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Pablo Picasso (1881 Malaga - 1973 Mougins) (F)
'Spanish pitcher', weißes Steingut, polychrom staffiert, Maße 18 cm x 12 cm x 26 cm, unterseitig 'EDITION PICASSO 139/200 MADOURA' bezeichnet und nummeriert, 'MADOURA PLEIN FEU' und 'EDITION PICASSO' gestempelt, partiell minimal fleckig, unterseitig berieben, Literatur: Wvz. Ramié 244, mit farb. Abb.
Pablo Picasso gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Oeuvre beinhaltet ebenso Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen wie Grafiken, Literatur und Keramik. Zu Lebzeiten hat er seine nahestehenden Künstlerkollegen sicherlich ebenso beeinflusst, wie sie ihn - zumal er mit einigen Kollegen im berühmten Pariser Bateau-Lavoir lebte und dessen Ateliers mit ihnen teilte. So hat er mit George Braque den Kubismus erarbeitet, sowie seine bekanntesten Werke Guernica und die Demoiselles d'Avignon geschaffen. Neben diesen weltbekannten Kunstwerken sind die rund 3000 Keramiken, die Picasso anfertigte, zwar kaum bekannt, doch nicht weniger bedeutend. Entstanden sind diese Keramiken gleichermaßen in einem ebenso kreativen und geradezu experimentellen Prozess, wie er zu seinen Skulpturen und Gemälden verfolgte. Die Keramiken Picassos sind nicht nur ein Nebenprodukt seiner künstlerischen Tätigkeit, sondern eine künstlerische Möglichkeit seiner Kreativität weitere Ausdrucksmöglichkeiten zu bieten. Angefertigt wurde ein enormes Gesamtwerk, mit dem er das bestehende Kunstsystem herausfordern und überwinden wollte. Denn durch die Mischung aus Gebrauchsgegenstand und Kunstwerk hat er einen Weg finden können die Kunst nicht etwa zu glorifizieren, sondern sie in das alltägliche Leben einfließen zu lassen. Picasso wollte seine Kunst einem breiten Publikum zugänglich machen. Seine Keramiken und vor allem die Serienauflagen ermöglichten ihm, dieses Ziel zu erreichen: durch die Form der Gebrauchskeramik. Während einer Töpferausstellung traf der Künstler Suzanne und Georges Ramie, die Eigentümer der Keramikwerkstatt Madoura. Picasso unternahm seine ersten Versuche mit Keramik. Er nutzte Ton, schuf Faune und Nymphen, dekorierte Platten und Teller mit seinen bevorzugten Motiven wie den Stierkampf, Frauen, Eulen, Ziegen, benutzte ungewöhnliche Unterlagen und entwickelte selbst eine weiße Tonmasse. Immer wieder ist in seinen Keramiken zu erkennen, wie eng verwurzelt Picasso mit der jahrtausendealten Geschichte der Keramik war. Von klassischen griechischen Vasen mit roten und schwarzen Figuren über die etruskischen Buccheri, den Tongefäßen der prähispanischen Kulturen bis zur volkstümlichen Keramik aus Spanien und Frankreich. Picasso kannte die zahlreichen im Louvre in Paris ausgestellten Keramikobjekte der antiken Mittelmeerkulturen, besaß viele Bücher zu antiker Kunst und bezog seine Inspirationen - sowohl hinsichtlich der Formen als auch der Themen eines Großteils seiner Keramiken - aus Gefäßen mit menschlichen oder tierischen Formen. Der Künstler schuf sogar fiktive "antike" Keramiken und bemalte archäologische Keramikfragmente. Als ganz wesentlich ist an dieser Stelle anzumerken, dass Picassos Keramiken sich nicht nur auf die Traditionen dieser Kunstform beziehen, sondern auch auf seinen eigenen Werdegang als Künstler. Durch verschiedene Keramiken wird deutlich, wie er seine gestalterischen Erfahrungen als Maler, Graveur und Bildhauer und die entsprechenden Motive seiner Gemälde, Lithografien und Zeichnungen auch in der Ausformung und Bemalung des Steinzeugs verwendet. Ebenso nutzt er seine neu gewonnenen Erfahrungen aus dieser Arbeit für Kunstwerke malerischer Form. Somit erneuerte er auch das eigens geschaffene Motiv der Taube, das er 1949 als Plakat für den Pariser Weltfriedenskongress entwarf, welches bis heute als weltweites Friedenssymbol gilt.
