum, New Jersey (1974 Schenkung an das Museum); Christie's, New York, Interior Sale 2677, 05. - 06. Feb. 2013, Los 4 (Titel dort: "Bach Cantata"); deutscher Privatbesitz
Ausstellung: 1971 Montclair, New Jersey, Montclair Art Museum (The Moses and Ida Soyer Collection, 17. Sept. - 17. Okt., o. Kat., Titel dort: "Bach Cantata"); 1991 Jersey City, The Jersey City Museum (Selections from the Moses and Ida Soyer Collection, 20. Feb.- 23. Mai)
Literatur: Alfred Weidinger, Alice Strobl, Oskar Kokoschka. Die Zeichnungen und Aquarelle 1897-1916, Salzburg 2008, vergleiche WV-Nr. 545, Abb. S. 366
Die Zeichnung wird von Alfred Weidinger in den in Vorbereitung befindlichen Ergänzungsband des Oskar Kokoschka Werkverzeichnisses aufgenommen.
Das vorliegende, beidseitig ausgeführte Werk von Oskar Kokoschka wurde 2013 bei Christie's, New York, als "Studie zur Bachkantate" versteigert. Im Auktionskatalog abgebildet und genannt war nur die (Verso-)Seite mit der skizzenhaften Pietà-Darstellung. Erst beim Ausrahmen des Blattes entdeckte der neue Eigentümer die detailliert ausgeführte Vorzeichnung zum Blatt "Weib über Schemen gebeugt" aus Kokoschkas Lithografiefolge "Der gefesselte Kolumbus".
Das Blatt zeigt Oskar Kokoschka mit seiner damaligen Geliebten Alma Mahler in einer Pietà-Form verschränkt. Bei der bisher bekannten, auf Transparentpapier ausgeführten und etwas weniger detailreichen Umdruckzeichnung "Weib über Schemen gebeugt" (Weidinger / Strobl, WV-Nr. 545) handelt es sich um eine Pause nach dem vorliegenden Blatt.
Oskar Kokoschka – Der gefesselte Columbus
Zur Entdeckung einer faszinierenden Zeichnung
Schon bald nach der Herausgabe des 1908 von der Wiener Werkstätte in Auftrag gegebenen Märchenbuchs Die träumenden Knaben versuchte Kokoschka, für eine geplante Fortsetzung einen Verleger zu finden. Vorerst bezeichnete er die in Erwägung gezogene und 1908 niedergeschriebene Erzählung Fortsetzung der träumenden Knaben und nannte sie später Der weiße Tiertöter. Erste farbige Illustrationen dazu zeigte Kokoschka in der Internationalen Kunstschau 1909 in Wien. In der Folge offerierte er seine Niederschrift im Anzeigenteil der von Karl Kraus herausgegebenen satirischen Zeitschrift Die Fackel, allerdings ohne Erfolg. Wie aus einem Brief vom 25. November 1912 hervorgeht, bat Kokoschka Fritz Gurlitt um die Herausgabe eines Buches, bei dem es sich offensichtlich um die genannte Erzählung handelt. Vorliegenden Dokumenten zufolge zeigte sich der Berliner Verleger und Kunsthändler grundsätzlich bereit, das Werk in Buchform zu veröffentlichen. Kokoschka hatte den Titel der Erzählung allerdings nochmals umbenannt. Sie hieß nun Der gefesselte Columbus. Es ist davon auszugehen, dass Aischylos´ Tragödie Der gefesselte Prometheus dafür den Anstoß gegeben hat. Dem Künstler gefiel der Widerstand des antiken Visionärs und sein trotziger Kampf gegen ungerechte Gewaltherrschaft, er wechselte aber den in skythischen Ketten an einen Felsen gelegten Prometheus gegen den Amerika-Entdecker Christoph Kolumbus aus. Hinter diese Entscheidung stehen kein großes Konzept und keine tiefgründige Überlegung, sondern alleine der Zufall – Kokoschka hatte im Sommer 1912 mit Alma Mahler in München einen
106th Auction - MasterpiecesImpressionist & Modern Art and Contemporary Art
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