'Spanish pitcher', white stoneware, polychrome painted, dimensions 18 cm x 12 cm x 26 cm, on the reverse EDITION PICASSO 139/200 MADOURA inscribed and numbered, MADOURA PLEIN FEU and EDITION PICASSO stamped, partially minimally stained, rubbed on the reverse side, Literature: Cat. Rais. Ramié 244, with colour ill.
Pablo Picasso is considered one of the most important artists of the 20th century. His extensive oeuvre includes paintings, drawings, sculptures, graphics, literature and ceramics. During his lifetime, he certainly influenced his close artist colleagues as much as they influenced him - especially since he lived with some colleagues in the famous Parisian Bateau-Lavoir and shared its studios with them. He thus worked on Cubism with George Braque, as well as creating his most famous works Guernica and the Demoiselles d'Avignon. In addition to these world-famous works of art, the 3000 or so ceramics that Picasso made are little known, but no less important. These ceramics were created in an equally creative and almost experimental process as he pursued for his sculptures and paintings. Picasso's ceramics are not just a by-product of his artistic activity, but an artistic opportunity to offer his creativity further possibilities of expression. An enormous body of work was produced with which he wanted to challenge and overcome the existing art system. For by mixing utilitarian objects and works of art, he was able to find a way not to glorify art, but to let it flow into everyday life. Picasso wanted to make his art accessible to a broad public. His ceramics and especially the serial editions enabled him to achieve this goal: through the form of utilitarian ceramics. During a pottery exhibition, the artist met Suzanne and Georges Ramie, the owners of the Madoura ceramics workshop. Picasso made his first experiments with ceramics. He used clay, created fauns and nymphs, decorated plates and platters with his favourite motifs such as the bullfight, women, owls, goats, used unusual supports and developed a white clay mass himself. Time and again, his ceramics reveal how closely Picasso was rooted in the millennia-old history of ceramics. From classical Greek vases with red and black figures to the Etruscan buccheri, the clay vessels of the pre-Hispanic cultures and the popular ceramics from Spain and France. Picasso was familiar with the numerous ceramic objects of the ancient Mediterranean cultures exhibited in the Louvre in Paris, owned many books on ancient art and drew his inspiration - both in terms of the forms and the themes of a large part of his ceramics - from vessels with human or animal forms. The artist even created fictitious "ancient" ceramics and painted archaeological ceramic fragments. It is essential to note at this point that Picasso's ceramics not only refer to the traditions of this art form, but also to his own development as an artist. Through various ceramics, it becomes clear how he uses his creative experiences as a painter, engraver and sculptor and the corresponding motifs of his paintings, lithographs and drawings in the shaping and painting of the stoneware. Likewise, he used his newly gained experience from this work for works of art in painterly form. Thus, he also renewed the specially created motif of the dove, which he designed as a poster for the Paris World Peace Congress in 1949 and which is still considered a worldwide symbol of peace today.
'Spanish pitcher', weißes Steingut, polychrom staffiert, Maße 18 cm x 12 cm x 26 cm, unterseitig 'EDITION PICASSO 139/200 MADOURA' bezeichnet und nummeriert, 'MADOURA PLEIN FEU' und 'EDITION PICASSO' gestempelt, partiell minimal fleckig, unterseitig berieben, Literatur: Wvz. Ramié 244, mit farb. Abb.
Pablo Picasso gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Oeuvre beinhaltet ebenso Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen wie Grafiken, Literatur und Keramik. Zu Lebzeiten hat er seine nahestehenden Künstlerkollegen sicherlich ebenso beeinflusst, wie sie ihn - zumal er mit einigen Kollegen im berühmten Pariser Bateau-Lavoir lebte und dessen Ateliers mit ihnen teilte. So hat er mit George Braque den Kubismus erarbeitet, sowie seine bekanntesten Werke Guernica und die Demoiselles d'Avignon geschaffen. Neben diesen weltbekannten Kunstwerken sind die rund 3000 Keramiken, die Picasso anfertigte, zwar kaum bekannt, doch nicht weniger bedeutend. Entstanden sind diese Keramiken gleichermaßen in einem ebenso kreativen und geradezu experimentellen Prozess, wie er zu seinen Skulpturen und Gemälden verfolgte. Die Keramiken Picassos sind nicht nur ein Nebenprodukt seiner künstlerischen Tätigkeit, sondern eine künstlerische Möglichkeit seiner Kreativität weitere Ausdrucksmöglichkeiten zu bieten. Angefertigt wurde ein enormes Gesamtwerk, mit dem er das bestehende Kunstsystem herausfordern und überwinden wollte. Denn durch die Mischung aus Gebrauchsgegenstand und Kunstwerk hat er einen Weg finden können die Kunst nicht etwa zu glorifizieren, sondern sie in das alltägliche Leben einfließen zu lassen. Picasso wollte seine Kunst einem breiten Publikum zugänglich machen. Seine Keramiken und vor allem die Serienauflagen ermöglichten ihm, dieses Ziel zu erreichen: durch die Form der Gebrauchskeramik. Während einer Töpferausstellung traf der Künstler Suzanne und Georges Ramie, die Eigentümer der Keramikwerkstatt Madoura. Picasso unternahm seine ersten Versuche mit Keramik. Er nutzte Ton, schuf Faune und Nymphen, dekorierte Platten und Teller mit seinen bevorzugten Motiven wie den Stierkampf, Frauen, Eulen, Ziegen, benutzte ungewöhnliche Unterlagen und entwickelte selbst eine weiße Tonmasse. Immer wieder ist in seinen Keramiken zu erkennen, wie eng verwurzelt Picasso mit der jahrtausendealten Geschichte der Keramik war. Von klassischen griechischen Vasen mit roten und schwarzen Figuren über die etruskischen Buccheri, den Tongefäßen der prähispanischen Kulturen bis zur volkstümlichen Keramik aus Spanien und Frankreich. Picasso kannte die zahlreichen im Louvre in Paris ausgestellten Keramikobjekte der antiken Mittelmeerkulturen, besaß viele Bücher zu antiker Kunst und bezog seine Inspirationen - sowohl hinsichtlich der Formen als auch der Themen eines Großteils seiner Keramiken - aus Gefäßen mit menschlichen oder tierischen Formen. Der Künstler schuf sogar fiktive "antike" Keramiken und bemalte archäologische Keramikfragmente. Als ganz wesentlich ist an dieser Stelle anzumerken, dass Picassos Keramiken sich nicht nur auf die Traditionen dieser Kunstform beziehen, sondern auch auf seinen eigenen Werdegang als Künstler. Durch verschiedene Keramiken wird deutlich, wie er seine gestalterischen Erfahrungen als Maler, Graveur und Bildhauer und die entsprechenden Motive seiner Gemälde, Lithografien und Zeichnungen auch in der Ausformung und Bemalung des Steinzeugs verwendet. Ebenso nutzt er seine neu gewonnenen Erfahrungen aus dieser Arbeit für Kunstwerke malerischer Form. Somit erneuerte er auch das eigens geschaffene Motiv der Taube, das er 1949 als Plakat für den Pariser Weltfriedenskongress entwarf, welches bis heute als weltweites Friedenssymbol gilt.
'Spanish pitcher', white stoneware, polychrome painted, dimensions 18 cm x 12 cm x 26 cm, on the reverse EDITION PICASSO 139/200 MADOURA inscribed and numbered, MADOURA PLEIN FEU and EDITION PICASSO stamped, partially minimally stained, rubbed on the reverse side, Literature: Cat. Rais. Ramié 244, with colour ill.
Pablo Picasso is considered one of the most important artists of the 20th century. His extensive oeuvre includes paintings, drawings, sculptures, graphics, literature and ceramics. During his lifetime, he certainly influenced his close artist colleagues as much as they influenced him - especially since he lived with some colleagues in the famous Parisian Bateau-Lavoir and shared its studios with them. He thus worked on Cubism with George Braque, as well as creating his most famous works Guernica and the Demoiselles d'Avignon. In addition to these world-famous works of art, the 3000 or so ceramics that Picasso made are little known, but no less important. These ceramics were created in an equally creative and almost experimental process as he pursued for his sculptures and paintings. Picasso's ceramics are not just a by-product of his artistic activity, but an artistic opportunity to offer his creativity further possibilities of expression. An enormous body of work was produced with which he wanted to challenge and overcome the existing art system. For by mixing utilitarian objects and works of art, he was able to find a way not to glorify art, but to let it flow into everyday life. Picasso wanted to make his art accessible to a broad public. His ceramics and especially the serial editions enabled him to achieve this goal: through the form of utilitarian ceramics. During a pottery exhibition, the artist met Suzanne and Georges Ramie, the owners of the Madoura ceramics workshop. Picasso made his first experiments with ceramics. He used clay, created fauns and nymphs, decorated plates and platters with his favourite motifs such as the bullfight, women, owls, goats, used unusual supports and developed a white clay mass himself. Time and again, his ceramics reveal how closely Picasso was rooted in the millennia-old history of ceramics. From classical Greek vases with red and black figures to the Etruscan buccheri, the clay vessels of the pre-Hispanic cultures and the popular ceramics from Spain and France. Picasso was familiar with the numerous ceramic objects of the ancient Mediterranean cultures exhibited in the Louvre in Paris, owned many books on ancient art and drew his inspiration - both in terms of the forms and the themes of a large part of his ceramics - from vessels with human or animal forms. The artist even created fictitious "ancient" ceramics and painted archaeological ceramic fragments. It is essential to note at this point that Picasso's ceramics not only refer to the traditions of this art form, but also to his own development as an artist. Through various ceramics, it becomes clear how he uses his creative experiences as a painter, engraver and sculptor and the corresponding motifs of his paintings, lithographs and drawings in the shaping and painting of the stoneware. Likewise, he used his newly gained experience from this work for works of art in painterly form. Thus, he also renewed the specially created motif of the dove, which he designed as a poster for the Paris World Peace Congress in 1949 and which is still considered a worldwide symbol of peace today.
Alte Kunst | Moderne & Zeitgenössische Kunst
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Alle erforderlichen Informationen für den Versand Ihrer Objekte finden Sie unter: www.wettmann.com/versand
Eine Abholung der ersteigerten Objekte ist zu unseren Öffnungszeiten nach Terminabsprache möglich oder kann nach der Auktion erfolgen.
Vor Ort ist Bar- und EC-Kartenzahlung möglich.
All necessary information for shipping your items can be found at: www.wettmann.com/versand
A pickup of the auctioned objects is possible during our opening hours by appointment or can be done after the auction.
On site cash and EC-card payment is possible.
Important Information
Die Vorbesichtigung findet vom 20. Mai 2023 bis zum 25. Mai 2023 täglich von 12.00 bis 18.00 Uhr in unseren Geschäftsräumen - Friedrichstraße 67-67a in 45468 Mülheim - statt. (auch Sonntag)
Die Auktion findet am 27. Mai 2023 in unseren Geschäftsräumen in Essen-Bredeney - Bredeneyer Str. 119-121 in 45133 Essen - statt.
Terms & Conditions
Allgemeine Versteigerungsbedingungen
VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
Mit der Teilnahme an der Versteigerung erkennt der Bieter nachstehende Bedingungen an:
1. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH versteigert öffentlich (im Sinne des § 383 Abs.3 Satz 1 BGB) und versteigert als Kommissionär (§ 383 HGB) im eigenen Namen und auf Rechnung der Auftraggeber, die ungenannt bleiben.
2. Der Versteigerer behält sich vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.
3. Alle zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung eingehend besichtigt und geprüft werden. Die Gegenstände sind gebraucht und werden in dem Zustand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlages befinden ohne Gewähr und Haftung für offene und versteckte Mängel sowie Zuschreibungen. Auf altersbedingte Spuren (Bereibungen, kleine Bestoßungen, u. a.) wird nicht gesondert hingewiesen. Die nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommenen Katalogbeschreibungen sowie zusätzliche mündliche oder schriftliche Angaben sind keine Garantien im Rechtssinne, d. h. sie sind keine zugesicherten Eigenschaften gem. § 459 ff. BGB. Das gilt auch für Maße, Gewichte, Vollständigkeit, Herkunft, Zeitangaben etc.
3.1. Die zur Versteigerung gelangenden und im Rahmen der Vorbesichtigung prüfbaren und zu besichtigenden Kunstwerke und anderweitigen Objekte sind ausnahmslos gebraucht. Sie haben einen ihrem Alter und ihrer Provenienz entsprechenden Erhaltungszustand. Beanstandungen des Erhaltungszustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH den optischen Gesamteindruck des Kunstwerkes beeinträchtigen. Veränderungen, z. B. Austrocknung des Mediums oder Veränderung aufgrund von Lichteinfall, werden nicht angegeben und sind als normaler Zustand zu verstehen. Reinigungen und kleinere Ausbesserungen hingegen dienen der Konservierung und sind keine wertmindernden Veränderungen. Fehlende Angaben zum Erhaltungszustand begründen infolge dessen auch keine Garantie oder Beschaffenheitsvereinbarung. Interessenten können einen Zustandsbericht für jedes Kunstwerk anfordern. Dieser Bericht, sowie weiterer Angaben zum Versteigerungsobjekt in mündlicher oder schriftlicher Form bzw. per Email enthalten keine abweichende Individualabrede und bringt lediglich eine subjektive Einschätzung der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH zum Ausdruck. Sämtliche Angaben zum Versteigerungsobjekt sind keine Garantien oder Beschaffenheitsvereinbarungen und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information.
In allen Fällen ist der tatsächliche Erhaltungszustand des Kunstwerkes zum Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen (§§ 434ff BGB). Alle Angaben im Katalog beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Auktion veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wird zusätzlich ein Internet-Katalog erstellt, sind dennoch die Angaben der gedruckten Fassung maßgeblich. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden Kunstwerke zu berichtigen. Diese Berichtigung erfolgt durch schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung und mündlich durch den Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes. Die berichtigten Angaben treten an die Stelle der Katalogbeschreibung.
3.2 Gemälde, Grafiken, Aquarelle, Pastelle und sonstige Bilder werden grundsätzlich bei den Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ohne Rahmen angeboten. Beschädigungen an der Rahmung können nicht geltend gemacht werden.
3.3 Schadensersatzansprüche gegen die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH wegen Rechts- und Sachmängeln sowie aus sonstigen Rechtsgründen (incl. Ersatz vergeblicher Aufwendungen sowie Ersatz von Gutachterkosten) sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Handeln der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH oder auf der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH beruhen oder ihre Ursache in der Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit haben.
3.4 Gebote können während der Präsenzversteigerung persönlich, online oder per Telefon abgegeben werden. Ist eine Präsenzauktion aufgrund einer behördlichen Anordnung untersagt und findet die Auktion ausschließlich online statt, so handelt es sich ebenfalls in diesem Fall um eine Versteigerung im Sinne des § 156 BGB bei der nach dem Zuschlag ein Widerrufsrecht ausgeschlossen ist (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).Im Übrigen gelten für Online-Versteigerungen Ziffer 10.
4. Vor der Abgabe eines Gebotes muss jeder Bieter unter Angaben seiner Personalien eine Bieternummer lösen. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann, wenn ein Bieter dem Versteigerer nicht bekannt ist, einen offiziellen Identitätsnachweis sowie Bankreferenzen und Sicherheiten verlangen. Es liegt im Ermessen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH eine Person von der Auktion auszuschließen. Alle Gebote gelten als vom Bieter im eigenen Namen und auf eigene Rechnung abgegeben. Möchte ein Bieter Gebote im Namen eines anderen abgeben, muss er dieses 24 Stunden vor Auktionsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Vertretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitteilen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung. Irrtum bleibt vorbehalten.
5. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Aufträge für Schrift- oder Telefongebote müssen zur ordnungsgemäßen Abwicklung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen; bei telefonischen Geboten übernimmt die Auktionshaus an der Ruhr GmbH keine Gewähr dafür, dass eine Telefonverbindung zustande kommt. Jeder Auftrag zum telefonischen Bieten kommt einem Gebot des Limitpreises gleich. Die Telefongebote können durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH aufgezeichnet werden.
6. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Ersteher über, das Eigentum geht erst bei vollständiger Zahlung des Endpreises über.
7. Auf den Zuschlagpreis sind ein Aufgeld von 25 % des Zuschlagspreises, sowie die gesetzliche Mehrwertsteuer zu entrichten. Zur Abgeltung der gemäß § 26 UrhG anfallenden Folgerechtsgebühr bei der Veräußerung eines Originalwerkes der bildenden Künste oder eines Lichtbildwerkes trägt der Einlieferer und der Ersteigerer jeweils eine Gebühr in Höhe von 2% des Zuschlagpreises. Die Folgerechtsgebühr fällt nur dann an, wenn die Urheber noch nicht 70 Jahre vor dem Ende des Verkaufs verstorben sind und der Zuschlagpreis mehr als 400 € beträgt.
Für die Nutzung des Live-Onlinebietens berechnen wir 3% zzgl. MwSt. vom Zuschlagspreis.
Nimmt der Ersteigerer persönlich an der Auktion teil, ist der Gesamtpreis mit dem Zuschlag zur Zahlung fällig. Die Zahlung auswärtiger Ersteher, die schriftlich geboten oder vertreten gewesen sind, gilt unbeschadet sofortiger Fälligkeit bei Eingang binnen 10 Tagen nach Rechnungsdatum noch nicht als verspätet.
8. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1,5 % je angebrochenem Monat berechnet. Bei Zahlung in fremder Währung gehen ein etwaiger Kursverlust und Bankgebühren zu Lasten des Ersteigerers. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden können. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer verpflichtet ist, einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes zu ersetzen.
9. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Der Versteigerer haftet für verkaufte Gegenstände nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden jedoch erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert, bei Zahlung durch Scheck erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte drei Wochen nach Ablauf der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden pro Tag und Objekt 3,00 EUR netto für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet. Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH behält sich vor, darüber hinausgehende Kosten dem Ersteigerer gegenüber geltend zu machen.
10. Verweigert der Käufer Abnahme oder Zahlung oder gerät er mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, kann der Versteigerer wahlweise entweder Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Käufer gerät 10 Tage nach Rechnungsstellung in Verzug. Verlangt der Versteigerer Erfüllung, steht ihm neben dem Kaufpreis der Verzugsschaden zu. Dazu gehören auch ein etwaiger Währungsverlust, der Zinsverlust sowie der Kostenaufwand für die Rechtsverfolgung. Verlangt der Versteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung, so ist er berechtigt, das Versteigerungsgut bei Gelegenheit noch einmal zu versteigern. Mit dem Zuschlag erlöschen die Rechte des Käufers aus dem früher ihm erteilten Zuschlag. Der Käufer haftet für jeden Ausfall, hat keinen Anspruch auf einen Mehrerlös und wird zur Wiederversteigerung nicht zugelassen.
11. In den Geschäftsräumen haftet jeder Besucher – insbesondere bei Besichtigungen – für jeden von ihm verschuldeten Schaden.
12.1 Die Firma Auktionshaus an der Ruhr bietet auch Online-Versteigerungen an.
12.2. Nach einer vorherigen Registrierung des Bieters ist dieser berechtigt, an einer Online-Versteigerung teilzunehmen und Kaufangebote auf die zur Versteigerung angebotenen Artikel abzugeben.
Die Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH ist berechtigt, die Registrierung zu widerrufen und den Bieter zu sperren, wenn dieser gegen die Versteigerungsbedingungen verstößt oder in der Vergangenheit verstoßen hat. Durch die Registrierung bei der Online-Versteigerungen der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH werden die vorliegenden Versteigerungsbedingungen in der jeweils gültigen Fassung anerkannt.
12.3. Die Dauer einer Versteigerung wird auf einen bestimmten Zeitraum (Versteigerungsfrist), gemessen anhand der ausschließlich maßgeblichen Uhrzeit, die von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH vorgegeben wird, festgesetzt. Das voraussichtliche Auktionsende wird angezeigt. Mit dem Auktionsende erfolgt der Zuschlag. Danach werden keine höheren Gebote mehr zugelassen. Die eingestellten Objekte werden zu einem Anfangsgebot (Mindestgebot) ausgeboten. Das Mindestangebot enthält die gesetzlich anfallende Umsatzsteuer sowie das Aufgeld gemäß Ziffer 7. Das Ausgebot ist eine Aufforderung, Gebote zur Ersteigerung abzugeben. Die Mindeststeigerungsschritte ergeben sich aus nachstehender Tabelle.
Gebot Mindest-Steigerungsschritt
bis 25,00 Euro 1,00 Euro
bis 50,00 Euro 2,00 Euro
bis 100,00 Euro 5,00 Euro
bis 500,00 Euro 10,00 Euro
bis 1.000,00 Euro 20,00 Euro
bis 5.000,00 Euro 50,00 Euro
über 5.000,00 Euro 100,00 Euro
12.4. Wird ein höherer Betrag als das Mindestangebot geboten, so stellt dieses das Höchstgebot solange dar, bis ein höheres Angebot abgegeben wird. Das abgegebene Gebot des Bieters ist ein Angebot auf Erteilung des Zuschlags. Dieser ist an sein Gebot gebunden, bis es durch ein wirksames, höheres Gebot erlischt. Das bei Auktionsende vorliegende Höchstgebot wird angenommen (Zuschlag). Dem Höchstbieter wird durch E-Mail mitgeteilt, dass er den Zuschlag erhalten hat.
12.5. Nach Mitteilung des Zuschlags hat der Ersteigerer den Gebotsbetrag innerhalb von zehn Tagen zu entrichten und die Sache abzuholen (Zahlungs- /Abholfrist).
12.6. Endet eine Versteigerung zu einem Zeitpunkt, in dem der Zugriff auf die Online-Versteigerung für alle Bieter aus technischen Gründen nicht möglich ist, so kann die Versteigerung abgebrochen werden. Ein in diesem Fall vom System fehlerhaft mitgeteilter Zuschlag ist unwirksam. Der in diesem Zeitpunkt Höchstbietende wird von der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH von dem Abbruch unverzüglich per E-Mail unterrichtet. Die zur Versteigerung angebotenen Objekte können einer neuen Versteigerung zugeführt werden; ein Anspruch auf Durchführung einer neuen Versteigerung besteht nicht.
12.7. Das Eigentum an der ersteigerten Sache wird Zug um Zug gegen Bezahlung und Übergabe der Sache übertragen.
13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Mülheim an der Ruhr. Für die Rechtsbeziehung der Parteien gilt deutsches Recht ohne die Verweisungsnormen des Internationalen Privatrechts unter Ausschluss des UN-Kaufrechts.
Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.
14. Diese Versteigerungsbedingungen regeln sämtliche Vereinbarungen zwischen dem Käufer und der Firma Auktionshaus an der Ruhr GmbH. Mündliche Nebenabsprachen bestehen nicht. Änderungen der Versteigerungsbedingungen bedürfen der Schriftform.
Stand 29.04.2021